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Den Gastraum des Hirsch betritt man von der Straße über 3 bis 4 Stufen durch eine historische Holztür, über den Seiteneingang durch das Tor zum Biergarten im Innenhof kann den Innenraum des Gasthauses aber auch ebenerdig erreicht werden, was ebenfalls für die Toiletten gilt. Der Hirsch verfügt neben dem erwähnten Außenbereich im Innenhof im Erdgeschoss über einen Gastraum für ca. 60 Personen, im Obergeschoss befinden sich der große Saal für Veranstaltungen und zwei weitere kleinere Gasträume, welche wohl hauptsächlich für Feiern genutzt werden.
Der zweigeteilte Gastraum mit der großen Theke im hinteren Bereich versprüht einen historischen Charme ohne altbacken zu wirken, im vorderen Bereich eher die Tische für zwei bis 6 Personen, größere Gruppen finden im hinteren Gastraum ohne Umbaumaßnahmen des Mobiliares Platz. Helle Wände und Decken inklusive der in einem hellen blaugrau akzentuiert abgesetzten Holzbalken bilden mit dem dunklem, alten Fliesenboden eine angenehme Atmosphäre, die in rot- und orangetönen gehaltenen Bilder an den Wänden lockern das Ganze geschickt auf. Die Holztische sind auch an diesem Abend mit roten Stofftischdecken, roten Papierservietten, Besteck, Wassergläsern, Salz- und Pfefferstreuer, einem Glas mit roter Stumpenkerze sowie einer frischen Tulpe im Glas eingedeckt. Die mittelbraunen Holzstühle mit Sitzpolstern bieten angenehmen Sitzkomfort, in den Nischen zur Straßenseite übernehmen dies gepolsterte Bänke. Wandleuchte sorgen für eine angenehme und ausreichend Beleuchtung. Auch dieses Mal verdient sich das Ambiente 4****.
Reserviert hatten wir nicht, wurden nach dem Betreten von einer jungen, weiblichen Servicekraft begrüß. Nach der Frage nach einem Tisch für zwei Personen wurden uns zwei Tische im vorderen Gastraum zur Wahl gestellt, leider etwas raummittig bzw. am Durchgang zum hinteren Gastraum, wir wählten den Tisch in der Nähe zum Durchgang, dieser Stand wenigstens an einer Wandseite. Ein kurz darauf eintreffendes Päarchen plazierte sich ohne Nachfrage am besser plazierten Vierertisch in einer Raumecke. Kein Problem jetzt für uns, beim nächsten Mal wissen wir aber Bescheid und suchen uns unseren Tisch selber aus.
Nach der Begrüßung und Tischzuweisung war nun ein männlicher Kellner für uns zuständig, freundlich, zuvorkommend, offen ohne kumpelhaft zu wirken Die angehm kleine und übersichte Speisekarte wurde gereicht und abgefragt ob wir schon einen Getränkewunschhätten oder erst noch in Ruhe wählen möchten. Nachdem wir gewählt und die Karten geschlossen hatten wurde die Bestellung rasch aufgenommen, die Getränke umgehen serviert, Vorspeisen, Salat und Hauptgerichte nach angenehmer Wartezeit mit passender Pause aufgetragen und leere Teller umgehend abgeräumt. Es wurde ein guter Appetit gewünscht und zwischendurch nachgefragt ob alles in Ordnung wäre oder noch ein Wunsch bestünde. Der Bezahlvorgang mit vernünftigem Bon ging ebenfalls von statten, die Verabschiedung ebenfalls freundlich. Klar eine Steigerung zum letzten Mal, hier war jemand mit Erfahrung am Werke der aber nicht nur sein gelerntes Standardprogramm abgespult hat, deshalb auch 4**** für den Service.
Die Speisekarte ist in vier Bereiche unterteilt: Die Jahreszeit, Die Tradition, Das Kreative von Heute und Die Kinderkarte. Jeder Bereich umfasst drei ( Die Kinderkarte ) bis sieben ( Die Tradition ) Gerichte inklusive jeweils einem Dessert zu Preisen von 4 – 21,50 Euro, der Gast hat die Auswahl zwischen Suppen, Fleisch-, Fisch- und vegetarischen Gerichten für jeden sollte hier etwas dabei sein. Aktuell ergänzt wird die Karte noch durch verschiede Spargelgerichteim Baukastensystem. Bei der Getränkekarte überweigen die Weine, sowohl offen als auch in der Flasche, die Schriesheimer Erzeugnisse sind dabei in der Mehrheit.
