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Unsere Freunde waren vor über 20 Jahren das letzte Mal auf dem Fernsehturm, also wurde es auch mal wieder Zeit. Und um nicht in der endlosen Schlange auf der Besucherplattform mitschwimmen zu müssen, sitzt man doch im Restaurant um vieles gemütlicher und ruhiger, und kann beim Essen auch noch den Ausblick über Berlin genießen. Allerdings hat das seinen Preis, so kostet momentan ein Platz am Fenstertisch 27,50 € pro Person, am Innentisch immerhin noch 24,50 €. Der Besuch der Besucherplattform schlägt aber auch schon mit 22,50 € pro Person zu Buche, da lohnt es sich am Tisch Platz zu nehmen.
da hoch wollen wir
Für 13:30 Uhr hatte ich unseren Tisch bestellt, und ungefähr 15-20 Minuten vorher sollte man sich am Fuße des Turms einfinden, denn in diesem Time Slot wird man nur in den Turm gelassen. Nachdem wir im Turm unsere Garderobe abgeben haben, die Eintrittsarten gescannt hatten, ging es mit dem Fahrstuhl in wenigen Sekunden auf 203,78 Meter hoch.
Anzeige am Fahrstuhl Höhenangabe am Fahrstuhl
Hier befindet sich die Besucherplattform, als auch die Rezeption für das Restaurant. Wir musste an der Rezeption noch einige Minuten warten, da unsere Vorgänger ihre Zeit von 1,5 Stunden am Tisch voll ausgenutzt haben, und dieser nun erst gereinigt und neu eingedeckt werden muss.
Wenig später durften wir ein Stockwerk höher gehen, und den Restaurantbereich betreten. Nun durften wir uns unseren Tisch Nummer 23 suchen, was jedoch relativ einfach ist, da alle Tische deutlich nummeriert sind. Dort wurden wir von einem freundlichen, jungen Herren empfangen. Am Interieur hat sich seit unserem letzten Besuch nichts geändert.
Tisch 23 Sphere-das Turmrestaurant
Die Speisekarte, als großer A3 Karton, lag bereits auf den Tischen aus, und so konnten wir schon einmal stöbern. Ich erwartete eigentlich die gleiche Karte wie bei unserem letzten Ausflug auf den Turm, wurde aber positiv überrascht, denn es war eine völlig neue Karte. Die ist zwar relativ klein gehalten, es sollte sich aber für jeden doch etwas finden lassen.
Unsere Getränke waren schnell klar, und auch unsere Hauptspeisen standen alsbald fest. Da der Kellner sich etwas Zeit bis zur Bestellung erbat, war das auch kein Problem. Nachdem er den großen Nachbartisch abkassiert hatte, jeder wollte einzeln zahlen, wandte er sich also uns zu, und wir orderten:
Getränke:
· 2x 0,2ér Flasche Coca Cola für je 4,20 €
· 1x 0,2ér Flasche Goldberg Tonic Water für 4,20 €
· 1x 0,3ér Berliner Kindl für 4,90 €
· 1x 0,3ér Berliner Weiße mit Waldmeister für 4,90 e
· 1x 0,5ér Schöfferhofer alkoholfrei für 5,90 €
· 1x 0,2ér Glas Grauer Burgunder vom Weingut Gutzler für 8,50 €
· 1x 0,2ér Glas Rotwein Cuvee „Incognito” vom Weingut Philipp Kuhn für 11,50 €
Als Speisen sollten es sein:
· 2x Turmbrotzeit vom Berliner Fleischer mit Kasseler, Schinken, Rotwurst, Brandenburger Schloßkäse, Spreewaldgurken, Kräuterfrischkäse und Roggenbrot für je 14,00 €
· 1x „Zeit für Käse“ aus der Kesselmeister Manufaktur mit Brandenburger Büffel-Burrata, Ziegenkäse, „Goldstück“ Schnittkäse mit Bockshornkleesamen, Weichkäse, Kräuterfrischkäse und Landbrot für 14,00 €
· 2x „Turm Burger“ mit saftigem Rindfleisch, Tomatensalsa, roter Zwiebel, Gewürzgurke, Käse und Coleslaw Salat für je 21,00 €
Nun mussten wir geschlagene 20 Minuten auf unsere Getränke warten.
Was für ein Ausblick
Ok, wir vertrieben die Zeit mit dem Blick über Berlin. Und man kommt ja nun nicht wirklich ausgehungert und durstig hier hoch. Ein weiteres Handicap: die Bar ist in der Turmmitte fest verbaut, die Tische drehen sich ja aber in der Turmkugel. So kann es ebend sein das der Kellner jedes Mal mit seiner Bestellung um die halbe Kugel rennt. Das dauert bei Vollbetrieb, wie es meistens ist, halt etwas länger.
Getränkeauswahl
Unsere Getränke kamen, und es blieb auch noch ein kleiner Augenblick für ein Foto, denn unsere Speisen folgten wenige Minuten darauf.
Was für ein Anblick
Meine Frau hatte sich für die „Zeit für Käse“ entschieden und war bereits beim ersten Anblick ganz zufrieden. Auf einer Schiefertafel wurde hier wie bereits in der Vorschau angekündigt allerhand Käse serviert. Die Kesselmeister Manufaktur produziert ihren BIO-Käse in der Nähe von Berlin im brandenburgischen Münchehofe.
