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Feng Shui; schon oft gelesen oder gehört, aber von Wissen darüber bis dato gänzlich unbeleckt. Definition (Kurzform) von Wikipedia: Hat als Ziel die Harmonisierung des Menschen mit seiner Umgebung und basiert auf der daoistischen Harmonielehre, wobei verstockte Energien sich nicht in nach Feng Shui gestalteten Räumen festsetzen können bzw. sollen. Schlauer geworden? Ich nicht.
Ambiente: Ob wohl der mickerige kleine Springbrunnen nach Feng Shui gestaltet worden ist oder die geschwungene Freitreppe zur oberen Etage bzw. die kleinen Sitzgruppen auf Podesten im Erdgeschoß. Schon möglich, anders als in den Nullachtfünfzehn-Raststätten an den bundesdeutschen AB´s sieht es hier schon aus; das viele Grünzeug sieht mir aber verdammt nach Plastik aus. Drei Sterne.
Sauberkeit: Sauber ist es, auch in den Nassräumen. Dafür dass hier wohl tagtäglich Gäste in Divisionsstärke einfallen und es trotzdem wirklich angenehm sauber ist kann ich nicht weniger als vier Sterne geben. Hat mir gefallen.
Der einzige Service, den ich beobachten konnte war dass (sofern die Gäste ihre Tabletts mit Geschirr nicht selber abräumen) dienstbare Geister die Tische abräumen. Ansonsten tritt der Gast an eine der weitläufigen Theken heran, hat sich zuvor anhand großer Tafeln kundig gemacht was zu haben ist und äussert seine Wünsche. Bei warmen Speisen ist ein wenig Wartezeit angesagt, ansonsten packt der Gast seine Bestellung (Speis und Trank) direkt auf ein Tablett, marschiert damit zu einer der beiden Kassen, bezahlt und sucht sich einen Platz. Den Service bewerte ich nicht.
Essen und Trinken: Getrunken habe ich einen Espresso aus dem "Bio-Automaten"; war als "Angebot des Tages" für EUR 1,19 zu haben, ansonsten kostet er EUR 1,99. Bestellt habe ich mir als Gericht die "7 Köstlichkeiten" für EUR 9,99. Hier war Feng Shui nicht hilfreich, weder bei der Zubereitung noch beim Geschmackstest. Wer schon mal selbst etwas im Wok zubereitet hat weiss, dass gute Vorbereitung und bei der Zugabe der einzelnen Komponenten in den Wok Schwenken und Umrühren die halbe Miete sind. Davon hatte die "Köchin", die die "Köstlichkeiten" vor meinen Augen zubereitete, wohl noch nie etwas gehört. Sie warf Hühnerfleisch in den Wok, widmete sich dann einem Steak auf einem zwei Meter entfernten Grill, schenkte anschliessend Suppen aus , besprach dann in einem hinteren Raum etwas mit einer Kollegin, bevor sie zum Wok zurückkehrte. Dort wieder etwas hineingeworfen, einmal kurz durchgerührt, dann wieder zum Gespräch in den hinteren Raum bzw. zum Grill, den Suppen oder anderen Stationen. Mehrmalige Wiederholungen des Ganzen, mit Kochen im Wok hatte das alles sehr wenig zu tun. Irgendwann wurde mir das Produkt schliesslich überreicht, ich konnte bezahlen und mir dann einen Platz suchen. Ein Foto konnte ich nicht machen; mein Smartphone lag im Auto und das stand auf dem Parkplatz ziemlich weit weg.
Das Gericht bestand aus zwei Bergen Reis, über die die "Köchin" mit der Schöpfkelle den Inhalt des Woks ausgebreitet hatte. In reichlich Sosse schwammen einige wenige Streifen Hühnerfleisch und diverse Gemüsestreifen. Die Sosse schmeckte nicht nach ihm und nicht nach ihr, die Gemüsestreifen waren ausnahmslos nahezu roh. Ich habe die Sosse so gut ich konnte mit dem Löffel vom Reis gekratzt, den Reis und die Hühnerstreifen gegessen, das Gemüse zur Seite geschoben und dort liegenlassen.Nicht eine der angepriesenen Köstlichkeiten konnte ich entdecken, selbst der Reis und das Hühnerfleisch waren allenfalls Mittelmaß. Etikettenschwindel? Aus meiner Sicht schon und der Preis von EUR 9,99 für ein solches Machwerk ist heftig überzogen. Ich hätte mir als "Untermieter" der Raststätte die "goldene Möwe" gewünscht, da weiss man wenigstens was man für sein Geld bekommt. Für Essen vergebe ich eineinhalb Sterne, mehr ist beim besten Willen nicht drin.
Preis-/Leistung: Für den Espresso o.k., für das Gericht nicht. Zwei Sterne.
Fazit: Sollte ich wieder einmal in die Verlegenheit kommen, dieses Rasthaus anfahren zu müssen, bestelle ich nach dem Besuch der Nassräume Espresso und ein Paar heiße Würstchen. Ansonsten setzen sich höchstwahrscheinlich meine verstockten Energien, die beim Verzehr der angeblichen Köstlichkeiten entstanden waren, trotz Feng Shui wieder in den Raststättenräumen fest. Wahrscheinlich spuken sie jetzt dort immer noch herum und plagen hoffentlich die sogenannte Köchin während ihrer Arbeitszeit.