3 Bewertungen
"Schön war es wieder in der Villa Concordia"
Geschrieben am 29.09.2020 2020-09-29 | Aktualisiert am 29.09.2020

"Immer wieder einen Besuch wert"
Geschrieben am 30.08.2020 2020-08-30

"Die sichere Bank – Remscheid-Tour Station I"
Geschrieben am 03.05.2017 2017-05-03

"Sehr gelungenes Joint Venture"
Geschrieben am 25.09.2016 2016-09-25

"Der Stern von Remscheid"
Geschrieben am 18.08.2016 2016-08-18 | Aktualisiert am 18.08.2016

"Immer wieder eine Freude"
Geschrieben am 23.06.2012 2012-06-23 | Aktualisiert am 18.12.2014

"Das Aussehen wird aufgefrischt ..."
Geschrieben am 09.07.2015 2015-07-09

"20 Jahre in Remscheid: Das Concordia *"
Geschrieben am 04.05.2015 2015-05-04

Der Stern ist weg nach 18 Jahren (nur in einem Jahr gab es keine Auszeichnung), auch der Bib, geblieben oder besser gesagt gekommen ist der Teller im Guide Michelin. Na und. Ein ehemaliger Sternekoch verliert schließlich nicht seine Kochkunst über Nacht. Womöglich war es aus wirtschaftlicher Sicht so auch gewollt. Tobias Rocholl, Uli Heldmanns zweite Hand, wechselte zu Brogsitter in Bad Neuenahr, das Gourmetrestaurant und das Bistro Herzhaft wurden zusammengelegt. Die Gourmetküche fand in Remscheid mutmaßlich immer weniger Zuspruch und der ganze Spaß muss sich auch rechnen lassen. So mein Kenntnisstand.
Diesen Sommer haben sich die Heldmanns Corona bedingt etwas Besonderes einfallen lassen, eine kulinarische Europareise. Gerne wäre ich in Griechenland dabei gewesen, passte terminlich aber leider nicht. So ging es für uns aber zur vorletzten Station. Eine kurze Anfahrt von 10 Minuten nach Norddeutschland. Parkplätze sind vor der hochherrschaftlichen Villa zur Genüge vorhanden. Bis zum 3.10. residiert man im schönen Bayernland und tischt Serviettenknödel, Spanferkelbraten und Zwetschgendatschi auf.
Wir bestellen diesmal nicht das komplette Menü (ab 2 Personen ohne Änderungen halte ich für überholt), sondern à la Carte. Für meine Begleitung gibt es als Vorspeise ein Labskaus, Uli Heldmanns Interpretation wird als stückige Variante kredenzt, der Matjes im und nicht neben dem Labskaus, der Saucenspiegel ein leicht gebundener Fischfond. Zu meinem Salat mit Schafskäse auf Rote Bete Carpaccio gibt es nicht viel zu sagen, außer sehr frisch mit einer gut abgeschmeckten Vinaigrette. Im Hauptgang ging es für uns beide nordisch weiter. Salzwiesenlamm mit Birnen, Bohnen und Speck. Das zarte Fleisch mit der intensiv reduzierten Sauce war ein Genuss, die sehr bissfesten Bohnen hätten noch ein wenig länger auf dem Feuer bleiben dürfen. Ich weiß, jammern auf hohem Niveau. Das Kartoffelpüree so wie es sein muss – locker, cremig, gut.
Ein Dessert? Gerne die Rote Grütze mit Mädesüß Eis. Aber rien ne va plus. Der Küchenchef streift noch selbst durch die Wälder des schönen Bergischen Landes, sammelt Kräuter und Pflanzen. Wer Mädesüß googelt, darf erfahren, dass die Pflanze zur Familie der Rosengewächse gehört und sogar schmerzstillende Substanzen enthält, die ähnlich wie Acetylsalicylsäure wirken sollen. Bei Kopfschmerzen empfiehlt der nette Apotheker daher gerne…….!
Ambiente: die Gasträume gediegen, hohe, stuckverzierte Decken, wertig eingedeckte Tische.
Die Rezensentin MartinaWK hat es kurz und knapp auf den Punkt gebracht – immer wieder einen Besuch wert. Das stimmt. Auch, dass der Service aufmerksam ist, sehr aufmerksam sogar und immer zur rechten Zeit unaufdringlich präsent. Vor vielen Jahren habe ich die Atmosphäre als sehr steif empfunden. Das ist mittlerweile Geschichte, locker entspannt geht es zu, dennoch aber professionell. Und ab und zu rutscht nochmal ein „war alles Recht“ heraus.
Zum Schluß noch ein kurzer Plausch mit einem netten Paar auf der Durchreise, die glücklich und zufrieden mit ihrer Restaurantwahl waren. Gefunden auf gastroguide.de. Kaum zu glauben.
Ich habe für die liebe Community keine Mühen gescheut - Kosten sind mir glücklicherweise nicht entstanden - und habe mir von meiner Begleitung ein paar Fotos schicken lassen.