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Heuer kam die Frage auf was meiner Mutter zum Geburtstag geschenkt werden solle. Und der Gedanke war alsbald geboren sie doch auf einen Ausflug ins Suggental mit lecker Essen einzuladen.
Das Suggental. Ein kleines, wunderschönes, verwunschenes Seitental des Elztales das sich bei Waldkirch in südlicher Richtung schlanke anderthalb Kilometer in den Schwarzwald zurück zieht. Und ganz am Ende des Tales schmiegt sich lauschig der Adamshof unter den beginnenden Wald. Den Hof hatten meine Eltern damals ein paar Jahre gepachtet und Jahre später gab es noch den einen oder anderen Besuch dort.
Und immer war dann am Eingang des Suggentales eine mittägliche Einkehr im Suggenbad, bzw. dem angeschlossenen Restaurant, angesagt.
Das Suggental hat schwefelreiche Quellen und das „Suggenbad“ gehörte wohl über 500 Jahre lang zu den bekannten Bädern Deutschlands und wurde 1481 erstmals erwähnt (kursiv: Zitat Wikipedia).
Inwieweit das heute noch hinhaut kann ich natürlich nicht sagen bzw. habe es nicht eruiert.
Es ging (und geht) zwar damals wie heute um das leibliche Wohl aber dieses mal eben eher der Nahrungszufuhr.
Es waren knappe 3 Stunden Fahrt zu absolvieren und so wurde zuvor schon darauf hingewiesen und auf einen Ankunftszeitraum 12:30-13 Uhr reserviert.
Und um 12:35 waren wir dann dort. Wir hatten so Manches an Stau gesehen aber nur auf der Gegenfahrbahn. Ab Horb ging es dann überland, da dann auch etwas Blechig-Knackiges auf der A81 angesagt war.
Egal. Wir waren da und es war Kaiserwetter! Genau so wie es für solch einen Ausflug sein sollte.
Vor dem Haus gibt es ausreichend Parkplätze und die enge Straße in das Tal musste diesbezüglich nicht strapaziert werden. Vor dem Haus gibt es ein paar Stufen aber auf der hinteren Gartenseite kann einschließlich der Toiletten alles ebenerdig begangen werden.
Und nun zu meinem kleinen Vergessen: Ich habe beim Sanitärbereich leider nicht nach Rollitoiletten Ausschau gehalten. Könnte es mir bei dem renovierten Teilbereich aber gut vorstellen.
Wir wurden von der Dame des Hauses freundlich empfangen und uns ein netter Platz im weitgehend gepflasterten Gartenbereich angeboten.
Bequeme Stühle mit Sitzkissen und das Wetter luden natürlich ebenfalls dazu ein.
Die Karten (online einsehbar) kamen alsbald auf den Tisch und wir platzierten schon gleich mal die Getränkewünsche.
Spezi (0,5l zu 3,30). Mineralwasser (0,25 zu 2,10), Radler (0,4l zu 3,20) und ein Hefeweizen (0,5l zu 3,50) für den verdurstenden Fahrer. Letzterem sollte sich später aus Fahrtauglichkeitsgründen noch ein Cola (0,5l zu 3,30) anschließen.
Es war lauschig dort und die, seit einigen Jahren unmittelbar vorbeiführende, in einem Einschnitt liegende, B294 nahm man wahrlich nicht wahr.
Wahr nahmen wir aber die Karten. Diese waren, zumal unter der Woche, über die Mittagszeit natürlich etwas, aber sinnvoll, reduziert.
Meine Damen fanden alsbald die Forelle (15,90) aus heimischer Zucht mit Mandelbutter gebraten und mit Salzkartoffeln.
Ich war da noch nicht so treffsicher.
Die Forelle lachte mich durchaus an aber mir war irgendwie nach Gestern, also der Erinnerung an alte Besuche und letztlich schwenkte ich dann doch um auf das panierte Schweineschnitzel mit Pommes und Salat (14,19).
Meine Damen begehrten zuzüglich zur Forelle noch einen Beilagensalat, welcher letztlich wie der meinige als „bunter Salatteller“ (4,90) an den Tisch kam.
Zuvorderst kam aber ein Gruß aus der Küche.
