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Ins "Alt Baltemore" geht man Essen. Mit traditionell schwäbischer Hausmannskost kann man auf angenehme, bekömmliche Art seinen Hunger stillen. Der Mittagstisch (Mo-Fr) für 6,- € klingt sehr interessant. Für einen Aufpreis von 1,-€ wird er sogar ins Haus geliefert
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Das Lokal und Besuchsmotivation
Das "Alt Baltemore" ist ein gutbürgerliches Dorfrestaurant mit einem Hang zum Besonderen (z.B. 14 Sorten Bier im Ausschank). Es liegt in Baltmannsweiler, einer Gemeinde auf der Hochfläche des vorderen Schurwalds, zwischen Neckar-, Fils- und Remstal. Für die Namensgebung stand der Ortsname Pate. Bei den Alteingesessenen heißt der Ort "Baltemore".
Das Lokal besteht aus dem alten Gastraum mit Theke, heute der Raucherbereich und Forum für den Dorfklatsch. Der Wintergarten - Nichtraucherbereich - ist vorwiegend in Weiß gehalten, lichtdurchflutet und mein bevorzugter Aufenthaltsort.
War schon ewige Zeiten nicht mehr dort. Da auch bisher bei RK nichts darüber zu lesen war, beschloss ich dort einzukehren.
Bedienung
Begrüßung
Frau Ziegler, die Seniorchefin, empfing uns sehr freundlich und bot gleich an im Wintergarten Platz zu nehmen. Flugs brachte sie die Karte und es kam nicht sofort die Frage nach dem Getränkewunsch (!). Die Getränke wurden nach kurzer, das Essen nach herstellungsbedingt angenehmer Wartezeit serviert.
Für die Abrechnung erstellte sie einen Sammelbeleg. Da wir aber getrennte Rechnung wollten, wurde dieser auf traditionelle Weise per Block auseinanderdividiert.
Das Essen
Was wurde gegessen
Die Karte enthielt ein mir bis dato unbekanntes Gericht Russischer Rostbraten (17,90 €). Um dieses Bildungsdefizit auszugleichen bestellten wir ihn beide, einmal mit den hausgemachten Eierspätzle, einmal mit Röstkartoffeln.
Was serviert wurde entlockte mir erst mal ein Aha. Es war im Grunde genommen ein Zwiebelrostbraten mit frisch geraspeltem Meerrettich darüber. Das Fleisch, mindestens 250 gr., war noch medium, aber trotzdem sehr zart. Ein Hinweis, dass ein gut abgehangenes Stück Rohfleisch verwendet wurde. Der frische Meerrettich hat wohl dazu beigetragen, das sich ein sonst oft übliches Völlegefühl nicht einstellte und ich - was selten geschieht - die ganze Portion aufaß. Kurz, es schmeckte ausgezeichnet.
Die dazu gereichten hausgemachten, goldgelben Eierspätzle - in dieser Form eine Rarität, die eher den traditionellen Schupfnudeln oder wie der Schwabe sagt "Buabaspitzle" glich (ich verzichte hier auf eine wortgetreue Übersetzung) - passten sehr gut dazu. Ebenso wie die köstlich, kurz gebratenen Kartoffeln.
Fast hätt ich's vergessen, vorab gab’s noch einen Salat vom Buffet. Beim nächsten Mal werde ich nur Kartoffelsalat nehmen und dafür umso mehr, denn der war wirklich ein Traum.
Dass allerdings glutamathaltige Würze verwendet wurde muss ich meiner Überzeugung nach leider mit einem Punktabzug ahnden.
Das Ambiente
Der Gastraum mit der Theke entspricht dem, was man sich unter einem typischen Dorfgasthaus vorstellt. Schummriges Licht, massive Möbel, eine Mischung von Bierdunst und Zigarettenqualm.
Der Wintergarten dagegen sehr hell und lichtdurchflutet. Wand, Decke und Boden in hellen Tönen gehalten, was dem Raum Großzügigkeit verleiht. Die weiße Möblierung, schon etwas in die Jahre gekommen, entspricht nicht mehr dem heutigen Geschmack. Die gepolsterten Stühle mit senkrechten Rückenlehnen nicht gerade bequem. Sämtliche Tische waren mit rosa Servietten eingedeckt. Eine hochstielige Glastulpe, gefüllt mit Perlen und einer passenden Rose komplettierte die Deko.
Am diesem Sonntagabend waren ein gemischtes Publikum anwesend, überwiegend Großeltern mit Kindern und Enkeln bzw. Familien. Das "Alt Baltimore" lebt offensichtlich von seinen Stammgästen.
Die Ausstattung der Toiletten gehobener Standard. Auf dem Waschtisch stand sogar ein Fläschchen mit Handesinfektionsmittel.
Sauberkeit
Die von mir besichtigten Räume waren in einem guten Zustand. Auch die berüchtigten Ecken und Kantenablagerungen gab es nicht. Toiletten top, ohne störende Gerüche.