Bestellt haben wir ein Hefeweizen (0,5l/€3,50), eine Bionade Holunder (0,33l/€2,50) und einen halbtrockenen Pfälzer Weisswein (0,2l/€4,90), zur Vorspeise einmal die Bärlauchcremesuppe mit Croutons (€4,20) und eine Spargelsuppe (€4,20), zur Hauptspeise die gebratenen Medaillons vom Schweinefilet mit Spätzle und Pfannengemüse (€15,50) und das Rumpsteak vom argentinischen Roastbeef mit Zwiebeln, Bratkartofeln und Salat (€21,50).
Die Getränke kamen perfekt eingeschänkt an den Tisch beziehungsweise wurden im Fall der Bionade am Tisch geöffnet und eingeschänkt. Nach angenehmer Wartezeit wurden beide Suppen serviert, die Spargelsuppe cremig mit einem eindeutigem Spargelgeschmack ohne den dominierenden Geschmack irgendwelcher begleitenden Pülverchen aus dem Regal, als Einlage einige dünngeschnittene aber noch bissfeste Spargelscheiben, on Top leicht angröstete Weissbrotwürfel und etwas kleingehackte Petersilie. Trotzdem nur 3,5*** für die Spargelsuppe denn die Bärlauchcremesuppe konnte uns beide mehr überzeugen, cremig, würzig, mit hervorragendem Geschmack nach Kräutern und Bärlauch ohne durch Dominanz einer Zutat den Geschmack der Suppe zu erschlagen. Hier ebenfalls leicht angröstete Weissbrotwürfel und etwas kleingehackte Petersilie on Top, aber durch den feinen Geschmack 4****.
Die drei Schweinemedaillons im Speckmantel wurden zartrosa angebraten serviert und waren im Anschnitt zart und saftig. Geschmacklich war an den Medaillons nichts auszusetzen, persönlich hätte ich den Medaillons und den Speck aber etwas mehr Zeit in der Pfanne oder auf dem Grill gegönnt, etwas mehr Röstaromen hätten nicht geschadet. Die Spätzle zu diesem Gericht wurden früher auf der Karte als hausgemacht bezeichnet, dieser Zusatz fehlt mittlerweile, passt aber zum Produkt und ist fair beschrieben. Die Spätzle waren in Ordnung und nicht verkocht, man kann auch gute Fertigprodukte ansprechend servieren. Das Pfannengemüse bestand aus Karottenscheiben, Zucchini, Auberginenstücken und Schwarzwurzeln, bissfest in der Pfanne in Öl angeschwenkt und weder fettig noch überwürzt, die Eigenaromen der Gemüsesorten kamen zur Geltung wobei das für die Vertreter Aubergine und Zucchini nicht wirklich einfach ist. Das meine Frau weder Aubergine- noch Schwarzwurzelfan ist kann der Küche nicht angelastet werden und kam mir zu Gute und so konnte ich das Pfannengemüse selber testen ;-) Auch wenn ich die Medaillons im Speckmantel anders zubereitet hätte 4****.
Mein Rumpsteak mit Beilagensalat konnte mich ebenfalls zufriedenstellen. Das Fleisch wie gewünscht medium gebraten, die Zwiebeln on Top schön angeschmort, das Steak gebettet auf einer dunklen Soße, selbige nicht schlecht aber auch nicht im Gedächnis bleibend. Die Bratkartoffeln waren ordentlich gemacht, angebraten mit Zwiebeln und Speck aber zum Teil leider noch etwas ( sehr ) blass, die Petersilie als Streudeko war frisch und angenehm sparsam verwendet.
Der Beilagensalat bestand aus grünem Salat und Lollo Rosso, Gurkenscheiben und Rettich, das Dressing dazu aus Essig und Öl, nichts weltbewegendes aber es hat gepasst. Nein, schlecht war das Gesamtpaket natürlich nicht, aber an das Rumpsteak in Großfischlingen kam dieses Steak nicht heran, 3,5*** finde ich fair, die Soße und die Bratkartoffeln führen zu leichten Abzügen. Beim letzten Mal kam ich beim Essen grade noch so auf 3***, diesesmal hat sich die Küchenleistung deutlich verbessert, um dies auch in der Bewertung auszudrücken deshalb 4****.
Wie schon beim letzten Besuch gab es an der Sauberkeit weder im Gastraum noch auf den Toiletten etwas gravierendes zu kritisieren, 4****.
Zwei Vorspeisen, zwei Hauptgerichte und drei Getränke summierten sich an diesem Abend auf 56,30 Euro, da sowohl Service und Ambiente als auch das Essen mit leichten Abzügen beim Service und beim Essen gestimmt hat für diesen Besuch beim PLV 4****.
Der Hirsch hat sich nach unserem letzten Besuch eindeutig gemacht, die Anfangs-schwierigkeiten scheint man in den Griff bekommen zu haben, das Fazit zum Gesamteindruck deshalb: 4 – gerne wieder, denn ich weiss jetzt was ich hier erwarten kann auch wenn ich vielleicht einige Abstriche machen muss (1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise").