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Am Monkey King waren wir schon etliche Male vorbeigelaufen, hatten uns aber nicht hineingetraut. Wir konnten uns einfach nicht vorstellen, dass es in einem Restaurant, vor dem eine derart geschmacklose Figur die Passanten angrinst, etwas Vernünftiges zu essen geben könnte.
Nachdem wir allerdings einer vertrauenswürdigen Quelle*) entnehmen durften, dass es dort unter anderem gute, wenn nicht gar sehr gute Teigtaschen gibt, hatten wir gleich die erste Gelegenheit genutzt, das zu selbst testen. Shaomai und Baozi essen wir nämlich für unser Leben gerne, hatten aber bislang in Karlsruhe noch keine genießbaren entdeckt, nicht einmal im von uns ansonsten sehr geschätzten Yangda**). Ich darf schon mal vorwegnehmen, dass die Suche ein vorläufiges Ende gefunden hat.
Beim Betreten fiel uns gleich auf, dass die Mehrzahl der Gäste aus China kommt, was immer ein gutes Zeichen ist. Das Lokal ist eine Kreuzung aus Fast Food Joint und Restaurant. Restaurant insofern, als Essen und Heißgetränke am Tisch serviert werden, Fast Food, weil man hinten an der Theke bestellen und gleich bezahlen muss (leider nur in bar), Kaltgetränke selber aus dem Kühlschrank holt und Gläser vergeblich sucht.
Die Bestelltheke ist ganz hinten
Man kann sich aber auch erst mal hinsetzen und in aller Ruhe aussuchen. Das ist angesichts des komplexen Angebots sehr zu empfehlen, jedenfalls wenn man noch Monkey-King-Novize ist. Die Karte besteht aus einem Stapel zusammengeclippter, hygienisch sehr fragwürdiger Blätter. Früher müssen die sich mal in Klarsichthüllen befunden haben; das sollte man wieder einführen.
Ziemlich angefasst wirkende Speisekarte
Präsentiert wird eine lustige Fusion aus östlicher und westlicher Schnellküche, die wir so noch nirgends gesehen haben.
Nudelkarte
Baozikarte
Teigtaschenkarte
Man findet die bereits erwähnten Teigtaschen, Nudelgerichte, aber auch Burger mit Pulled Duck, Lotoswurzel oder Tempura Chicken, und sogar fernöstliche Crêpes. Vermutlich für die weibliche Kundschaft (pardon my political incorrectness) gibt es Anti-Aging- und Beauty-Salate. Da wir noch jung und schön sind, haben wir darauf allerdings verzichtet und uns wie geplant Shaomai und Baozi bestellt, beide mit Schwein und Garnelen, dazu noch einen Teller Nudeln und eine Schale Seidentofu in Brühe. (Ich muss hier erwähnen, dass meine Frau den so genannten Schönheitstee hatte, aus dem alleinigen Grund, dass er vielversprechend komponiert war.)
Da alles frisch gemacht wird, muss man bis zu einer Viertelstunde aufs Essen warten. Die Zeit kann man nutzen, in der Karte auf Sachen hin durchzusuchen, die man beim nächsten Mal essen könnte, oder um sich hinten an der Theke die Saucen zusammenzustellen, in welche man später seine Teigtaschen tunken will.
Und diese gehörten tatsächlich zu den besten, die wir bisher außerhalb Chinas gegessen haben (das soll die Länder Südostasiens einschließen, in denen Chinesen ihre Küche etabliert haben).
unmittelbar nach dem Anbiss
Nur die Auswahl könnte etwas flexibler sein: Von den Shaomai muss man gleich zwölf von einer Sorte bestellen und kann allenfalls Abwechslung über die Saucen reinbringen, hier wäre es interessanter, wenn man 6x2 oder 4x3 unterschiedliche bestellen könnte.
Die Nudeln waren ebenfalls hervorragend. Hier muss man wissen, dass das Basisgericht, das auf der Karte steht, nur aus den Nudeln selbst besteht, auch wenn diese sehr soul-food-mäßig gewürzt sind. Man sollte sich also von den angebotenen Toppings dies und das dazu bestellen.
Das Seidentofu war gut, aber nach der Hälfte wurde es etwas langweilig. Das lag vermutlich daran, dass das versprochene eingelegte Gemüse aus ein paar Schnipseln Frühlingszwiebeln bestand.
Der Service ist freundlich und erklärt gerne die Besonderheiten des Lokals, ist allerdings nicht immer leicht zu verstehen. Das ist aber auch nicht so tragisch, denn auf der Karte wird eigentlich alles gut erklärt.
Uns sieht man mit Sicherheit bald wieder.
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*) die mich listig von TripAdvisor rübergelockt hat
**) Von den drei Yangda***)-Filialen in KA ist die beste hier noch nicht einmal gelistet, und zu einer Bewertung hat sich auch noch niemand hinreißen lassen. Was ist denn hier los?
***) seit Jahren eine Institution in der Fächerstadt