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Wir hatten die erste vollbesetzte S-Bahn Richtung Stadtzentrum geschafft, und hatten es von der Haltstelle Savignyplatz nicht weit zum Kudamm. Es war mittlerweile kurz nach 23:30 Uhr, und beim ersten Restaurant auf dem Kudamm, einem Luxusitaliener, wurden wir freundlich aber bestimmt abgewiesen, da man um 24 Uhr schließen würde.
Schräg gegenüber brannte aber bei einem weiteren Italiener, dem Restaurant „Capone“, noch Licht und der Außen-als auch der Innenbereich war noch sehr gut besucht. Also begaben wir uns dorthin, und fragten ob wir uns noch setzen können, und etwas Kleines zu essen bekommen. Der Kellner bejahte unseren Wunsch, und es stünde noch die komplette Speisekarte zur Wahl. Welch Freude für uns. Wir setzten uns nah an die Hauswand/Glasfront des Restaurants, für meine fröstelnde Frau wurde schnell noch eine Decke zum wärmen gereicht. Gleichzeitig überreichte uns der freundliche Kellner die üppige Speisekarte, welche im Format einer Tageszeitung aufgemacht ist.
Nun saßen wir da, im Berliner Biergarten. Biergarten kann man das ja eher nicht nennen, hier in diesem Restaurant stehen die Tische und Stühle halt auf dem breiten Gehweg davor. Große Sonnenschirme sorgen am Tag für ausreichend Schatten, und von hier kann man dem geschäftigen Treiben und dem Posen der jungen, ausländischen PS-Protzer auf dem Kudamm zuschauen. Der Innenraum des Restaurants ist riesig und erstreckt sich meiner Meinung nach über 2 Etagen. Durch die untere Etage mussten wir auf dem Weg zu den sehr sauberen Toiletten, welche sich im Untergeschoss befanden. Das Restaurant ist großzügig aufgeteilt, man sitzt bequem auf großen, weich gepolsterten Stühlen. Die Wände sind mit allerlei Hollywoodgrößen der frühen 60íger geschmückt, eine riesige Bar lädt ebenfalls zum verweilen ein.
Unsere Getränke waren recht schnell klar, nach diesem langen Abend hatten wir einfach Durst. Und so orderten wir:
· 1x 0,4´er Berliner Pilsner für 4,90 €
· 1x 0,2´er Glas Pino Grigio Weißwein für 6,90 €
· 1x Pina Colada für 10,90 €
Die Speisekarte ist sehr umfangreich, und umfasst knapp 100 Vor-und Hauptspeisen zu für mich doch recht moderaten Preisen für diese Lage. Bei den Speisen überlegten wir anfangs uns etwas zu teilen, oder ein Menü für zwei Personen zu nehmen, letztendlich entschieden wir uns jedoch für:
· 1x Ravioli al Pomodoro gefüllt mit Spinat und Ricottakäse in Butter-Salbei- oder Aurorasauce für 14,90 €
· 1x Pizza Guiseppe mit Tomatensauce, Mozzarella, Champignons, italienischer Schinken, Zwiebeln & Oregano für 13,90 €
Die Getränke gingen fix, und waren in weniger als 5 Minuten am Tisch. Und das tat Not, so verdunstete das erste Bier förmlich in der Kehle.
Aber auch die Speisen dauerten nicht allzu lang, und so waren nach knappen 15 Minuten, kurz nach Mitternacht mittlerweile, unsere beiden Speisen am Tisch.
Meine Frau hatte sich die Ravioli al Pomodoro geordert, und wurde nicht enttäuscht. Sah die Portion anfangs recht wenig aus, war sie am Ende froh doch keine Vorspeise geordert zu haben.
Die großen, am Rand geriffelten Ravioli, deren Teig angenehm bissfest war, wurden mit reichlich cremigem und leicht würzigem Spinat gefüllt. Die cremige und milde Aurorasauce aus Tomatenmark, Mayonnaise, Sauerrahm und Schlagsahne passte perfekt dazu. Cocktailtomaten und frisches Basilikum rundeten das ganze ab.
Dazu gab es ein Schälchen mit fein geriebenem Parmesan, der vom Gast gut dünken benutzt werden kann. Ein leckerer Mitternachtssnack.
Ich hatte mich wie üblich für Pizza entschieden. Dabei wählte ich die normale italienische Variante, die Pizza Guiseppe. Deren hauchdünner, knuspriger aber nicht trockener Boden bedeckte den ganzen Teller. Die würzige Tomatensauce war bis an den Rand verteilt, obenauf gab es dann ausreichend frische Champignons und große Scheiben italienischer Schinken. Frische Zwiebelstückchen waren zwischen Champignons und Schinken verteilt, dazu dann noch reichlich schön ziehender Mozzarella dazwischen. So ist Pizza. Auch ich war mit meinem Mitternachtssnack überaus zufrieden.
In der Zwischenzeit hatten sich dann noch einige weitere Tische mit Udo-Fans, erkennbar am entsprechenden Outfit, an den umliegenden Tischen bequem gemacht. Bis ca. 0:30 Uhr bekamen diese auch noch Speisen aus der Karte, danach hatte dann der Koch Feierabend und es gab nur/wenigstens noch Getränke. Der nette Kellner bemerkte das enttäuschte Gesicht meiner Frau, nachdem er dies am Nachbartisch kundtat, und fragte nach ihrem Wunsch. Sie wünschte sich eigentlich noch was Süßes, und da meinte er: „das lässt sich doch auch ohne Koch noch machen“. Wow.
So wünschte sie sich noch ein
· Tiramisu für 6,90 €
Da dies ja schon fertig war, und in der Küche im Kühlschrank steht, konnte das kleine, leckere Küchlein nach wenigen Minuten durch meine Frau vernascht werden.
Mittlerweile war es nach eins in der Nacht. Der Kudamm lebte voll auf, auch in unserem Restaurant waren noch alle Außenplätze voll. Erst jetzt bemerkte ich das das „Ristorante Capone“ normalerweise schon seit 24 Uhr geschlossen hat. Den Kellner darauf angesprochen meinte er nur: „Solange wir Gäste haben und diese noch etwas wünschen, versuchen wir diese Wünsche zu erfüllen.“ Das ist serviceorientiert, das ist Kundenfreundlich. Gegen halb zwo waren wir dann so weit und verließen nach dem begleichen der Rechnung das Ristorante. Auf dem Heimweg bemerkten wir, dass bei ersterem Italiener noch immer Betrieb war, aber wenn er unser Geld nicht wollte….
Unser Fazit: wir ließen 68 Euro im Ristorante Capone auf dem Kudamm in Berlin. Wir haben sie gern hiergelassen. Das Essen richtig lecker, die Bedienung super freundlich und am Kunden orientiert. Und dass sogar so lange nach Feierabend noch gewerkelt wird, hat mich dann doch überrascht. Danke, wir kommen gern wieder.