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GastroGuide-User: simba47533
simba47533 hat La Tropea zum Schanzenberg in 66117 Saarbrücken bewertet.
vor 7 Jahren
"Früher ganz normales Ausflugslokal, jetzt "Pizzeria mit Holzsteinofen""
Verifiziert

Geschrieben am 21.08.2017 | Aktualisiert am 22.08.2017
Besucht am 20.08.2017 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 31 EUR
Gestern waren wir im Saarbrücker Künstlerhaus, wo die Ausstellung einer Malerin und langjährigen Freundin meiner Frau ihren letzten Tag hatte. Mit ihren Werken können wir beide nichts anfangen, aber weil sie eine so liebe Freundin ist, mussten wir uns auf dieser Finissage am späten Nachmittag eben auch sehen lassen und unsere Verbundenheit zur Künstlerin bekunden. Die einleitende Rede der Kuratorin war für uns noch unverständlicher als die gezeigten Bilder. Nach schicklicher Frist empfahlen wir uns, ausserdem hatten wir Hunger. Der Kühlschrank war zwar voll, aber meiner Frau stand der Sinn nach Pizza und so lud sie mich zum Verzehr einer solchen ein. Ganz in der Nähe des Künstlerhauses gibt es mit "Da Toni" eines der ersten italienischen Restaurants in Saarbrücken, quasi gastronomisches Urgestein. Ich muss mich allerdings direkt korrigieren und "gibt" durch "gab" ersetzen; wir standen vor dem Haus und mussten leider feststellen, dass das "Da Toni" einem italienischen Schnellimbiss und einem Restaurant, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe und dessen Konzept ich angesichts der ausgehängten Speisekarte auch nicht erkennen konnte, hat weichen müssen. Muss irgendwann in den letzten Wochen passiert sein; sehr schade. Nächste Station: Das "La Gondola"; leider Ruhetag! Also steuerte meine Frau kurzentschlossen den "Schanzenberg" an, von dem sie im Gegensatz zu mir wusste, dass der Laden jetzt "La Tropea Zum Schanzenberg" heisst. Schräg gegenüber vom Calypso-Bad und in Nähe des Messegeländes gelegen war der "Schanzenberg" nach dem "Adler" vor vielen Jahren das zweite Lokal, das ich in Saarbrücken besucht hatte, später dann noch einmal anlässlich eines Beerdigungskaffees und seither nicht mehr. Meine Frau war nach der Umfirmierung des Lokals dort einmal zu einem Geburtstagsessen eingeladen gewesen und hatte damals "Scaloppina Crema", von der sie heute noch schwärmt, gegessen. Aber diesmal sollte es ja unbedingt Pizza sein.

Der Name "Tropea" kommt von einem kleinen auf einem Felsen gebauten Küstenort gleichen Namens in Kalabrien; meine Frau hat dort selbst schon Urlaub gemacht und sich allerdings damals erspart zu der auf dem höchsten Punkt des Ortes errichteten Kirche, die auch auf den Platzdeckchen des "La Tropea" abgebildet ist, hinaufzukraxeln: zu heiss und zu viele Treppen! Der Ort ist als Urlaubsort bekannt und während der Saison ist die Anzahl der Touristen erheblich höher als die der Einwohner (etwas über 6.000). Bekannt ist der Ort auch für seine "Cipolle Rosse", die roten Zwiebeln, die dort angebaut und gezogen werden.

Der Gastraum des "La Tropea Zum Schanzenberg" ist sehr groß, ausserdem gibt es noch eine große Terrasse; eben ein typisches Ausflugslokal wie man sie allerorten finden kann. Der Laden war genauso voll wie der Parkplatz, reserviert hatten wir nicht und so wurden wir an einen kleinen Zweiertisch direkt neben der Ausgabe für die Pizzen geführt. Das war insofern interessant   als wir das Gewerkel rund um den Pizzaofen direkt im Auge hatten (Stichwort "offene Küche") und alles sehr schön beobachten konnten. Die Pizzabrigade, drei Herren mit Kopftüchern, die auch sonst sehr an Piraten erinnern, scheinen Fans von Calzio Napoli, einem italienischen Fußballverein, zu sein; neben dem Pizzaofen hängt jedenfalls ein übergroßes Vereinsemblem, nicht zu übersehen.

Da unser heutiger Restaurantbesuch sehr spontan war hatte ich auch nichts zum Fotografieren von Einrichtung oder Gerichten dabei; sorry. Wer sich ein Bild vom Inhalt der Speisekarte des "La Tropea Zum Schanzenberg" machen will findet diese komplett unter www.Speisekarte24.de/restaurant/ansicht/La_Tropea_Zum_Schanzenberg_in_Saarbruecken_1183/ aufgeführt. Während auf der Homepage www.latropea-sb.de nur auf die Events "Sonntag: Domenica In Famiglia: Kindermenü gratis für Kinder unter 10 Jahren", "Mittwoch: Il Giorno Della Pizza Pazza (Diverse Pizzen für je EUR 6,00)" und "Donnerstag: Il Giorno Dei Spaghetti (Diverse Spaghettigerichte für je EUR 6,50)" eingegangen wird. Geöffnet ist das Lokal täglich von 11.00 Uhr bis 23.00 Uhr (durchgehend).

