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Dort hatte ich für die erste Übernachtung ein DZ im Hotel am Turm gebucht. Das war schon bekannt, 2013 hatte ich dort die Wanderung auf dem Rheinsteig Richtung Süden in den Rheingau begonnen und diese Einkehr war in positivem Gedächtnis geblieben, aber vor meiner aktiven Rezensentenzeit. Jetzt ging es also in andere Richtung, auf die angebliche Königsetappe über die Loreley.
Gegen 18:30 kamen wir in Kaub an und checkten in unser Zimmer ein. Beide freuten wir uns auf das Abendessen. Einen Tisch hatte ich auf Bitte des Hotels schon vorab reserviert. Man hat nicht genug Tische, um alle Gäste sicher unterbringen zu können und weißt auf der HP darauf hin. Im Gastraum war ein Tisch für uns eingedeckt, aber wir wollten an jenem recht schönen Frühlingsabend noch draußen auf der Terrasse sitzen und informierten den Service, dass wir draußen den Aperitif trinken würden.
In der Galerie ist ein schönes Foto der Terrasse hinterlegt, und von unserem Platz schauten wir auf die Burg Pfalzgrafenstein, wenn nicht gerade wieder einmal ein Zug den Blick auf den Rhein verdeckte und jede Unterhaltung ersterben lies, aber darunter leider alle Orte im Mittelrheintal. Ein Rieslingsekt wurde uns serviert und die Karten gebracht. Das Restaurant hat sich in 2018 einen Eintrag im Guide Michelin erkocht
und was man auf der Karte im Netz sehen kann, lässt Vorfreude auf die Küche aufkeimen. Die Karte passt auf zwei DIN A4 Seiten. Nicht explizit aufgeführt werden vegetarische Gerichte, aber auf Nachfrage meiner Schwester wurde ihr ein Spargelgericht serviert, sie lies die Vorspeise aus.
Frischer grüner und weißer Spargel mit einer Morchelrahmsauce, dazu neue Kartoffeln. Das sah schon mal sehr lecker aus und Morcheln sind ja auch nicht der schlechteste Begleiter zu Spargel in einer vegetarischen Variante. Schwester äußerte sich zufrieden. Für mich auch eine Vorspeise
Tartar von der Lachsforelle mit Creme Fraiche und Forellenkaviar. Feiner kleiner Start in das Abendessen. Unten drunter Salat mit einem leichten Joghurtdressing. Darauf ein gut abgeschmecktes Tartar. Etwas (mir) zu salzig der Kaviar, der war zu intensiv für das zurückhaltend abgeschmeckte Tartar. Trotzdem eine gute Vorspeise. Mein Hauptgang war Fisch
Gebratenes Zanderfilet auf Kartoffelpüree,Gemüse und Linsen. Das Ganze in einem Saucenspiegel aus einer sehr buttrigen aufgeschäumten Sauce, die ich nicht recht zuordnen konnte. Tadellos zubereitet aber Fisch, Püree und Gemüse. Im Ganzen machte diese Gericht dem Gaumen Spaß. Auch ich war zufrieden mit meiner Wahl. Das Dessert teilten wir uns
Käse vom verlockend bestückten Käsewagen im Gastraum. Die Wahl fiel auf verschiedene französische Rohmilchweichkäse von Camenbert über Reblochon bis hin zu einem Bleu d'Auvergne. Das war ein guter Abschluss eines sehr ordentlichen Abendessens. Wir waren beide zufrieden mit den Speisen.
Der Wein dazu war
ein "Petite Arvine" aus dem Kauber Weingut HIllesheim. Über die Rebsorte stolperte ich, davon hatte ich noch nie gehört. Eine fast nicht mehr kultivierte alte Rebsorte aus dem Kanton Wallis in der Schweiz und aus dem Aostatal. Das war ein ordentlicher Wein, aber er kommt nicht an einen guten Riesling aus dem Mittelrheintal heran.
Der Kellner hatte mit Gastraum und Terrasse gut zu tun an unserem Besuchsabend. Und war anfänglich nicht glücklich über unser Ansinnen zum Essen nicht mehr in Restaurant zurück zu wechseln, er musste für uns draußen neu eindecken. Danach aber hatte er uns zunehmend wieder lieb und im Verlauf der weiteren Abends lies der Service keine Schwäche mehr erkennen.
Zum Fazit, wenn man in Kaub ist, kann man hier ohne Bedenken einkehren und speisen. Das Hotel am Turm ist ein familiär und sehr liebenswürdig geführter Betrieb. Was sich auch an einem sehr freudvollem Detail zeigt, man serviert das Frühstück am nächsten Morgen am Tisch:
Was schön, dass es doch noch ein paar Betriebe gibt, die das machen!