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Wieder in Darmstadt und die Deutsche Bahn warf meine kulinarische Planung über den Haufen. Zwei Stunden später als geplant im Hotel angekommen. Meinen ursprünglichen Plan, einen Portugiesen mit Bus oder Strab vom Hotel aus aufzusuchen gab ich auf, denn die Chance als Alleinesser im Zeitpunkt der Restaurantöffnung einen kleinen Tisch zu ergattern, war ja vertan.
Kurz gegoggelt, was denn so in Hotelnähe liegt. Um die Ecke das Omega mit überwiegend positivem Echo, auch in lokalen Medien. Nach meinem Besuch kann ich das nicht nachvollziehen. Vielleicht liegt es daran, dass die Qualität der Griechen in Darmstadt allgemein mau ist, so dass selbst Mäßiges gelobt wird. Ich kann mir keine Empfehlung für das Omega abringen.
Am besuchten Mittwochabend waren um die sechs Tische des kleinen Restaurants besetzt. Eine größere Frauengruppe war bereits in den Trinkmodus gewechselt, ansonsten Zweiergruppen resp. Paare, die gegen 19:30 Uhr anzutreffen waren.
Eine Homepage pflegt das Omega nicht; ein paar Fotos zeigt die Facebookseite (https://de-de.facebook.com/pg/Omegavangeli/offers/?ref=page_internal).
Das Preisniveau revers zum sonst üblichen hohen Bepreisen der Getränke zur Subventionierung der Speisen. Hier also eher moderate Getränkepreise und über dem Durchschnitt liegende Preise für das Speisenangebot. Ich sehe es bei 3,25 Sternen.
Service:
Zwei Männer im uniformen Schwarz mit Omega-Poloshirts und Kellnerschürzen agierten abwechselnd hinter der Theke und an den Tischen. Mein jüngerer Kellner war freundlich und bis zur Vorspeise flutschte es auch zügig. Dann dauerte es doch ein wenig zu lange, bis er zum Abräumen erschien und eine zweite Getränkeorder entgegennahm. Vielleicht waren es auch die Säulen, die als Blickbarriere zwischen meinem Tisch und der Theke stehen, die mir weniger Aufmerksamkeit bescherte, was nur erklärt, aber nicht exkulpiert. Deswegen nur eine 3 minus für den Service.
Die Getränkepreise also zurückhaltend: 0,3 l des regionalen Pfungstätter Pils kommen auf 2,50 €. Die Flasche Wasser 0,75 l steht mit moderaten 4,00 € auf dem Bon und die offenen Standardweine mit 3,50 € oder 3,80 € für 0,2 l auf selbigem. Eine Flasche 0,5 l Malamatina kostet günstige 6,50 € und für einen Zusatzeuro wird im Omega der seltene Retsina Kechribari in der schönen Kugelflasche serviert. Er war auch löblich kalt.
Ein Ouzo aufs Haus wurde nicht serviert.
Essen:
Die Karte des Omegas überrascht mit einigen Spezialitäten vom Lamm (Lammschulter, Lammkeule für vier Personen auf Vorbestellung), argentinische Steaks und Fischgerichten jenseits der frittierten Kalamaresringe (Baby-Calamares, frittierte Sardellen, Seezungenfilet, Dorade, Loup de Mer).
Mit 21 Positionen an kalten und warmen Vorspeisen wird eine beachtliche Auswahl geboten. Dazu die üblichen Grillgerichte.
Erst einmal entschied ich mich für die Kalte-Vorspeisen-Variation für 7,50 €. Dazu wurde ein Korb mit pappigen Stangenweißbrotscheiben gebracht, die die rote Laterne für das schlechteste Brot nach meiner Erinnerung verdienen.
Die fünf Mezedes kamen in Extraschälchen auf einem großen Teller auf den Tisch und waren mit den 7,50 € für die Auswahl und Portionsgröße fair bepreist.
Oliven und Pepperoni: Die schwarzen Oliven von der prallen und fleischigen Art und gut im Geschmack. Die Pepperoni in Ordnung, nicht säuerlich (was ich nicht mag).
Tsatsiki: Mit Gurke und wenig geknobt.
Tarama: Fest und mit geringem Fischrogenanteil.
Melitzanosalata (Auberginensalat/-creme): Deutlich mayonnaisig, zurückhaltend geknobt und mit Nüssen.
Gigantes mit Schafskäse: Schöne große Bohnen in einer würzigen Tomatensoße und ein Stück eines sehr kräftigen Schafskäses mit Oregano obenauf.
Gut also die Gigantes und Oliven, ordentlich die Auberginen und flau Tsatsiki und Tarama. Also in toto etwas bei gelinden 3,5 Sternen.
Dann war mir nach Gyros zumute. Mit 12,00 € spürbar teurer als in hiesigen Gefilden mit Preisen um die 10,00 €.
Wider alle Vernunft und ich wurde bestraft.
Die notwendige Bedingung für ein gutes Gyros ist ein frisch angegrillter Spieß, was gewährleistet ist, wenn die Küche viele Portionen während der Öffnungszeit rausgeben kann. Bei geringer Nachfrage wird wohl vom wieder angeheizten Spieß abgesäbelt oder gar die Pfanne zum Aufwärmen genommen. Mein Gyros auf dem Teller im Omega war von der Fleischqualität her mager, aber machte den trockenen Eindruck des Wiedererwärmten. Ich schwankte erst, ob ich mich zu dieser Behauptung versteigern dürfe, aber nach dem frischen und saftigen Gyros gestern beim Bremer Referenzgriechen Orpheas, sehe ich mich in meinem Urteil bestätigt. Hinzu kam, dass die hinreichende Bedingung für ein gelungenes Gyros, die Würzung, im Omega auch zurückhaltend flau war. Gut die heißen und knusprigen Pommes. Der Beilagensalat insgesamt leicht säuerlich mit einem Mix aus Blatt- und Krautsalat.
Für das Hauptgericht mag ich nur 2,5 Sterne ansetzen, so dass das Omega mit knappen drei Sternen für mein Essen gut bedient ist.
Ambiente:
Das Omega liegt am Steubenplatz in der Nähe der Kunsthalle in einem Hinterhof. Das Restaurant ist klein und offen gestaltet. Auf einen Freiluftbetrieb im Hof deutete nichts hin.
Die vorherrschende Farbe ist das Weiß der Wände, der Decke und der doppelten Tischwäsche. Auf dem Boden große Fliesen in leicht orangener Wischoptik.
Für die Griechenfolklore sorgen eine großflächige Wandbemalung rechts mit Szenen aus dem klassischen Griechenland, Säulen und ein Sonnensymbol links. Zur Beleuchtung dienen Deckenspots.
Auf den Tischen ist gut Platz und auch die Laufwege zwischen den Tischreihen sind großzügig bemessen.
Das Restaurant wurde laut Facebookseite am 19.06.2010 eröffnet. Aus der Zeit mag auch der Toilettenbereich stammen. Er ist wohl in Eigenarbeit und „kostengünstig“ renoviert worden. Davon zeugen nicht kaschierte und viel zu große Fliesenöffnungen für Installationen und die Türen mit Billigdrückergarnituren, die von der Wirtsfamilie Kordelas wohl aus Griechenland importiert wurden.
Sauberkeit:
Nichts zu beanstanden, auch die baulich missratene Herrentoilette war frisch und sauber.