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Wie beschrieben ist das Restaurant in den Räumlichkeiten der alten Schankwirtschaft Holtmann untergebracht. Man kann den Räumlichkeiten den alten "Kneipen" Charakter noch ansehen. Die erfolgte Renovierung hat den Räumen dennoch ein schönes Flair verliehen. Mit dem eintreten fühlten wir uns wohl und meine Frau war sehr angetan vom Stil der Einrichtung. Einzig die sehr wackeligen Stühle unseres Tisches waren nicht so angenehm.
Wir hatten nicht reserviert, aber ein Tisch für uns beide war an der Fensterbank schnell gefunden und wir konnten uns setzen. Der Service brachte uns die wohltuend kleine Karte, etwa 35 Gerichte mit Tagesempfehlungen sprechen für frische Küche. Bei einem Riesling Secco aus dem Rheingau schauten wir uns das dargebotene an. Viele der angebotenen Gerichte (ich verweise auf die HP für einen Einblick) lassen sich auch in einer veganen Variante bestellen. Das Haus ist also ein guter Anlaufpunkt für diejenigen, die der veganen Welle folgen und keinerlei tierische Produkte mehr zu sich nehmen.
Die Wartezeit zum Essen überbrückte die Küche mit Baguette und zweierlei Cremes, eine Guacamole Variation von Avocado sowie eine Fetacreme. Wohlschmeckender Gruß aus der Küche.
Aus der Karte erwählten wir folgendes:
Vorspeise:
"Erde trifft Himmel" wurde beschrieben als Cremige Kartoffel-Kokos-Suppe mit knackigem Gemüse Lauch, Möhren, Zuckerschoten sowie "Lecker von der Stange", bestehend aus Staudensellerie in Blü-Cheese-Buttermilchcreme mit Käse überbacken. Meine Frau hatte die Suppe bestellt. Ich habe gekostet und schmeckte eine gut abgestimmte Kartoffelsuppe mit Gemüse mit etwas zu wenig Salz. Etwas Curryartiges hatte die Suppe gewürzt. Ich habe deutliche Kurkuma geschmeckt. Die Suppe war okay, etwas fehlendes Salz lasst sich immer korrigieren. Mein Lecker von der Stange erwies sich als blanchierte Staudensellerieabschnitte in einer Käsesauce überbacken. Der Sellerie hatte Biss, perfekt gegart. Die Sauce war sehr schwer, aber wohlschmeckend, der Blauschimmel kam gut zum Ausdruck. Beide Vorspeisen konnten unsere Erwartungen erfüllen.
Hauptspeise:
"Kalinka zwei" für mich, enthielt Piroggen, Mürbeteigtaschen gefüllt mit gemischten Gemüsen dazu Schmand und Salat. Ich bin beruflich häufig in Osteuropa unterwegs und liebe Piroggen in jeder Variation (man kommt da auch nicht so einfach daran vorbei). Die Piroggen, drei an der Zahl, waren mit unterschiedlichen Gemüsen gefüllt. Die Erste enthielt Kartoffeln, die Zweite Aubergine und die Dritte eine Art Ratatouille. Alle drei mundeten sehr. Zusammen mit dem Schmand lecker! Ein frischer Salat mit einer wohlschmeckenden Vinaigrette rundete das Gericht ab. Ich war sehr zufrieden.
Meine Frau erwählte "Körnerpicker", ergo knusprig gebratene Falaffeln frischer Blattspinat mit Sesam, dazu Reis und Minz-Joghurt. Die Falafel waren nicht gut, das geht besser. Viel zu trocken nach dem frittieren. Da konnte auch der gute Minz Joghurt nichts mehr retten. Sehr gut der frische Spinat, die Küche war früh dran in diesem Jahr. Leicht in Sahne angeschwenkt mit Knoblauch und Muskat eine Delikatesse. Die Zutaten zu den Falafel retteten das Gericht, meine Frau war zufrieden.
Zum Dessert noch für uns beide mit "Räuberlöffel" der "Genuss fürs Leben" womit die Küche einen Apfelauflauf mit Zimt und Vanilleeis beschrieb und servierte. Lecker! Karamellisierte Apfelschnitze überdeckt mit einer Vanillesauce und mit Zimt bestreut. Obendrauf ein gutes Vanilleeis war ein schöner Abschluss des Essens.
Über das Menü begleitete uns ein hervorragender Wein vom Weingut Eymann, eine Grauburgunder Spätlese von 2011! Für extrem faire 27 EUR angeboten. Schmelziger Grauburgunder in Perfektion, dem man sein Alter anmerkte! Das war nicht die letzte Flasche dieses Weines, die wir trinken werden.
Der Service war sehr bemüht und freundlich, aber man merkte leider, dass die jungen Damen nicht vom Fach waren. Über ein paar handwerkliche Fehler, Wein nicht rechtzeitig serviert oder fehlendes ankündigen von Gericht, sehen wir aber hinweg mit kleinen Abzügen.
Insgesamt waren wir sehr zufrieden, und unsere Erwartungen wurden übertroffen. Ich komme sicher wieder, alleine schon auf Grund einiger Vegetarier in meiner Familie, die ich jetzt guten Gewissens ausführen kann. Der Mut ein vegetarisches Restaurant im konservativen Münsterland zu eröffnen ist belohnt worden. Man scheint sich augenscheinlich einen guten Stamm an Gästen erkocht zu haben. Ich wünsche den Betreibern weiterhin viel Erfolg.
Wir kommen sicher wieder!