1 Bewertung
"Von amerikanischen Burgern genauso weit entfernt wie Dresden von New York"
Geschrieben am 27.09.2016 2016-09-27 | Aktualisiert am 27.09.2016

""Hans im Glück" eröffnet jetzt auch in Dresden eine Kult-Burger-Bar"
Geschrieben am 09.12.2015 2015-12-09

Meine zwei „großen“ Mädels wollten zum „Mädelsabend“ ins Rundkino, zur Preview eines Schnulzenfilmes. Da es zum „Mädelsabend“ immer ein Piccolöchen gratis dazu gibt, und meine große Tochter den Alkohol bis auf ein Eierlikörchen zum Glück noch verschmäht, musste also Mutti den Piccolo trinken. Da Mutti dann nicht mehr fahren kann(oder sollte/will) fragte meine Große mich, ob ich sie denn fahre. Sie lädt auch vorher zum Essen ein. Da bei ihr auf dem Gymnasium immer alle vom „Hans im Glück“ schwärmen, und ich ihr von meinen Dienstreisen aus USA von den dortigen Burgern erzählt habe, wollte sie nun endlich einmal in das „Dresdner Hans im Glück“. Also gut, wie das so bei Papas ist, den klimpernden Augenschlag kann man eh nicht widerstehen, und so gings auf den Altmarkt in Dresden.
Ambiente:
Das „Hans im Glück“ liegt seitlich am Altmarkt, mitten im Dresdner Zentrum. Genau gegenüber befindet sich (als Konkurrent?) MCD. Der Kulturpalast liegt schräg über die Straße und andere, vielseitige Gastronomie ist in unmittelbarer Nähe. Parkplätze sind in den diversen Tiefgaragen der umliegenden Kaufhäuser ausreichend vorhanden.
Das innere des Restaurants ist modern eingerichtet, mit den vielen Birkenstämmen sieht es sogar recht angenehm aus. Diverse Sitznischen laden zum Verweilen ein, riesige Fenster ermöglichen den freien Blick auf den Altmarkt. Wir saßen im Außenbereich, unter dem Laubengang des Gebäudes aus den frühen Dreißigern, nach dem Krieg wiederaufgebaut.
Biertischgarniturähnliche Sitzgelegenheiten laden nicht wirklich zum längeren Verweilen ein, auch zieht es wie „Hechtsuppe“ unter dem Laubengang. Im Außenbereich ist wirklich nur die schnelle Abspeisung möglich.
Bedienung:
Mehrere junge Servicekräfte, wahrscheinlich ein Großteil Studenten, bedienten uns im Außenbereich. Einen festen Kellner für unseren Tisch konnten wir nicht erkennen, da die Bestellaufnahme als auch die Getränke und Speisen von jeweils anderen Servicekräften getätigt wurden. Alle waren ziemlich hektisch, fast schon gestresst. Auch hier merkte man eigentlich deutlich, dass man schnell abgespeist werden sollte.
Das Essen:
Von meinen USA Reisen ja nun schon eine Menge verschiedenster Burger gewöhnt, gab´s hier nun schon wieder neue Variationen. Nun gut, also bestellten wir unsere Burger.
Meine Frau wählte den Burger „Gorgonzola“ mit milder Gorgonzolasoße, Kirschtomaten und Rauke, als Abendmenü mit Pommes und einem Longdrink „Goldregen“ für 15,40 €,
meine Tochter wünschte den Burger „Käse&Speck“ mit Heumilchkäse(was ist aber das besonderes?) und Speck ebenfalls als Abendmenü mit Pommes und einem Longdrink „Sommerwind“ für ebenfalls 15,40 €.
Ich wählte ein
0,5ér Radeberger Pilsner für 3,90 € sowie einen
Burger „Pfeffersack“ mit 3-Pfeffersoße, geschmorten Zwiebeln und Rauke für 8,50 €, und einmal Pommes für 3,20 €.
Das Pilsner kam recht zügig nach fünf Minuten an den Tisch, auf die Burger warteten wir knappe 15 Minuten,
die Longdrinks kamen erst an unseren Platz, als die Mädels fast fertig mit Essen waren.
Zu den Burgern kann man allgemein sagen, mit Amerika hat das bei weitem nichts zu tun. Der Rindfleischpaddie war lauwarm, die Brötchen trocken und krümelig. Einzig der Salat und der Rucola waren frisch. Eine undefinierbare Soße sollte meinen Burger scharf machen, geschmeckt hab ich davon nichts. Der sogenannte Heumilchkäse war auch nichts Besonderes. Der Speck war ziemlich salzig, ansonsten fehlte auch hier der einzigartige Geschmack. Die Fritten waren unterschiedlich kross, einige sehr bissfest, andere pappig weich. Hier erschien es mir so, als ob diese aus unterschiedlichen Fritösen kommen.
Sauberkeit:
Im Restaurant waren wir nicht, die Toiletten haben wir nicht aufgesucht. Auf den Außentischen stand jedoch lange das Geschirr der Vorgänger, die Tische waren teilweise schmierig/fettig und die Flaschen auf dem Tisch mit Ketchup und Mayo klebten zum Teil auch sehr heftig. Da gab’s aber zum Glück Servietten.
Resultat:
Ein zweites Mal? Naja-als teurere Alternative zu MCD geht’s ja. Aber mit den Burgern in den Staaten hat´s nicht viel zu tun. Für das Geld kann man in einer gutbürgerlichen Gaststätte aber auch schon ganz gut essen gehen.