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Wir entscheiden uns für´s Weiterfahren in die Südpfalz, dort ein Abendessen und dann doch nach Hause. Zum Suchen einer Unterkunft war es schon zu spät.
Letztlich landen wir in Deidesheim, der Deidesheimer Hof sieht einladend aus, wie immer. Die Sitzpätze vor dem historischen Haus sind fein eingedeckt, ein Parkplatz schnell gefunden.
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Eine Servicemitarbeiterin begrüßt uns freundlich. Ja, ein Tisch für 2 Personen läßt sich noch machen.
Wir nehmen Platz und fragt, ob wir einen Aperitif wünschen. Ich habe mich auf den Kurztrip mit einer Übernachtung gefreut und habe keine Lust, heute wieder nach Hause zu fragen. Kurz entschlossen sage ich ihr, der Aperitif würde sich entscheiden, wenn wir wissen ob noch ein Zimmer für uns frei ist. Mein Mann grinst nur – richtig überrascht war er nicht über meine Überrumpelungstaktik.
Sie verspricht lächelnd, dies zu klären. Kurz drauf die frohe Botschaft: Wir dürfen übernachten!
Also dann mal her mit dem Aperitif! Für meinen Mann den Riesling Sekt, 0,1 l zu € 7,20, für mich den Pinot, 0,1 l zu € 7,50. Beide vom Sektgut Menger-Krug, Deidesheim. Ein guter Anfang. Dazu eine Flasche Taunusquelle, 0,75 l, € 6,90.
Kurz darauf werden 2 Sorten ofenfrisches Brot und eine Bärlauchcreme im Weckglas serviert. Für 2 Personen reichlich bemessen.
Ein guter Anfang!
Wir studieren die Speisekarte, die Entscheidung fällt nicht leicht.
Als Vorspeise für meinen Mann: Kleiner Salatteller Vitamino, Blatt- und Rohkostsalate, zu € 6,90.
Für mich die geeiste Gazpacho mit Paprika, Zwiebel, Basilikum und Zitronenshrimps zu € 9,50.
Nach angenehmer Wartezeit werden die Vorspeisen serviert.
Der Salatteller mit frischen Zutaten, sehr feine Rohkostsalate, das Hausdressing überzeugt. Kürbiskerne als knackige Beilage.
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Die Gazpacho als Bausatz serviert. Damit hatte ich nicht gerechnet, aber eine tolle Idee. Die Gazpacho mit knusprigen Croutons. Drumherum in kleinen Schälchen: Basilikum in Öl, rote und gelbe Paprikawürfel, rote Zwiebelwürfel und die Shrimps. Hier teste ich mich durch und genieße. Sehr fein, allerdings war die Gazpacho nur kalt. Geeist hätte sie mir wohl besser gefallen, vielleicht hatte sie sich bei den hohen Außentemperaturen auch schnell erwärmt. Etwas mehr Schärfe hätte sie für meinen Geschmack vertragen können (ich habe da ein tolles Rezept mit Tomate und Wassermelone ;-) erfunden).
Gazpacho
Als Hauptgang hat mein Mann sich für das Filet vom Zander mit Meerrettichsauce, Belugalinsen und gebackenen Würfelkartoffeln zu € 24,50 entschieden.
Für mich darf es das Medaillon vom Seeteufel mit schwarzem Sepiarisotto, Bohnengemüse und Safransauce zu € 26,80 sein.
Zwischen Vor- und Hauptspeise wurde unser Auto vom Hausservice auf dem etwas entfernten hauseigenen Parkplatz geparkt.
Also orderten wir noch einen Wein. Für meinen Mann einen Sauvignon Blanc vom Weingut Müller in Forst. 0,25 l des aromatischen Weines für € 6,30. Für mich ein Blanc de Noir trocken, hell gekeltert, Empfehlung der aufmerksamen Servicemitarbeiterin (eigentlich nicht auf der Karte der offenen Weine). 0,25 l zu 7,50.
Der Abend gefällt uns immer besser. Besonders als die toll angerichteten Speisen serviert werden.
Der Zander, knusprig auf der Haut gebraten. Das Fleisch saftig auf den Punkt, gebettet auf den Belugalinsen. Diese haben noch genau den richtigen Biss und dürfen noch ein wenig im leichten Meerrettich-Sahne-Schäumchen baden. Frisch geraspelter Meerrettich bringt ordentlich Würze auf den Teller, Coctailtomate und Dill die Farbe. Von den frittierten kleinen Kartoffelwürfeln, im separten Schälchen, ist mein Mann auch begeistert.
Zander auf Belugalinsen
Der Seeteufel kann hier absolut mithalten. Roter Seeteufel? Ich vermute diesen mit Paprika de la Vera gewürzt. Auch wenn der Service im ganzen Haus perfekt ist, einen Koch habe ich leider nicht zum Nachfragen greifen können.
Seeteufel wird schnell trocken. Auch diese großzügige Portion hätte 1 – 2 Minuten weniger Hitze vertragen. Er war aber dennoch sehr gut. Als Zugabe freute ich mich über frische Calamariringe. Das Sepiarisotto mit leichtem Biss auf den Punkt gegart. Die zarten, sehr langen Bohnen, dekorativ geknotet angerichtet. Drumherum das die schaumige Safransauche. Herrlich!
Seeteufel, Sepiarisotto, Bohnen
Auf ein Dessert haben wir aus Platzmangel im Bauch mal wieder verzichtet.
Das Ambiente im gesamten Haus, bis zu den Toiletten: Edel, gediegen, sehr gepflegt, stilvoll… es passt wirklich alles. So wie man es von diesem Traditionshaus erwartet.
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Wir genießen unser feines Essen, den Wein, die tolle Atmosphäre mit Blick auf den Brunnen (bis auf die abendliche wechselfarbige Beleuchtung des Brunnens)! Der Service immer zur Stelle.
Das Deidesheimer-Sorglos-Paket zieht sich bis zum kurzfristig gebuchten Zimmer hin! Hier war alles wie es sein soll. Unser Gepäck abgestellt, drehen wir noch eine Runde durch Deidesheim um uns dann zum Abschluss noch ein Weinchen als Absacker im Deidesheimer Hof zu gönnen. Um 23.00 Uhr ist hier im Stadtkern außen Schluss, das passt für uns auch nach einem langen Tag. Keiner muss mehr fahren und am nächsten Morgen erfreuen wir uns an einem erstklassigen Frühstück, mit frisch serviertem Pfifferlingsomlette!
Das gesamte Personal ist perfekt, so wie man es hier erwartet. An Aufmerksamkeit ist uns wohl selten Vergleichbares passiert. Am Vormittag checken wir aus, unser Auto steht, ohne Ankündigung direkt vor der Tür. 2 kleine Flaschen Wasser werden uns für die Fahrt bei Sommertemperaturen mit auf den Weg gegeben. Manchmal sind es Kleinigkeiten die ein Haus groß machen!
Ich bekenne mich als Fazit des Diebstahls schuldig: Vor gut 25 Jahren war ich auf einem Weinfest in Deidesheim. Vor dem Deidesheimer-Hof war „Show-Cooking“ angesagt und ich leicht „angeschickert“. Ein Demonstrations-Garnelen-Spieß lag so einladend auf einem Tellerchen… Der war wirklich gut. Und siehe da: Irgendwann kommen die Gäste wieder, schreiben einen kleinen Roman und zahlen sogar die Rechnung! Wir kommen gerne wieder!