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Wenn man über die Pappelallee vom Festland her auf die Bodensse-Insel Reichenau kommt, erreicht man Riebels sehr schnell direkt an der Uferstraßen mit Blick nach Allensbach hin. Da Riebels erst einmal vom Fischfang und vom Fischhandel her kommt, ist schon klar, was hier vorrangig angesagt ist: Bodenseefelchen, Zander, Forelle, Lachsforelle, Saibling, Zander. Dem ursprünglichen Gebäude war erst mal ein kleiner Imbiss angeschlossen, der inzwischen aus allen Nähten platzt. Man bestellt an der Theke, versorgt sich selbst mit Getränken und bekommt die bestellten Gerichten nach Nennung der Tischnummer dann sehr rasch angeliefert und serviert. Man sitzt an langen Bierbänken und –tischen, kommt sehr schnell mit den Tischnachbarn ins Gespräch, lernt Hinz und Kunz kennen. Parkplätze sind Mangelware. Sitzplätze oft auch. Manchmal muss man halt auf ein Fischbrötchen frisch auf die Hand ausweichen. Oder warten, bis jemand aufsteht. Aber das kann dauern, denn Essen und Trinken sind hier so wunderbar, dass man sich gerne noch mal Nachschlag holt und manchmal mit dem Nebenmann sich verschwätzt…
Der Imbiss ist täglich von 11:30 bis 19:30 geöffnet, bei großem Andrang einfach auch länger, einfach so lange, bis der frische Fisch augegangen ist und die Kundschaft sich trollt. In den letzten Wochen sind wir mehrmals mit dem Fahrrad vergeblich hier vorbeigefahren; es war immer brechend voll und kein Sitzplatz in Sicht. An einem Montagabend zur Ferienzeit wollten wir aber unbedingt bei Riebels essen. Hier kommt am besten in der Gruppe her, der eine Teil geht auf Platzsuche, der andere Teil reiht sich in die lange Schlange vor dem Tresen (Achtung, nicht die falsche Schlange nehmen, denn manchmal muss man auch vor der Toilette anstehen….). Getränke nimmt man sich selbst aus dem Kühlschrank heraus und zahlt sie am Tresen, wo auch die Essenbestellungen aufgenommen werden. An einer großen Tafel dahinter sind die aktuellen Angebote notiert. Zuweilen wartet man in der Schlange gut eine halbe Stunde oder länger. Die Auslieferung kann dann dauern oder ganz schnell gehen, je nach Lage am Herd und an den Pfannen. Hier gibt’s sozusagen Show Cooking, alles geht hier sehr transparent zu, man kann den Köchen quasi über die Schulter schauen.
Hektisch und aufgeregt ist es hier meistens. Nicht immer steht das Personal das durch. Bei unserem Besuch ging massenhaft Geschirr tosend zu Bruch. Lächeln konnte auch keiner im Service mehr. Am die Qualität des Fisches ist einfach sensationell, absolut frisch zubereitet und herrlich gewürzt. Man schwört sich, nie wieder ein tot frittiertes Fischfilet bei Nordsee runterzuschlingen… Wir wählten beim letzten Besuch eine riesige Fischplatte für 2 Personen, plus Gambas und kleinen, neuen Kartöffelchen. Es gab Zander, Felchen und Forelle als würzige, zarte Filets, fleischige Gambas mit bissfester Struktur, eine sehr interessante Fischsülze (die ich mir gut mit Meerrettich vorstellen kann), verschiedene aromatische Dips, Blattsalate als Deko und reichlich Brot. Die jungen Kartoffeln waren in reichlich Öl mit würzigen Kräutern in der Schale zubereitet und zergingen auf der Zunge. Die Fischplatte für knapp unter 25 Euro ist ein Schnäppchen für diese hervorragende Qualität und die unschlagbar frische Zubereitung. Die Gambas ohne Kopf für 5 Euro geben auch einen guten schnellen Snack ab oder eine gelungene Vorspeise ab (zwischen 3,00 und 4,50 Euro). Wie schon erwähnt, ist auch allein ein belegtes Fischbrötchen schon ein Gedicht und ein wohlschmeckendes Vesper, wenn man zu Fuss oder mit dem Fahrrad unterwegs ist. Ich wählte beim letzten Besuch einen Müller-Thurgau von der Insel, Lage Hochwart, in einer kleinen Viertelliterflasche mit originell gestaltetem Riebel-Etikett (4,20 Euro). Geschmacklich nicht so der Hit, aber auch ein schönes Mitbringsel und aufgrund der begrenzten Anbaufläche auf der Reichenau auch eine seltene Spezialität.