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Ein Bienenstachel musste von der Zunge der zu dem Zeitpunkt nicht gerade ausufernd fröhlichen Fellnase entfernt werden. So weit, so blöd aber auch so gut.
Dabei kam meine liebe Frau an einem Schild vorbei welches auf einen Italiener hindeutete. Auf Tante G. war da schon um die Ecke was zu finden und was man im Netz so las, las sich ganz anständig.
Samstag waren wir unterwegs und sie offerierte mir das Haus. Warum auch nicht, war meine Entgegnung. Aber die haben immer nur abends offen und sonntags sogar geschlossen. Dann ruft man eben an und spricht aufs Band.
Und da schau her, wir wurden zurück gerufen.
Nein natürlich nicht wir. Uns wurde zurück gerufen ;-)
Das kam natürlich schon mal gut an.
Also ab nach Korb. Diesmal ohne Knalltüte.
Uns war bekannt, daß dieses Haus im Industriegebiet lag. Darüber hinaus war zu erwarten, daß die Gegend nicht gerade lauschig sein würde.
Und wir wurden nicht enttäuscht ;-)
Industriegebiet eines größeren Ortes (keine Stadt) hieß aber auch: Am Samstagabend ist es dort ruhig!
Das Restaurant ist an ein Hotel angegliedert und es gibt es wohl schon über 20 Jahre. Keine Ahnung warum es uns noch nie aufgefallen war.
Aber es ließ sich auf der sonnenbeschirmten Terrasse an dem warmen Abend angenehm sitzen.
Zuvor stellten wir uns gesichtsschlüpperbewehrt drinnen vor und uns wurde von einer jungen, vorschriftsmäßig vermummten, Dame ausgesprochen freundlich die Wahl der Plätze gelassen.
Die Karten fanden mitsamt des Kontaktformulares alsbald an den Tisch. Schön, daß das Kontaktformular gefaltet war. Auf lobende Nachfrage meinte die Dame dann, daß dem Chef dies von Anfang an wichtig gewesen wäre und er sich auch ein Aufschlagen der Faltkonstruktion nach dem Gast verbeten hätte.
Hier hatte die Schließzeit wohl heftigst „aua“ gemacht und es wird nicht nur Geld gewaschen wie es in manch anderen Häusern apenniner Provenience manchmel durchaus den Anschein erweckt (was natürlich eine pöse Unterstellung ist ;-)).
Die kartonierten Karten mit Einlegeblättern kamen dann auch umgehend an den Tisch. Der Standard der italienischen Küche wie sie hier in D angeboten wird war darin zu finden. Etwas Fisch, etwas Fleisch, Pizza und Pasta. UnterLetzterem auch frische Ware.
Und ein weiterer Einleger offerierte jeden Dienstag frischen Fisch und frische Miesmuscheln. Sinnvoll. Miesmuscheln täten mich ja schon mal wieder…. aber das darf auch gerne auf den Herbst warten ;-)
Ein Insalata di Tonno für angenehme 6,50€ reizte uns als Vorspeise gemeinsam.
Meiner lieben Frau war es nach den Rigatoni al Forno (11,50). Sie erbat dabei aber den Käse oben drüber weg zu lassen. Das war nach kurzem hin und her auch angekommen.
Meine Wenigkeit entdeckte eine Pizza Diavola (9,50) die mit zzgl. Kapern und Knoblauch geordert wurde.
Umgehend kam die Dame wieder und erfragte ob der Grund für die Abbestellung des Käses evtl. etwas mit einer Laktoseintoleranz oder dergleichen zu tun habe, was wir dankend verneinten.
Vorbildlich!
Die anschließende Pause wurde für einen entdeckerischen Rundumblick genutzt.
Ja, Industriegebiet eben. Aber es ließ sich durchaus angenehm hocken. Drinnen sah es auch nett und mit einem Hang zum Rustikalen aus.
Es war auch alles sehr sauber und die Toiletten im UG waren sehr modern und ansprechend.
Ob sich Letztere auch barrierefrei erreichen lassen (es ist ja letztlich auch ein Hotel) habe ich leider nicht erfragt.
Dann kam auch schon der Salat mitsamt zweier Extrateller und einem Körbchen warmer, fluffig würziger Pizzabrötchen.
Die Pizzabrötchen machten umgehend Lust auf mehr. Da musste ich mich durchaus zusammen reißen.
Zuvor wurde schon eine Menagerie mit Essig und Öl und Salz- und Pfefferstreuer auf den Tisch gestellt. Umgehend kamen aber auch noch eine Pfeffermühle und eine Salzmnühle.
Und eben der Salat.
Und dankbarerweise war er mal wieder durchgehend angemacht. Und das sogar ausgesprochen lecker und würzig. Ein ausgesprochen schmackhaftes Balsamicodressing machte ihn zu einem sehr guten Vertreter seiner Art. Blattsalate, Zwiebeln, Gurken, Tomatenachtel und ausreichend viel und guter eingelegter Thunfisch kamen da auf den Tisch.
Nach dem Ende der Kleckerei war der Teller leer und wir sehr zufrieden.
Da waren aber ja noch die Hauptspeisen.
Und die Rigatoni meiner lieben Frau sahen vielleicht nicht übertrieben gut aus aber das machten sie auf der Zunge doppelt und dreifach wett!
Ich musste/durfte probieren und verstand ihren Lobgesang. Ich mache mir nix aus Rigatoni und dergleichen, aber die waren schon eine Hausnummer.Spitzenmäßige Nudeln im perfekten Gargrad wurden von einer extremst aromatischen Soße begleitet. Das imponierte sogar mir. Meine Frau kann es kaum erwarten dort noch mal Pasta zu essen.
Wenngleich die Pizza auch anständig war habe ich es nicht ganz so eilig dort wieder aufzuschlagen.
Keine Frage, die Pizza war nicht schlecht.
Sie war aber in der Form gebacken und von daher war der Boden schon etwas dicker als von mir favorisiert. Zudem der Rand dadurch leider auch etwas zu fest wurde. Der Belag war tadellos und auch das Sugo ohne Fehl. Sehr schmackhaft das Ganze. Aber eben etwas viel Teig im Mund.
Die Diavola machte in Sachen Schärfe ihrem Namen alle Ehre und auch der Knoblauch (auf der Rechnung weder bei meiner Frau noch bei mir vermerkt) hatte Wumms.
Unterm Strich fehlte aber das gewisse Etwas um die Pizza als mehr als anständig zu loben.
Letztlich kann man hier hin gehen und macht als Pastaliebhaber alles richtig und als Pizzahuldiger nicht viel falsch.
Meine Frau wird dafür sorgen, daß wir hier mal wieder aufschlagen. Und ich werde mich zumindest kaum wehren ;-)