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GastroGuide-User: DaueresserGK0712
DaueresserGK0712 hat Vier Jahreszeiten in 76829 Landau in der Pfalz bewertet.
vor 7 Jahren
"Grundsolide deutsch -“bulgarische“ Küche 3.0 oder: hier macht man nichts falsch, die hohe Kochkunst ist es aber auch nicht. Dafür sitzt man im Sommer nett im Schatten unter großen Paulaner Schirmen beim Paulaner-Reißen in der halben Liter Klasse"

Geschrieben am 14.06.2018 | Aktualisiert am 14.06.2018
Besucht am 26.05.2018 Besuchszeit: Abendessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 74 EUR
Die bulgarische Küche hat sich ihren unverwechselbaren Charakter bewahrt, obwohl sie von der griechischen und türkischen Küche beeinflusst wurde. Witzig, dass ich bis vor ein paar Woche davon ausging, dass das „4 Jahreszeiten“ ein griechisches Lokal ist. Sehr verbreitet seien Eintopfgerichte mit oder ohne Fleischeinlage. Die haben wir aber, um es gleich vorneweg zu nehmen, nicht in der Speisekarte gesichtet. (Anmerkung: da ich mir nicht schon wieder mit der Kritik die „Finger verbrennen möchte“, siehe GG Kommentare vom Clubhaus MA-Sandhofen, hab ich mich bei dem Besuch der 4 Jahreszeiten „vor Ort“ und auch im „world wide web“ informiert).

>Back to the Roots< an einem warmen Samstagnachmittag im Mai diesen Jahres besuchte ich einen guten Freund. Seit seinem siebten Lebensjahr ist er „Landauer“, ohne bekannte Umzüge in andere Städte. Ich kann mich noch gut erinnern, als wir mit acht oder neun Lenzen mit unseren BMX Bikes die frisch aufgeschütteten Sandberge nahe des Horstring überquerten, wer konnte denn damals ahnen, dass das mal die A 65 wird? Unsere Restaurant Auswahl in den letzten Monaten war monoton, immer wieder das Referenz Rumpsteak im Weinkontor. Schade, dass die Lokalität bald die Toren dicht macht. 

Daher fragte ich bei einem „DB Lokführer“ im Bekanntenkreis nach, er kennt ebenfalls die Landauer Lokalitäten in und auswendig. „ wenn ihr gudds Hähnel esse wollt, missd er zum Paulaner gehe, do gibts die beschde in Landaach“ - gut, Geflügel ist ja nicht gerade mein Lieblingsessen, seit ein paar Monaten versuche ich komplett auf Geflügelwurst und Geflügel“Fleisch“ zu verzichten - daher habe ich mich vorab auf der Homepage des Restaurants „4 Jahreszeiten“ schlau gemacht. Gegrillte Pep, dazu der Grillteller >hört sich doch gut an<, meinte auch mein Bester.



Ich fragte ihn dann noch schließlich, ob er denn vielleicht Lust habe mit ins Koza zu gehen, frisches Sushi, er antwortete trocken „ wenn ich Quecksilber essen möchte, fresse ich ein Thermometer“ er musste wie ich grinsen, natürlich zitierte er Harvey Keitel aus dem Blockbuster „ Die Wiege der Sonne“, eines meiner absoluten Lieblingsfilme mit Sean Connery (er spielt einen Gai Jin) und Wesley Snipes.


Wir parken auf dem Weißquartiersplatz, die Sonne scheint, im Außenbereich gibt es jede Menge schattige Tische und Stühle, sowie schwere Holzbänke. Die Tische stehen sehr eng, aber so lange nicht ein Typ wie Hella von Sinnen auf meinem Schoß sitzt, ist mir das wurschd. Wir schauen in die Speisekarte und schauen uns an. Ein Vegetarier wird es schwer haben, ein Veganer braucht erst gar nicht hier anzuhalten. 


Verlockend klingt die Vorspeisen Auswahl, steht nicht die Bezeichnung „deutsch-mediterrane“ Landesküche auf der Homepage? Gerne ein halbes Dutzend Weinbergschnecken, mit einer pikanten Kräuterbutter überbacken dazu Baguette. Was die Frage aufwirft: warum werden Schnecken meist mit Kräuterbutter oder mit Knoblauch angeboten ? Wahrscheinlich deshalb, dass man den eigentlichen Schnecken Geschmack nicht erkennt ? Die schlüpfrigen Dinger ? Was ist wenn zwei Berliner, ein Amerikaner auf drei Schnecken liegt – ein GB in der Bäckerei ;-))



Frisch gegrillter Oktopus, frisch geangelt aus der tiefen Queich, mit Rucola und Zitronen-Olivenöl Marinade? Nee, wir halten uns an die bekannten Klassiker: geröstetes Knoblauchbrot (2,80), sowie eine Portion gegrillte Pep (4,80). Die Peperoni


hatte ordentlich „schmackes“, waren gut scharf, aber auch gut saftig. Sehr gut,war das Knoblauchbrot, 


es war gebacken, dennoch sehr saftig und nach "Vampirgift" erinnernd. Danach gab es „quasi“ als Zwischengang einen angemachten Beilagensalat, der schmeckte frisch und gut, ohne jemals unter den „Top 3 Beilagensalate“ im Daueresser Ranking zu stehen. Mein Bester allerdings verzog das Gesicht, es stellte sich bei ihm das erste kleine Sättigungsgefühl ein. Bei mir noch nicht, es waren Platz für vier, fünf „Halbe“ Paulaner Hefe Bierchen, die kamen wunderbar temperiert und wohl mit offenem Gasventil zapfend an unseren Tisch. Nach Beendigung des ersten Durstes suchte ich mir für den Hauptgang einen passenden Wein. Ich nahm den einzigen Wein, der mir nichts sagte, daher fragte ich nach. „ Unser teuerster auf der Karte, kommt aus Bulgarien, eine Spezialität“, es war ein Rotwein „Reserve“ - wenn ich mich recht entsinne hieß er „ Maffrüd Reserve“ (0,25 für 4,80), wobei da bestimmt nicht die Reserve Mannschaft einer Bundesliga Mannschaft gemeint ist. Gut, vielleicht der VFB Stuttgart, die es mit ach und Krach gerade so ins gesicherte Mittelfeld geschafft haben. 

Dieser Maffrüd Reserve schmeckte im ersten Moment vollmundig und fruchtbetont. Mir ist der  aber zweite Schluck (der erste große Schluck) im Gedächtnis geblieben. Der fruchtige lange Abgang, schön weich am Gaumen mit gut eingebundenem Tannin. Der Leser wird sich jetzt denken … der Daueresser kennt sich halt nur mit Weizen aus, dabei kann ich blind ….. äähh nix sehen.



Es werden unsere beiden Fleischplatten mit dem gut aus getüfteltem Namen „4 Jahreszeiten Teller“, serviert. Wir orderten dazu die im Text erwähnten Bratkartoffeln, wir hatten vorab nachgefragt, der Kellner war sichtlich etwas genervt, da er wohl einzig diese Zubereitungsart – aus gekochten Pellkartoffeln – kennt.

Der 4 Jahreszeiten Teller (16,50) hatte jeweils ein gegrilltes Lammkotelett (allerdings sehr fettig), Schweinefilet mit Käsesauce, Putensteak und kleines Rumpsteak mit selbstgemachter Kräuterbutter dazu Bratkartoffeln und Beilagensalat. Sah dann so aus:



War insgesamt ok. Das Rumpsteak war leicht rosa, das Schwein leider komplett durch, die Käsesauce erinnerte uns an den einen Käse aus dem Film „ 2 Nasen tanken Käse“, so dass wir gerne noch eine zusätzliche Schatulle mit frisch zubereiteter Käsesauce, lediglich mit einem Euro auf der Rechnung angegeben, bestellten. Uns hat es geschmeckt, wir mussten auch eine vernünftige Grundlage schaffen, an dem Abend sollte das Spiel zwischen Klopps Reds und den Königlichen stattfinden, wobei wir nicht die Mission 1000 vorhatten, nein, wir hatten uns je mit einem kleinen Elfer Franziskaner und einem Elfer Schöfferhofer Maurerbrause im Vorfeld ausgestattet. Blöd dass in der Halbzeitpause das Gesöff schon leer war und ich nach der Niederlage bei "schnick schnack schnuck" zum Rewe- Discounter fahren musste. Da war ich dann froh, dass ich Nachmittags im 4 Jahreszeiten eingekehrt bin, und mein Bauch ordentlich gefüllt war.



Fazit:

Ich komme immer wieder gerne vom eigentlichen Thema ab, das Problem an dem Essen war, es gibt nichts was komplett daneben ging, aber es war auch nix dabei, um in naher Zukunft nochmal von Mannheim kommend, am späten Nachmittag oder frühen Abend im „4 Jahreszeiten“ vorbeizuschauen. Doch eins bleibt mir in Erinnerung, der "Maffrüd Reserve" mit fruchtigem langem Abgang …. :-)
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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