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Gasthaus "Alt Otterndorf"
Etwas versteckt duckt sich das alte, unscheinbare Backsteinhäuschen in eine Ecke des Otterndorfer Marktplatzes. Daneben das Dönerbistro oder die anderen Geschäfte machen leuchtstark auf sich aufmerksam.
Gasthaus bei Nacht
Das braucht das „Alt Otterndorf“ aber nicht, denn hier im gemütlichen Restaurant ist noch so ein bisschen die Zeit stehen geblieben. Eine typisch düstere, norddeutsche Gaststube empfängt die Gäste sich niederzulassen auf den weich gepolsterten Stühlen.
Gastraum
Wenn man dann erst einmal sitzt, bestaunt man die rustikalen Deckenbalken, die Kassettenwände, den vielen „Ramsch“ (Kaffeekannen, Gärkrüge etc), welcher als Dekoration dient, und natürlich die vielen Bilder an den Wänden, welche aus der Geschichte von Otterndorf erzählen.
Deko
Nicht so recht ins Bild passt da eigentlich die mittig im Raum stehende, massive Theke.
Theke
Hier kann man aber gemütlich sitzen, hier kann man klönen, hier kann man den Abend verbringen.
Ein junges Wirtspaar schmiss den Laden an diesem Freitagabend. Das kleine Restaurant proppenvoll, gut das wir vorher telefonisch reserviert hatten. Die Wirtin nahm uns freundlich auf, und begleitete uns an unseren reservierten Tisch. Nachdem sie penibel den Impfstatus geprüft hatte, hatte sie schwupps die Speisekarten zur Hand.
Auszug aus der Speisekarte
Diese sind einfach und selbst gestaltet, allerdings reichlich mit der Vorschau auf leckere Essen gefüllt. Wer es mag wird hier vom Schnitzel über Fischgerichte bis hin zu frischen Krabben fündig. Die Preise sind moderat gehalten.
Schnell fanden wir unsere Getränke, und so orderten wir erst einmal:
· 1x 0,4ér Orangensaft für 4,20 €
· 1x Glas Weißburgunder von der Nahe für 5,20 €
· 1x 0,4ér Dithmarscher Pils für 3,50 €
Die junge Dame entschwand hinter ihren Tresen, die anderen Gäste natürlich immer im Blick, und so wurden neben unseren Getränken mal ebend noch flux auf Fingerzeig noch ein paar mehr Pils für die Nachbartische gezapft.
Getränkeauswahl
Das Ganze geschah mehr als professionell, man merkte, die Wirtin ist mit Liebe bei ihrem Job. Schön finde ich, das mit dem Dithmarscher Pils hier wenigstens einheimisches Bier gezapft wird, und nicht unbedingt das Pils von Großkonzernen genommen wird. Nichts ärgert mich mehr, als wenn ich auch in der Ferne dann noch Pils aus Sachsen vorgesetzt bekomme.
Dithmarscher Pilsner
Nachdem nach wenigen Minuten also unsere Getränke am Platz waren, orderten wir unsere Hauptspeisen. Da wir die letzten Tage dann doch schon gehörig geschlemmt hatten, teilte ich mit meiner Frau die Vorsuppe. Also orderten wir:
· 1x Tomatensuppe mit Creme-Fraiche-Nockerln, dazu frisches Baguette für 5,50€
· 1x Rotbarsch gebacken, kross ausgebacken, dazu hausgemachter Kartoffelsalat für 19,80€
· 1x Kabeljaufilet mit Bratkartoffeln, dazu hausgemachte Remoulade für 17,80€
· 1x Schollenfilet "Finkenwerder Art" mit Zwiebel-Speckstippe, Bratkartoffeln, dazu hausgemachte Remoulade für 18,80€
Eine viertel Stunde nach unserer Bestellung kam dann auch schon die Tomatensuppe. Mit drei Löffeln, da Töchterchen zwischendurch dann auch noch Bedarf angemeldet hat. Die Tomatensuppe cremig, würzig und dampfend heiß. Unten in der Suppe schwammen die Creme-Fraiche-Nockerln. Unsere fragenden Blicke, wie diese wohl zustande kommen, erspähte wohl auch der Koch aus der Küche, und so stand er schnurstracks bei uns am Tisch und erzählte uns sein „Geheimnis“ wie er das ebend so mit den Nockerln hinbekommt. Toll, lecker einfach gut. Zur Tomatensuppe gab es noch zwei Hälften „einfaches“ Toastbrot.
