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"Maritimes Kleinod mit Hafenblick und sehr leckerer Fischküche"
Geschrieben am 03.09.2016 2016-09-03

"Idealer Platz zum kulinarischen Abhängen direkt am Wasser des idyllischen Nassauhafens"
Geschrieben am 19.11.2014 2014-11-19 | Aktualisiert am 20.11.2014

Ein ausgesprochen lauschiges Fleckchen mit direktem Blick auf den Ende des 19. Jahrhunderts erbauten Flut- und Pontonhafen, von dessen mittig liegender Brücke („Nassaubrücke“) sich der Name des Hafens abgeleitet hat. Hier ist der Wilhelmshavener Segelclub zu Hause und sein Clubheim, das Seglerheim am Nassauhafen, ist ein Anziehungspunkt für Freunde maritimer Genüsse. Der leicht gedrungen wirkende Klinkerbau liegt etwas verdeckt hinter diversen nautischen Devotionalien, wie etwa einem riesigen Anker und einem Segelmast sowie den obligatorischen Strandkörben. Das Wetter war hervorragend und so ließen wir uns auf einem der wenigen freien Plätze auf der idyllischen Terrasse nieder. Auch im Inneren des Lokals sitzt man ausgesprochen apart. Beim Besuch der Toiletten staunte ich nicht schlecht über die sehr gepflegte Holzeinrichtung des Gastraumes, in dem man dank der breiten Fensterfront den Ausblick auf den Hafen sowie den Jadebusen völlig wetterunabhängig genießen kann.
Da wären wir schon beim Thema „genießen“. Wir lehnten uns ganz relaxed in unsere bequemen Gartenstühle, auf deren Geflecht aus Polyrattan weiche Kissen für ein angenehmes Sitzgefühl sorgten. Die freundliche, zuvorkommende Bedienung brachte uns recht zügig die Speisenkarten. Das Angebot passt auf zwei Seiten, was einem den Überblick erleichtert. Die dritte Seite der Karte ist den Desserts vorbehalten. Ergänzt wird das Ganze noch durch ein paar Tagesangebote auf einer Schiefertafel im Inneren des Seglerheims. Selbstverständlich dominieren Fisch und anderes Meeresgetier die Auswahl der Speisen. Dennoch ist man bemüht, auch den Fleischesser zufriedenzustellen. Neben Steinbeißer, Scholle und Matjes tummeln sich also auch Bratwurst, Schnitzel und Rinderrouladen auf der mit Bedacht zusammengestellten Karte. Einige der Gerichte werden explizit auch als kleinere Portion angeboten.
Das gut gekühlte Alster (0,5 l für 4 Euro) stand schon auf dem Tisch, als wir uns für die große Fischsuppe (6,30 Euro) als Vorspeise zum Teilen entschieden. Da unser Hunger nicht ganz so groß war, wählten wir auch für den Hauptgang die „share-version“. Es sollte der Fischteller „Seglerheim“ (19,80 Euro) sein, mit dem wir wenig später das erste kulinarische Segelhighlight unseres Küstentrips hissten. In der wunderbar aromatisch duftenden Fischsuppe lag ordentlich Meeresmaterial, an dem ich mir zunächst gehörig die Zunge verbrannte, da die Temperatur der Lachs- und Kabeljaustücke noch zu heiß war. Wir löffelten also die Suppe mit Bedacht und waren uns einig, dass diese „See-Brühe“ mit all ihren kleingeschnittenen Filetstückchen und Gemüsestreifen einen wirklich vortrefflichen Auftakt darstellte. Umso mehr freuten wir uns auf den bestellten Fischteller. Dieser hatte einen kleinen Beilagensalat inklusive und man konnte sich im Vorfeld zwischen Salz- und Bratkartoffeln entscheiden. Der Salat war mir etwas zu fad angemacht (wahrscheinlich Fertigdressing), während die Salzkartoffeln genau die richtige Würze abbekommen hatten. Auf dem reichhaltigen Fischteller tummelten sich gebratene Lachs-, Steinbeißer-, Seelachs- und Goldbarschfiletstücke sowie ein paar Garnelenschwänze. Der Fischberg war garniert mit einer Handvoll Nordseekrabben, Paprikastücken und Schnittlauch und sah nicht nur fantastisch aus – er schmeckte auch so. Um auch wirklich pappsatt zu werden, bestellte ich noch eine Portion Bratkartoffeln extra dazu (2,50 Euro). Alle Filets waren auf den Punkt gebraten und schön saftig. Dazu mit der nötigen Würze versehen. Der „Smutje“ vom Seglerheim hatte seinen Job richtig gut erledigt und uns einen Meeresteller der Extraklasse kredenzt.
Gut gestärkt traten wir nach einem kleinen Verdauungsspaziergang die Weiterfahrt in Richtung Neuharlingersiel an. Besten Dank an dieser Stelle an unseren Ratgeber in Sachen norddeutscher Fischküche, den „Thomas von der Küste“, der eigentlich aus Bremen kommt. Wenn wir mal wieder nach Wilhelmshaven kommen sollten, ist ein Besuch im Seglerheim gesetzt.