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Beim Eintritt in das von außen sehr schön beleuchtete Gebäude, werden wir freundlich begrüßt. Wir hatten nicht reserviert und durften im hinteren Gastraum Platz nehmen.
Auf den lederbezogenen Stühlen sitzt es sich bequem, wenngleich ich schon eine Armlehne um mal abzusacken, ganz bequem finde. Darunter entdecke ich Parkett im Fischgrätmuster, bodenlange silber/goldfarbene Schals dekorieren stilvoll die Fenster, eingedeckt ist mit weißen Stofftischdecken und ebensolchen Servietten. Meine Begeisterung gilt immer dem Spiel mit besonderer Beleuchtung. Auch wenn ich diese Deckenleuchten im Van (Stuttgart) schon gesehen habe, so finde ich sie in der pompösen und dazu noch goldfarbenen Aufmachung schon sehr speziell, ausgefallen und gleichzeitig apart und geschmackvoll.
Als wir die Speisekarte in den Händen halten, sind wir überrascht, daß diese vom Angebot so gar keine Ähnlichkeit mit der auf der Homepage angekündigten hat. Dass es nur ein Auszug der Karte darstellt wäre ok, bei dem Preisgefüge erwarte ich aber eine Aktualisierung der HP und nicht etwas, was eventuell zu erwarten wäre.
Wir werden fündig, dürfen unsere Bestellung mit Maronencremesuppe (ca. 8 Euro), Carpaccio (ca. 10 Euro) und Seeteufel auf Risotto und Gemüse (ca. 27 Euro) aufgeben. Wasser fließt in edle Gläser, der Trollinger mit 0,2 l kommt in einer kleinen Karaffe und das Glas Cotes Du Rohne mit 0,2 L schon eingeschenkt.
Zum aufgeschnittenen und feinen Brot wird eine Oliven-Curry-Tapenade gereicht. Ein excellenter Aufstrich und selten so hervorragend gut gegessen. So gut, daß wir Vorarbeit für die Spülmaschine leisteten und den letzten Rest noch mit Brot ausgerieben haben.
Der Gruß der Küche wurde angekündigt mit einer "Karotten-Ingwer-Pannacotta": Uns allen zu pampig und zu fest. Glück hatte wer Ingwer nicht mag, den schmeckte ich (leider) gar nicht heraus. Schade, denn der Ingwer hätte Pfiff in die Karottenpampe gebracht.
Sehr gefreut habe ich mich, mal wieder eine Maronensuppe genießen zu dürfen. Nach dem ersten Löffel davon war die Freude weg ... die Suppe war so heiß, daß meine Zunge erst mal rebellierte. Farblich konnte ich erahnen, daß essich um Maronen handelte, geschmacklich fand(en) ich (wir) hatte sie zu starke Röstaromen, die wahrscheinlich von einer Einbrenne stammen. Das samtige der marone ging so unter. Somit war das Beste daran die am Tellerrand garnierte Garnele. Der Panzer reich an Inhalt, entdarmt, ausgebraten (ich nehme an in Öl) und genau zu richtigen Zeit der Pfanne entnommen. Auch das Aufschäumen der Suppe gelang dem Koch ganz gut. Dafür 8 Euro zu nehmen --- ganz schön mutig.
In rasantem Tempo ging es weiter und unsere Hauptspeisen wurden serviert. Nicht mehr euphorisch und erst recht nicht, als ich den rosafarbenen Seeteufel sah. Meine Fotos geben die Farben sehr gut wieder. Das Wort kitschig ist ja schon ein dehnbarer Begriff, ich fand ihn für die unnatürliche Farben und für den pinkfarbenen Fisch auf meinem Teller schon passend. Der Fisch durfte in einem Rote Beete Sud baden, geschmacklich war es dann leider nur so, als sei er kurz durch s Wasser gezogen worden. Auch nicht gelungen war für uns das Risotto. Wir waren uns einig, daß die Reiskörnchen schon noch etwas Hitze vertragen hätten. Den Parmesan, der in der Regel untergezogen wird, konnten wir gar nicht schmecken. Beides, der Fisch und das Risotto waren nur fad. Das kleingeschnippelte Gemüse war knackig. Wir hätten uns gewünscht, daß es nicht gleich zwei große Stücke vom Fisch waren, denn so ging ziemlich viel wieder in die Küche zurück. Von der Jakobsmuschel habe ich (vielleicht zum Glück???) nur ein ganz kleines Stückchen gegessen.
Wieder gut und besser als bei manchem Italiener fanden wir den Espresso (ca. 2 Euro) und zusätzlich mit einem Glas Wasser. Seeberger hat hierzu das Geschirr spendiert, ebenso das Glas in dem der Gruß serviert wurde.
Wir hatten den Eindruck hier trifft sich mangels anderer Gelegenheit in Esslingen die Schicki-Micki. Denn wie anders kann es sein, daß Gäste soviel Geld für so wenig Kochkunst ausgeben können? Für mich ist und bleibt Esslingen, was die Kulinarik betrifft, eine Wüste.
Rügner ist auch der Pächter vom Dulkhäusle und dem Gambrinus in Esslingen. Beide hatten wir nicht vor zu besuchen, aber auch beim Goldenen Ochsen besteht für uns kein Grund mehr nochmals einzutreten. Es sei denn, der Koch wechselt oder wird gewechselt. Auch nicht gefallen hat uns die schnelle "Essensabfertigung". Der Service besteht aus flapsigen 2 Meter Kerlen, die nicht mehr als ihren Job machen. Nicht gegen große Jungs, aber wenn Frau als sitzender Gast um Blickkontakt zu bekommen, erst mal so weit nach oben schauen muss ... vom Wein und welcher zu welchem Gericht paßt, scheint der Größere der beiden wenig Ahnung zu haben. Die Empfehlun g war zwar ein sehr guten Tropfen, paßte für unseren Geschmack aber nicht zum Gericht. Die Nachfrage ob alles recht ist gehört zum Programm,. Durch wen dies geschieht hätte unter dem Service abgestimmt gehört und dreimaliges Nachfragen fanden wir dann schon des guten zuviel.