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Im Oktober feiert das Restaurant sein 20jähriges Bestehen. An diesem abgelegenen Fleckchen muss man dies erst mal schaffen.
Das Landidyll liegt im mittem im Grünen zwischen Meddersheim und Meisenheim. Ab Meddersheim gibt es Wegweiser, ich kann mir aber vorstellen, dass manch ein Gast schon dachte, er hätte sich verfahren.
Direkt, aber versteckt, an der L376 gelegen, weißt ein großes beleuchtetes Schild den Eingang zur Lohmühle. Geparkt wird auf dem eigenen Parkplatz, ein kleiner geschotterter Fußweg geht wenige Meter zur Mühle. Damen in Highheels laufen Gefahr stecken zu bleiben… oder lassen sich über die Schwelle tragen.
Reserviert hatten wir telefonisch erst am Tag unseres Besuches und hatten wirklich mal Glück, noch einen Tisch zum Abendessen zu ergattern. Einige vorangegangene Reservierungsversuche scheiterten. Entweder war ausgebucht, wir haben einen Ruhetag oder Betriebsurlaub erwischt.
Service:
Wir wurden freundlich begrüßt uns zu unserem reservierten Platz gebracht. Die 3 Damen im Service, einheitlich in schwarzen Kleidern, hatten alle Hände voll zu tun. Es waren alle Plätze, auch auf der Empore besetzt. Darunter 2 kleinere Gesellschaften.
Die Karte wurde uns gereicht, Getränke und Speisen aufgenommen. Die Damen agierten sehr aufmerksam und immer freundlich.
Trotz des vollen Hauses kamen die Vorspeisen sehr zügig, direkt nach dem Küchengruß. So baten wir um eine längere Pause zum Hauptgang. Auch das hat prima geklappt. Fragen wurden sofort oder nach kurzer Klärung mit der Küche beantwortet.
Speisen und Getränke:
1 Flasche Schwollener Mineralwasser, 0,75 l, € 5,00
1 Glas trockener Winzersekt (für mich als Nicht-Fahrer) als Apéritif , € 5,50
Rivaner, trocken, Weingut Barth, Kirschroth, 0,2 l, € 4,00 für meinen Mann
Spätburgunder, trocken, Weingut Hexamer, 0,2 l, € 5,00 für mich.
Espresso als „Dessert“ € 2,60
Die Speisekarte gepflegt in eine Holzkladde eingebunden.
Regionale Naheweine bekannter Winzer sind gut sortiert aufgeführt. Regionalität beim Bezug der Produkte wird hier groß geschrieben. So ist die Lohmühle auch Mitglied im SooNaheVerband.
Die 1. Seite ist die „Saisonkarte“. Es folgen weitere Verlockungen gut durchdachter kreativer Speisen. Darunter auch kreative vegetarische Gerichte.
Als Gruß aus der Küche wurden 2 Sorten frisches Baguette mit 2erlei Butter serviert. Die erste Sorte eine Butter mit Gorgonzola so wunderbar, wir haben die andere Butter (optisch einfache Butter ) gar nicht mehr probiert.
Ich wählte als Vorspeise:
Salat nach Art des Hauses – mit Schafskäsefäden und Baumnüssen – zu € 10,00.
Ein wunderschön angerichteter Teller mit frischen Blattsalaten, Gurken- und Tomatenspalten, Wachtelei, Nektarinen- und Pflaumenscheiben, Walnüssen. Obenauf der sehr aromatische (aber nicht penetrante) Schafskäse. Ein leichtes, fein abgeschmecktes Essig-Öl-Dressing rundete die Augenweide top ab.
Meinem Mann gefiel das Tatar vom Matjesfilet mit Salatbouquet zu € 10,50.
Schön angerichtet auf dem Glasteller. Die Matjes fein gewürfelt und mit Kräuterschmand gemischt. Dadurch würzig, aber mild. Salatbeilage frisch und mit etwas Rotkohlsalat verfeinert.
Zu den Vorspeisen wurde nochmals unaufgefordert Brot nachgereicht.
Mein Hauptgang von der Saisonkarte:
Rückensteak vom Soonwaldhirsch, Pfifferlinge, Gemüsebouquet und Kartoffelkroketten zu € 26,00
Die Kroketten konnte ich problemlos in hausgemachte Spätzle tauschen.
2 Medaillons, butterzart und gerade noch medium. Für mich hätten sie etwas früher aus der Pfanne gekonnt, ich habe aber auch beim Bestellen keinen Wunsch zum Gargrad geäußert. Ein feines Sößchen und reichlich Pfifferlinge.
Mein Mann blieb beim Fisch: Roulade von Zander und Lachs im Wirsingblatt, Blattspinat und Bandnudeln zu € 17,50. Kein Problem den Blattspinat ebenfalls in Gemüsebouquet zu tauschen.
Die Fischroulade wurde saftig dampfgegart serviert. Mit einem feinen Sahne(Safran?)Sößchen. Optik und Geschmack einwandfrei.
Unsere Beilagen ja nahezu identisch. Bandnudeln und Spätzle hausgemacht. Gemüse (Karotten, Tomate, Brokkoli, Blumenkohl, grüne Bohnen) mit schönem Biss.
Der Hammer auf beiden Tellern: Ein Mini-Steckrübensoufflé! Eine feine Überraschung aus der Küche.
Die Küche überzeugte absolut professionell. Die Auszeichnungen des Restaurants (Feinschmecker, Schlemmer Atlas, Guide Michelin…) kommen nicht von ungefähr.
Einzige Klage: Der Espresso (serviert mit feiner Praline) schmeckte uns gar nicht. Aber den hat ja die Maschine gekocht.
Ambiente:
Einfach schön! Das alte Gemäuer steht seit 1471! Innen mit viel sichtbarem Stein und Fels hat einen ganz besonderen Reiz. Hier haben die Eheleute Maletzke viel Herzblut, Kraft und sicherlich auch Geld investiert. Hier wurde mit Fingerspitzengefühl restauriert. Am Eingang hängen alte Fotos vom Aufbau der Mühle, es standen wohl nur die Grundmauern. Höchst interessant.
Es ist sehr gemütlich und geschmackvoll stimmig eingerichtet (wunderschöne antike Holzmöbel), nippesfrei dekoriert und angenehm beleuchet.
Die Tische mit gestärkten Tischtüchern und Stoffservietten eingedeckt. Kerze, frische Rose.
Leider war ich bisher immer im Herbst /Winter hier. Die Außenterrasse mit Blick ins Grüne ist im Sommer bestimmt herrlich!
Toiletten sehr sauber und gepflegt. Papier- und Froteehandtücher liegen zur Auswahl bereit.
Fazit : 5 unbedingt wieder!
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder - nach "Küchenreise").