„Zeit für Käse“ aus der Kesselmeister Manufaktur mit Brandenburger Büffel-Burrata, Ziegenkäse, „Goldstück“ Schnittkäse mit Bockshornkleesamen, Weichkäse, Kräuterfrischkäse und Landbrot
Und dass es besonderer Käse war, das bestätigte meine Frau, denn egal ob der Brandenburger Büffel-Burrata oder der Ziegenkäse, egal ob der cremig leichte Weichkäse oder der Schnittkäse mit Bockshornklee, alle waren sehr lecker und gut im Geschmack.
„Zeit für Käse“ aus der Kesselmeister Manufaktur mit Brandenburger Büffel-Burrata, Ziegenkäse, „Goldstück“ Schnittkäse mit Bockshornkleesamen, Weichkäse, Kräuterfrischkäse und Landbrot
Nur die drei kleinen Scheiben frisches Landbrot waren eindeutig zu wenig, da hätte es gern etwas mehr sein können. Obwohl, leckeren Käse kann man auch so essen. Zur Deko waren dann noch frische, knackige Trauben auf dem Schieferteller.
„Zeit für Käse“ aus der Kesselmeister Manufaktur mit Brandenburger Büffel-Burrata, Ziegenkäse, „Goldstück“ Schnittkäse mit Bockshornkleesamen, Weichkäse, Kräuterfrischkäse und Landbrot
Unsere Freundin und ich, wir hatten uns für Turmbrotzeit vom Berliner Fleischer entschieden. Leider ist uns nicht bekannt von welcher Fleischerei die Wurstwaren kommen. Jedenfalls war es keine Großhandelsware.
Turmbrotzeit vom Berliner Fleischer mit Kasseler, Schinken, Rotwurst, Brandenburger Schloßkäse, Spreewaldgurken, Kräuterfrischkäse und Roggenbrot
Vor allem die Rotwurst, in unseren Gefilden Blutwurst genannt, war sehr würzig und schmeckte nach frischer Hausschlachtewurst. Kräftig gewürzt, gut geräuchert. Auch der Schinken war sehr gut und kräftig geräuchert und richtig schön zart.
ordentliche Scheiben Kasseler
Das Kasseler in zwei dicken Scheiben saftig, gut gepökelt und schön frisch. Auch der Käse und der Kräuterfrischkäse waren ansprechend. Die Spreewaldgurken, hier zwei Gewürzgurken und einige Stücken Senfgurken waren angenehm säuerlich und knackig im Biss. Auch hier denke ich mal das diese aus dem nahen Spreewald im Gurkenfass frisch geliefert werden. Wir hatten das Glück 4 Scheiben frisches Brot zu bekommen, dies reichte geradeso für die viele Wurst und den Käse. Den Preis von 14 Euro fand ich mehr als angemessen, in manchem Hotel zahlt man für ein weit schlechteres Frühstück deutlich mehr.
Turmbrotzeit vom Berliner Fleischer mit Kasseler, Schinken, Rotwurst, Brandenburger Schloßkäse, Spreewaldgurken, Kräuterfrischkäse und Roggenbrot
Nicht angemessen fand ich hingegen den Preis vom „Turm Burger“. Einundzwanzig Euronen ist schon ne Hausnummer, und ich war gespannt was hier unseren beiden Töchtern geboten wird. Allerdings war ich bereits beim ersten Blick ziemlich ernüchtert und froh nicht den Burger geordert zu haben.
„Turm Burger“ mit saftigem Rindfleisch, Tomatensalsa, roter Zwiebel, Gewürzgurke, Käse und Coleslaw Salat
Zwar lag der dicke, saftige Rindfleischpatty zwischen zwei riesigen, aber leider doch recht trockenen Vollkornbrötchen. Etwas Blattsalat, drei dicke Scheiben frischer Tomate, frische und scharfe Zwiebel, etwas Gewürzgurke und eine Scheibe Schmelzkäse stellten den weiteren Belag des Burgers dar. Der kleine Klecks des Tomatensalsa kam bei den trockenen Brötchen fast nicht zur Geltung.
recht einfacher und liebloser Belag
Ich schmunzelte, denn die Mädels waren auch über den Coleslaw Salat enttäuscht, entpuppte dieser sich doch als Weißkrautsalat mit Möhrenraspel und einem Dressing. Keine Ahnung, was sie erwartet haben. Dieser Salat hier kam aber Aufgrund seiner Konsistenz als auch seines Geschmackes ganz sicher aus dem großen Eimer des Großhandels. Für mich war der Burger nicht das große Ding, und auch die Mädels ließen das obere Brötchen des Burgers letztendlich weg. Er war sein Geld nicht wert.
Kurz bevor unsere 1,5 Stunden rum waren, waren wir fertig mit gucken und essen, und wir wollten nun endlich den Heimweg nach Sachsen antreten. Wir zahlten, und mussten uns schließlich an die lange Schlange am Fahrstuhl wieder anstellen, um runterzukommen. Bei unserem letzten Besuch wurden die Restaurantgäste noch vorrangig bedient, zahlten sie ja auch erheblich mehr.
Unser Fazit: wir ließen zu fünft 132,30 € fürs Essen zuzüglich 137,50 € für den "Eintritt" in Berlins höchstem Restaurant. Essen und Getränke sind hier oben, mitten über Berlin deutlich teurer als anderswo. Rechnet man noch den Eintritt fürs Restaurant hinzu, ist das ein teurer Spaß. Unsere Brotzeitplatten waren gut, der Burger enttäuschte. Dafür sah der Kuchen in der Vitrine, welche nach jeder Umdrehung einmal an uns vorbeifuhr, ganz lecker aus. Meine Meinung: als Touri ein Muss. Vor allem hat man hier oben im Restaurant auch seine Ruhe, um sich Berlin anzusehen, und muss nicht auf der Besucherplattform im Gedränge stehen.