Ambiente: Was soll ich mehr sagen bzw. schreiben als "zweckmässig". Gemütlich ist es hier jedenfalls nicht, war es aber auch früher nicht,  und soweit ich sehen konnte wurde die Einrichtung des früheren "Schanzenberg" weitestgehend übernommen. Will heissen, dass sie doch recht "angejahrt" ist. Neu ist natürlich der Pizzaofen und die Durchreiche davor und neu sind auch die papiernen Platzdeckchen; so etwas muss man mögen oder man mag es wie ich eben nicht. Zweieinhalb Sterne für das "Ambiente"

Sauberkeit: Doch, sauber ist es, allerdings könnte die Nassräume (ich habe nur die im Herren-Bereich aufgesucht) eine Renovierung schon vertragen; sie sind eben wie die Einrichtung auch schon sehr "angejahrt". Drei Sterne.

Service: Soweit wir das mitbekommen haben besteht der Service auschliesslich aus italienischen Kräften; gesichtet haben wir sieben oder acht junge Menschen, die in dem grossen Raum und auf der Terrasse bei der Betreuung der Gäste ein ziemliches Laufpensum zu bewältigen haben und dabei auch noch höflich und freundlich sein sollen. An unserem Tisch und an denen in unserer Nähe hat das jedenfalls gut geklappt; "unsere" junge Dame hat uns jedenfalls ordentlich betreut. Dass sie meinen Rotwein nicht zeitgleich mit meiner Pizza brachte sondern erst erinnert werden musste und dass ich deshalb diesen Wein nicht so recht würdigen konnte (dazu gleich mehr) kreide ich ihr nicht  an, es war eben wirklich sehr viel los; für "Service" vergebe ich dreieinhalb Sterne.

Essen und Trinken: Kulinarisch beackert werden hier die Bereiche "Suppen & Antipasti", "Salate", "Pizza", "Pizza Bianchi", "Pasta", "Pasta Speciale", "Pasta al Forno", "Für unsere kleinen Gäste", "Vom Rind", "Vom Schwein" und "Fisch"; alle Gerichte unter Speisekarte24 (siehe oben) einzeln aufgeführt. Unter "Pizza" findet man neben den "üblichen Verdächtigen" auch Pizzen, die eher selten angeboten werden wie etwa "Pizza Tropea". Meine Frau bestellte für sich eine Pizza Mauricio" (EUR 10,50) und ich wählte die gerade erwähnte "Pizza Tropea" für ebenfalls EUR 10,50. Getrunken hat meine Frau eine Fanta (0,3l EUR 2,50) und ich zunächst ein Karlsberg Urpils (0,3l EUR 2,60) und später ein Glas Montepulciano (Rotwein, 0,2l EUR 4,50).

Die "Pizza Mauricio" war belegt mit Salami, Schinken und Champignons; meine "Pizza Tropea" hatte als Belag N´duja, die bekanntermassen sehr scharfe kalabrische (oder heisste es kalabresische ?) Streichsalami und die obenerwähnten Cipolle rosse, die rote Zwiebel aus Tropea. Ob sie nun wirklich aus Tropea waren oder nicht, kann ich natürlich nicht sagen; es liest sich jedenfalls schön wenn auf der Karte "rote Zwiebeln aus Tropea" steht. Die N´duja kenne ich als Bestandteil des Antipastitellers im "La Gondola" bzw. der ebenfalls dort angebotenen "Spaghetti N´duja"; auch kaufen wir diese Wurst ab und an für uns zuhause in einem italienischen Feinkostgeschäft. Die Pizzen hatten ein sehr ordentliche Größe, waren reich belegt, der Boden war sehr dünn und der hochgewölbte Rand sehr knusprig. Leider waren weder die auf den Tellern mitgelieferten Pizzaschneider (die mit dem Rollenmesser) noch die Besteckmesser mit leichten Sägeschliff richtig scharf; wir taten uns beim Zerteilen unserer Pizzen ganz schön schwer. Leider hatte ich vor Ort nicht an mein knatschgelbes "Victorinox Rescue Tool", das ich ständig beim mir trage,gedacht (es fällt mir erst jetzt beim Abfassen des Berichtes ein); mit einer von dessen Klingen wäre alles kinderleicht gegangen! Irgendwie sind wir dann aber doch der Pizzen Herr geworden. Meine Frau war mit ihrer sehr zufrieden, ich mit meiner war es ebenfalls. Allerdings hätte mein Wein zusammen mit  den Pizzen kommen sollen, was er nicht tat; er kam erst als ich schon ein  Drittel meiner Pizza bewältigt hatte. Und da konnte ich dann so gut wie nichts mehr von ihm schmecken, die Schärfe der N´duja war wirklich sehr dominant und erschlug einfach alles andere dermassen, dass ich auch von der roten Zwiebel oder dem Pizzateig geschmacklich nicht bemerkte. Eigentlich schade, denn meine Frau, die ich den Wein kosten ließ, fand ihn "durchaus in Ordnung" und lobte auch den Pizzaboden. Schön wäre es wenn die  Pizzen wie in anderen Pizzerien in den Grössen "klein", "mittel" bzw. "groß" zu haben wären. Dies ist hier nicht der Fall, es gibt die "Einheitsgröße" und selbst wir als "gute Esser" hatten Mühe sie zu bewältigen bzw. haben es nicht ganz geschafft unsere Teller komplett leerzuputzen. Für "Essen und Trinken" vergebe ich sehr gut gemeinte vier Sterne, obwohl ich Lust hätte, für die nicht mögliche Größenwahl der Pizzen einen halben Stern in Abzug zu bringen.

Preis-/Leistungsverhältnis: völlig in Ordnung, vier Sterne.

Fazit: Falls es sich so ergeben sollte recht gerne mal wieder, auch wenn es Alternativen satt gibt.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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