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Wir hatten nicht reserviert und um 12 Uhr den letzten freien Tisch bekommen. Glück gehabt, und es ließ die Vermutung zu, dass es hier schmeckt. Ein junger Mann im Service wies uns den Platz zu und überreichte uns freundlich die Speisekarte.
Der Tisch war bereits eingedeckt, die typische griechische Papierserviette mit Vokabelübersetzungen auf der Rückseite war auch hier zu finden, manches stirbt wohl nie aus... Das auf der Serviette liegende Besteck hatte seine besten Zeiten auch hinter sich, war auch eher von der allergünstigsten Ausführung, das könnte eine Erneuerung durchaus erfahren.
Dazu passt die Atmosphäre des Restaurants, trotz vieler griechischer Deko-Elemente an den Wänden herrscht eher Bahnhofshallenatmosphäre. Die Tische stehen eng beieinander und dadurch war es auch entsprechend laut im Gastraum.
Die Speisekarte ist sehr umfangreich (ca. 120 Posten) und wartet mit all dem auf, was man landläufig beim Griechen erwartet. Unter anderem stehen von Auberginensalat über Bifteki, Gyros, Lamm, Saganaki und Zaziki zusätzlich noch Rumpsteak und Schnitzel auf der Karte. Für mein Empfinden zu umfangreich, ich war gespannt, ob hier die Klasse der Masse zum Opfer fallen würde.
Wir wählten als Vorspeise:
und im Hauptgang:
Ob ich wohl "ordentliche" Bratkartoffel auf meinem Teller bekommen würde? Im Geiste wettete ich schon mal dagegen...
Unsere Getränke - Cola light (0,4 zu 3,40) und für mich Erdinger alkfrei (0,5 zu 3,20) wurden schnell und gut gekühlt serviert.
Die Wartezeit zur Vorspeise war angenehm. Der Fetakäse war eine ordentliche Portion, sah hübsch aus und duftete aromatisch lecker. Außer dem Käse waren noch rote Zwiebel, grüne milde Chilis aus dem Glas und Tomatenstückchen in der Auflaufform. Alles lecker mit Oregano und Olivenöl abgeschmeckt, ein guter Anfang.
Kaum war die Vorspeise abgeräumt, wurden auch schon die Beilagensalate serviert. Die passten optisch zum Besteck und der griechischen Vokabelserviette. Einzig richtig schmackhaft war der frische Krautsalat, das Grünzeug war langweilig mit Essig-Öl-Gemisch überzogen, schlicht eine Frechheit waren die Karottenraspel aus dem Glas als Topping.
Einige Minuten später wurde der Hauptgang serviert. Mein Schatz bekam das Gyros mit zwei riesigen, tomatisierten Reiskugeln, obwohl extra ohne bestellt... Kurze Intervention, Kellner hat sich entschuldigt, und gab den glorreichen Tipp, man müsse den Reis ja nicht essen. Nach einer Schweigesekunde kam sofort der weibliche Konter mit dem Hinweis, aber so wird später etwas weggeworfen, was voher gar niemand haben wollte! Dumm gelaufen, die Aktion, der Fehler geht an die Küche, kann passieren, sollte aber nicht.
Geschmacklich war das Gyros lecker gewürzt, im Großen und Ganzen aber einige Umdrehungen zu lange auf dem Drehspieß und deshalb recht trocken. Zaziki war top in der Konsistenz und nicht zu knoblauchlastig abgeschmeckt. Die Menge von beiden war mehr als großzügig bemessen.
Meine Portion war ebenfalls üppig dimensioniert, aber wie befürchtet lagen keine "ordentlichen" Bratkartoffel auf dem Teller, sondern so genannte Kartoffelchips, TK-Ware für die Fritte. Hätte mich ja auch gewundert, habe auch erst gar nicht reklamiert, der Aufwand war es mir nicht wert. Geschmacklich waren sie essbar, mehr nicht. Das Bifteki war gut gewürzt und bildete mit dem innen liegenden, leicht geschmolzenem Fetakäse eine feine Geschmacksnote. Der Zaziki hat - wie schon erwähnt - ebenfalls gemundet.
An der Sauberkeit gab es nichts zu kritisieren, auch die Toiletten waren tadellos.
Den Ouzo auf´s Haus haben wir bzw. ich schweren Herzens dankend abgelehnt, aber Madame mag ihn eh nicht so und wenn ich Auto fahre, dann prinzipiell ohne Alkohol.
Zusammengefasst komme ich auf folgende Wertung:
Service: war freundlich, fiel ansonsten weder positiv noch negativ aus dem Rahmen - 3*
Ambiente: mit viel gutem Willen noch 2*
Sauberkeit: war noch das Beste von allem - 4*
Essen: dank der Vorspeise reicht´s gerade noch für 3*
PLV: solides Mittelfeld, 2,5*
Fazit: Wer nichts besonderes erwartet, wird auch nicht enttäuscht. Licht und Schatten hält sich die Waage, der Koch ist nicht gänzlich untalentiert.
Nach "Küchenreise" eine 3 - wenn es sich ergibt wieder.