Tomatensuppe mit Creme-Fraiche-Nockerln, dazu frisches Baguette für 5,50€
Zu jedem von uns gewählten Gericht gehörte ein kleines Schälchen Salat. Das war, typisch für solche kleine Dorfkneipen, reine Convenience und schmeckte auch so. Saure Bohnen, saure Gurkenscheiben, frischer Salat und frische Tomate mit einem Klecks fertigen Dressing. Naja, das geht sicher besser, in einer Kneipe erwarte ich aber nicht unbedingt was anderes.
Salatteller
Das große Kind hatte sich heute zum Abschluss für das Schollenfilet "Finkenwerder Art" entschieden. Das Schollenfilet mit Eikruste drumherum gut gebraten, ein kleines Häufchen mit Zwiebel-Speckstippe und Rosmarin lag obenauf. Die Scholle selbst etwas lasch, ein bisschen mehr Würze hätte ihr gutgetan. Auch das Häufchen Speckstippe haben wir schon reichlicher, und krosser gehabt. Die Bratkartoffeln dagegen waren sehr gut gewürzt, mit etwas Zwiebel und Speck angerichtet. Die hausgemachte Remoulade war cremig, würzig, kleine Zwiebel-und Kräuterstückchen waren reichlich vorhanden.
Schollenfilet "Finkenwerder Art" mit Zwiebel-Speckstippe, Bratkartoffeln, dazu hausgemachte Remoulade
Meine Frau wählte das Kabeljaufilet mit Bratkartoffeln und der hausgemachten Remoulade. Auch hier lagen drei Filets, in Eihülle gebraten auf dem Teller. Gegenüber der Scholle war der
ZanderKabeljau gut gewürzt, sein leicht fischiger Geschmack war aber deutlich vorhanden. Auch hier wieder die selbst gemachten, krossen Bratkartoffeln und die hauseigene Remoulade. Vollkommen ok.Kabeljaufilet mit Bratkartoffeln, dazu hausgemachte Remoulade
Kabeljaufilet mit Bratkartoffeln, dazu hausgemachte Remoulade
Ich hatte mich für den gebackenen Rotbarsch mit hausgemachten Kartoffelsalat und hausgemachter Remoulade entschieden. Zwei große, kross gebratene Filets vom Rotbarsch bedeckten eine gute Hälfte des Tellers. Das feste, leicht rotfleischige Fischfilet war leicht gewürzt, der Eigengeschmack des Rotbarsches kam deutlich zum Vorschein.
Rotbarsch gebacken, kross ausgebacken, dazu hausgemachter Kartoffelsalat
Auf der anderen Seite des Tellers war ein großer Haufen leckerster Kartoffelsalat. Große Stückchen Kartoffeln mit Ei und Gurke, sowie eine dicke, würzige Mayonnaise machte diesen Kartoffelsalat richtig lecker. So lieben wir Sachsen den Kartoffelsalat, so kenn ich ihn von Oma, Muttern und jetzt meiner Frau. Auch hier wieder das Schälchen Remoulade, was nicht fehlen darf.
Rotbarsch gebacken, kross ausgebacken, dazu hausgemachter Kartoffelsalat
Nach soviel Essen bedarf es natürlich noch einem Verdauer, und so wurde uns noch ein OsteLand Aquavit auf Kosten des Hauses spendiert.
OsteLand Aquavit
Unser Fazit: wir ließen zu dritt 78,30 € im „Alt Otterndorf“. Eine typische Dorfkneipe. Gemütlich, rustikal, privat. Hier kennt jeder jeden, das Essen einfach aber gutbürgerlich. Der Koch kam auch während unseres Hauptgangs immer mal wieder nach vorn, und erkundigte sich auch bei den anderen Gästen, ob denn alles passt. Die Wirtin schmeißt allein den Service und ist dabei immer freundlich. Irgendwie schade das wir nicht schon eher einmal hier waren. Hoffen wir, dass wir noch einige Jahre nach Otterndorf in den Winterurlaub fahren. Das „Alt Otterndorf“ werden wir uns merken.