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Das Remstal ist im Allgemeinen für seine ausgezeichnete Küche und Weine bekannt - aber keine Regel ohne Ausnahme. Den gutbürgerlichen Gasthof Lamm kann man vermutlich nur für Essen von durchschnittlichem Niveau und Vesper empfehlen, besonders an Feiertagen.
Der Gasthof Lamm liegt mitten in Weinstadt-Großheppach am Prinz-Eugen-Platz. Das Lokal ist mit dem Kfz über die B 29 gut zu erreichen. Parkplätze findet man genug in der näheren Umgebung. Wer gerne einen Fußmarsch machen möchte kann auch mit der S-Bahn (S 2) bis Beutelsbach fahren (empfiehlt sich bei Digestionshilfe des reichlich bemessenen Essens). Etwas bequemer ist die Fahrt bis Endersbach (S 2) und dann weiter mit dem Bus (209) bis zum Prinz-Eugen-Platz (dann halt ohne Digestion). Die Geschichte des Lokals ist ausführlich in der Homepage nachzulesen, weshalb ich hier Ausführungen dazu erspare.
Die Entscheidung, ob sich das lohnt, überlasse ich den geneigten LeserInnen. Für mich war’s innerhalb kürzester Zeit der dritte Reinfall, diesmal unter der Regie von Verwandten. Schon nach meinen Vorinformationen hätte ich das Lokal nicht gewählt. Hab mich dann aber doch der familiären Mehrheit gebeugt (man will ja nicht immer Abseits stehen). Das kommt davon, wenn man seinen Prinzipien - an Festtagen um jeden Preis kein Lokal aufzusuchen - untreu wird.
Service
Der (Aushilfs-)Bedienung, eine Dame mittleren Alters, lieb, nett mit leichtem sächsischen Akzent, machte der weihnachtliche "Massenbetrieb" wohl etwas zu schaffen. Ohne große Umschweife fragte sie wie üblich vorab die Getränkewünsche ab. Meinen Wunsch, damit bis zum Entscheid des Essens zu warten nahm sie dem Anschein nach gelassen entgegen.
Mit dem Service der übrigen Getränke gab ich dann meine Getränk- und Essensbestellung auf. Kurze Zeit später kam sie erneut zu mir und fragte, ob ich mich schon entschieden hätte, erinnerte sich aber, als sie mein verdutztes Gesicht wahrnahm, gleich wieder daran, dass sie die Bestellung bereits entgegengenommen hatte (es weihnachtete halt).
Mein Kristallweizen - für das ich mich nach dem Studium der wenig attraktiven, kaum regionalen Weinkarte entschieden hatte - kam nach kurzer Wartezeit.
Beim Auftragen des Essens ging ich als einziger leer aus. Die Bedienung entschuldigte sich mit den Worten "hab leider vergessen zu bonieren, hab’s aber schon nachgeholt, dauert noch ein bisschen". Sie versprach mir als Wiedergutmachung einen Verdauungsschnaps aufs Haus, den sie zwar nicht brachte, bei der Rechnung aber kassieren wollte. Meinen Hinweis auf ihr Versprechen quittierte sie mit dem Satz "war ja nicht nötig, sie mussten ja nicht zu lange warten".
Das Essen
Die Speisekarte war sehr schön aufgemacht enthielt aber (weihnachtlich bedingt?) nur wenige Gerichte gutbürgerlicher Natur (um nicht zu sagen kleinbürgerlicher Festtagsschmaus) zwischen 15,90 und 23,- €. Ich entschied mich schlussendlich für den
Die "Mitesser" wählten entweder
Der Spanferkelbraten war eine Enttäuschung. Die zwei dünnen Scheiben Fleisch, angerichtet auf dem Sauerkraut (um nicht zu sagen draufgeklatscht), waren f... trocken, die "Kruste" ein schwabbeliges Etwas, alles andere als kross gebraten, wie es sich für ein ordentliches Spanferkel gehört, dafür aber heftig gesalzen. Drumherum eine Soße, die wahrscheinlich nicht vom Schweinebraten stammte. Das Sauerkraut, überkocht, sauer und ohne besonderen Pfiff. Die Semmelknödel andererseits ohne jeglichen Geschmack, vermutlich der Ausgleich zum versalzenen Fleisch und der Soße.
Der Rostbraten meines Nachbarn hat mich auch nicht überzeugt. Er war total mit gedämpften Zwiebeln bedeckt und schwamm in einer dunkelbraunen Soße - wo die der Rostbraten hergebracht hat bleibt mir ein Rätsel.
Das Zanderfilet meiner Nachbarin war auch kein Hit. Der Dicke (3-4 mm) nach musste es von einem sehr unterernährten Fischlein stammen. Unter der Haut verbarg sich offensichtlich auch nichts Köstliches (dem Gestochere der Esserin nach zu schließen).
Das Ambiente
Das Ambiente entspricht einem schwäbischen Dorfgasthaus der etwas besseren Sorte im Stil der 60er Jahre. Auf mich wirkt die konzeptionslose, museale Anhäufung stillosen Schnickschnacks einfach zu überladen. Doch wem's gefällt dem sei's sein Eldorado.
Sauberkeit
Die Gastzimmer und standardmäßigen Toiletten sind sehr sauber und geben keinen Anlass zu Beanstandungen.