Eine Art Parfait mit getrockneten Tomaten als Hauptaromageber mit sehr aromatischen Essenztropfen am Rande und ein paar luftiger Baguettescheiben. Das schmeckte schon mal sehr schön auf das Hauptgericht ein und konnte was.
Eine angenehme Pause war danach zu absolvieren.
Und ich fragte mich ob das wirklich meiner Erinnerung entsprach. Ich war wohl noch irgendwo unter 10 Jahre alt als der letzte Besuch stattfand. Ein kleiner Trip ins Netz fand noch viel mehr alten Baumbestand im Garten. Das hätte gepasst.
Aber kann man Erinnerungen spiegeln? Mir war die andere Straßenseite gewahr. Aber in dem Alter…?
Dann kamen aber auch schon die Hauptgerichte.
Und ich ärgerte mich schon ein wenig nicht die Forelle genommen zu haben. Die sah schon saugut aus!
Meine liebe Frau hatte statt der Salzkartoffeln Bratkartoffeln geordert und auch die machten keinen schlechten Eindruck.
Letztlich wurde die Forelle in höchsten Tönen gelobt und ich konnte dem nach einem Probierhäppchen durchaus zustimmen. Die war richtig klasse! Authentischer, fast intensiver Geschmack und noch schön saftig. Nix mit Trockenfisch!.
Aber bevor ich jetzt ins Wehleidige abdrifte: Mein Schnitzel war ebenfalls ausgesprochen fein.
Optisch nicht ganz so der Hingucker aber das Fleisch unbeschreiblich zart und sehr schön gewürzt. Das war schon ganz nah am „schmelzen auf der Zunge“ (wenn das ein Schnitzel könnte). Das hatte was von den Besuchen der 70er.
Die Pommes ebenfalls sehr ordentlich aber mir mittlerweile zu viel. Da ich lauwarme Pommes nicht mag ging ein Teil der anfangs schön heißen und perfekten Pommes natürlich später zurück.
Aber der Salatteller!
Eine Wucht! Genau so wie ich es liebe! Sehr intensiv und richtig kräftig in der Würzung. Dazu noch andere, darunter befindliche, Salate die ebenfalls ihre eigene, passende und ausgesprochen gute Würzung mitbrachten. Das war schon gutbürgerliche Salate vom Feinsten! So kenne ich es aus dem Südwesten der Republik in entsprechenden Häusern und so liebe ich es.
Mit zwei Damen unterwegs gab es natürlich noch ein Eis als Abschluß.
Während meine Liebste sich an einem Beereneisbecher „erwärmte“ waren für Muttern und mich zwei „Kindereisbecher“ mit je zwei Kugeln mehr als ausreichend. Diese allerdiongs sehr gut und auf hohem Niveau. Die Vanillesprenkel waren allgegenwärtig und es schmeckte sogar mir ausgesprochen gut.
Meine Mutter kam natürlich nicht umhin mit der Dame des Hauses, welche schon damals zugegen aber noch nicht im Service aktiv war, noch etwas über good old times zu sprechen aber letztlich fanden wir doch noch den Ausgang und wurden sehr freundlich und nett verabschiedet.
Der Rest des Ausfluges war noch sehr schön und tolle Begegnungen mit vielen „alten Bekannten“ fanden statt.
Fazit:
Das Haus Suggenbad hat uns auf jeden Fall mehr als zufrieden gestellt und ist für uns nach wie vor eine Einkehr mehr als wert!
Nachtrag:
Auf der Fahrt nachhause durfte ich dann auch mal erfahren zu welch hirnrissigen Aktionen, offensichtlich kognitiv minderbemittelte Fahrer PS-starker SUVs fähig sind, wenn man sie, selbst mit 140km/h unterwegs, und selbst mit Abstand von locker 100m beim Ausscheren die überschüssige Geschwindigkeit auf der linken Spur zu reduzieren nötigt. Hätte ich nicht nach Hause wollen wäre ich eben drauf gehangen. Zeugen hätte es bei der vollen Autobahn mehr als genug gegeben.
Egal. Leben und leben lassen und froh sein, daß … ach egal.
Laif isch doch bjutiful!
Lasst es Euch von Niemandem verderben!