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Das Fachwerkhaus mit Türmchen und Erkern an der Aspacher Straße sieht sehr schnuckelig und einladend aus. Das setzt sich im gepflegten und eleganten Innenraum mit einer großen eleganten Theke und einer hellen bis beigen Farbgebung mit viel hellem Holz fort. Die Zweier- und Vierertische, eingedeckt mit einer apricotfarben gemusterten Grunddecke und weißen Überdecken und bestückt mit Menagerie, Salzstreuer und Pfeffermühle, einer echten Rose im Stielglas und einer Kerze, stehen in angenehm aufgelockerter Ordnung und nicht zu eng.
Alle Tische waren schon eingedeckt und viele Reserviert-Schilchen waren zu entdecken.
Gut, wir waren zu Beginn der Abendöffnungszeit anwesend und haben noch einen der wenigen nicht reservierten Plätze bekommen. Allgemein hat mit das Ambiente und die optische Wärme im Raum sehr gut gefallen. Hier habe ich mich wohl gefühlt.
Vom Servicepersonal, das im Gastkontakt aus zwei Damen bestand, wurden wir freundlich empfangen und ein Tisch angeboten. Ergänzt durch einen „Schankmeister“ hinter der Theke. Die ganz leichte Reserviertheit der einen Dame vermute ich mal in der Sprachbarriere, die wohl noch nicht gänzlich abgebaut scheint. Beide zusammen waren dennoch freundlich und nett. Es wurden die Karten gereicht, die Kerze angezündet und erst im zweiten Gang die Getränkewünsche abgefragt. Während unserer Anwesenheit waren sie aufmerksam und auf Blickkontakt erreichbar. Dazwischen wurde die Zufriedenheit erfragt und auch sonst hat alles gepasst. Wir fühlten uns gut umsorgt. Ein später erfragtes „scharfes Öl“ kam auch umgehend an den Platz. Das waren fast schon 5 Sterne. Aber nur fast.
Die Karten, im Kartoneinband und mit Blättern in wertigem Eindruck und hoher Grammatur, beinhalteten eine ganze Armada an italienischen Genüssen. Von Antipasti, Suppen, Salaten über Pasta/Nudeln in reicher Zahl, mehrere versch. Fischgerichten, Schwein, Rind (Steaks, Filet, Kalb) bis zu Pizzen dürfte kaum ein Teller leer bleiben. Alle Gerichte waren zweisprachig, nicht italienisch sondern englisch aufgeführt.
Die Wahl fiel dann auf
Insalata Capricciosa (8.-)
Pizza Speziale (8.-)
Tagliatelle Mare e Monti (10.-)
Bald nach der Order der Essen kam, da schau her, ein Gruß aus der Kücke in Form eines Bruschetta. Auf einer warmen gerösteten Scheibe leckeren Brotes waren gut abgeschmeckte Tomatenwürfel auf Rucola drappiert. Das schmeckte ausgezeichnet und machte Lust auf mehr!
So harrten wir fast schon freudig der weiteren Bestellungen.
Und wir wurden nicht enttäuscht.
Der Salat Capricciosa kam mit zwei Tellerchen an den Tisch und war recht reichhaltig. Er bestand aus Blattsalaten (leider fast ausschließlich Eissalat), etwas Karrottensalat, Tomatenachteln, Schinken, Mozzarella, Gurkenscheiben (ungeschält), Artischocken und Ei. Es wurde zuvor die Wahl zwischen Essig-/Öl-Dressing (selbst gemacht am Tisch vomGast) oder einem Dressing auf Majobasis gelassen. Wir wählten das Majodressing und bekamen einen Salat, der dankbarerweise mal wieder komplett in der Küche angemacht war. Das Dressing war zwar wiederum etwas schwächlich, aber unter zuhilfenahme der Menagerie am Tisch wurde es dann doch noch ganz gut.
Die Pizza Speziale, mit Schinken, Salami, frischen Pilzen und Paprika wurde noch um Knoblauch uns extra Käse ergänzt.
Sie war von ordentlicher Größe und passender Quantität. Geschmacklich war sie hervorragend. Ein luftig/krosser Rand (nicht zu fest), ein dünner, nicht lappriger Boden und ein Teig, der mehr als schmackhaft war. Der Belag, wie erwähnt ebenfalls in guter Menge war ebenfalls gut, wenngleich für meinen Geschmack eine klitzekleine Spur zu leise. Das führte zu der Nachfrage nach einem scharfen Chili-Öl welches umgehend mit der Bemerkung „Achtung sehr scharf“ in einer kleinen Porzellanschale an den Tisch kam. Das Öl und die Chilistücke einem kleinen test unterzogen bestätigten die Warnung. Das hatte richtig Muskeln. Aber jetzt war die Pizza perfekt! Ich habe selten solch einen guten Teigfladen gegessen.
Die Tagliatelle mare e monti, mit Schrimps, Frühlingszwiebeln, Cocktailtomaten und frischen Champignons war ein Gedicht. Die Nudeln perfekt im Gargrad und die reichhaltigen Einlagen gingen eine ansprechende Geschmacksmischung ein. Die (kleinen) Schrimps, in reichhaltiger Zahl, waren nicht überkocht und hatten noch eine angenehme Struktur. Das Alles lag nicht in einer schweren, überbordenden Sahnesoße sondern umspielten die Nudeln eher als dass sie sie umspülten. Das hatte schon eine Küchenqualität, der man nicht bei jedem Italiener begegnet.
Das Restaurant ist in einem älteren Haus beheimatet. Es ist aber von der Sauberkeit und Gepflegtheit auf einem guten Niveau. Im Saintärbereich ist ebenfalls die Pflege und Sauberkeit erkennbar. Wenngleich auch etwas das Alter. Aber hier wie da kein Mangel zu sehen.
Das Preis-/Leistungsverhältnis sehe ich als eigentlich sehr gut an. Haben wir doch in Summe herausragend gegessen. Auch der extra Käse auf der Pizza, der Knoblauch auf beiden Essen und das scharfe Chili-Öl fanden keine Erwähnung auf der Rechnung.
Fazit:
Hier finde ich mich sehr gerne und wohl auch sehr bald mal wieder ein. Klare Empfehlung!
Nach Küchenreise: die 5 – unbedingt wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)
PS:
Leider sind meine Fotos mal wieder etwas durchwachsen. Ich glaube ich muß mal bei meiner Finanzministerin einen Haushaltsposten für ein aktuelleres Handy einstellen.
Edit 08.01.2015 (18:50): Zur Rechnung wurde noch ein Grappa, Cappuchino oder Ramazotti auf's Haus angeboten