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Inmitten der Cannstatter Altstadt, befindet sich die Weinstube Zickle, die nur durch Kopfsteinpflaster zu erreichen ist. Schon von weitem ist das Fachwerkhaus mit dem Ziegenkopf und der Ziegenbemalung erkennbar. Selbst nachher beim Essen schauen einem die Ziegen zu, die einst der Künstler Willy Wiedmann an die Wände malte. Etwas aufgefrischt oder die Wände mal wieder weiß getüncht wäre mal wieder nötig. Um die kantigen Ziegenkörper drumrumzumalen gestaltet sich sicher schwieriger und der Vermieter wünscht keine Änderung. Für das Ambiente habe ich großzügige 4 Sterne verteilt, da ich diese Malerei so noch nirgends gesehen habe. Meinen Geschmack trifft es nicht, ich finde nur, daß es etwas ganz besonderes ist.
Die ca. 6 Tische sind hübsch mit weißen Stofftischdecken, jahreszeitlicher Kürbisdeko und einer echten Rose eingedeckt. Eine Pfeffermühle, Balsamico und Öl stehen auf dem Tisch. Was unbedingt ausgewechselt gehört sind die versifften und festgetackerten orangefarbenen Polster der Bänke. Ich fand es äußerst unappetitlich mit den vielen Rändern, das es nur Wasserränder sind nehme ich nicht an.
Der kleine Gastraum liegt ein paar Stufen tiefer und die Tischstellung ist schon recht eng. Wenn es voll ist, ist hier ganz sicher ein enormer Geräuschpegel. Mit oder ohne diesen wäre das Zickle für mich auch kein Ausgehlokal für einen Freitag - oder Samstag Abend.
Der Wirt ist Service und koch zugleich, nimmt unsere Bestellung auf, bei der es für mich die Taglierini mit den frischen Steinpilzen zu 13,50 Euro sein dürfen. Fanastico! Wenn ich an die feinen Nudeln mit den in dünne Scheibchen geschnittenen Steinpilze denke, läuft mir noch das Wasser im Mund zusammen. Für mich als Steinpilzfan war dies ein absoluter Genuss, das Verhältnis stimmig (hätte mich auch nicht nein-sagen-hören bei mehr Pilzen), das Ganze nicht trocken und auch nicht in Soße ertränkt, evtl. war alles leicht in Öl geschwenkt worden und das ganze sehr dezent mit parmesangehobeltem überstreut.Auch meine Begleitungen war mit den Nudeln, Rinderfiletstreifen und den Kirschtomaten richtig glücklich. Die aktuelle Speisekarte ist auf der HP einsehbar. Es findet sich zum Glück auch keine Pizza auf der Speisekarte, immerhin ist sie auch keine Erfindung der Italiener. Lesenswert finde ich die Vita des Wirtes.
Die obligatorische Nachfrage kam nach der Halbzeit und freudestrahlend wird unser Lob entgegen genommen. Überhaupt finden wir ihn bemerkenswert freundlich und aufmerksam. Zur gleichen Zeit betraten vier neue Gäste (es war inzwischen 13.22 Uhr) das Restaurant, begrüßt durch die Wirtin mit: Sie wissen aber, daß wir um 14 Uhr schließen? Peng. Dann die Erbarmung: Ich frage nach, obs noch was gibt. "Ja das Tagesessen". Dass Lastminute-Gäste unerwünscht sind, war am Augendrehen der Wirtin deutlich sichtbar. Cheffe Andretti in der Küche brauchte schnell noch eine Zigarette - der Qualm drang in den Gastraum und wir bezahlten.