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Samstag 28.09. mittagszeit und mein ICE läuft im HBF München ein. Vor dem Bundesligaspiel Bayern München - Wolfsburg (war nicht ganz so prächtig, trotz des 1:0 Sieg) und den anschließenden Oktoberfest Besuch auf den Wiesn, sollte noch schnell eine Grundlage geschaffen werden. Meine Freunde aus Bayern treffe ich erst vor der Allianz Arena. Wo gehts nun auf schnell noch hin ? Da war doch unweit vom Bahnhof ein Italiener auf der Luisenstraße, welchen wir vor ein paar Jahren schon mal besucht hatten und der mir gar nicht so schlecht in Erinnerung blieb. Also raus aus dem HBF und Fußmarsch Rtg. Luisenstraße. Der Weg hat sich doch ein wenig gestreckt - hatte ihn nicht mehr so weit in Erinnerung, doch es hielt sich noch in Grenzen. Zum Glück war dieses Restaurant auch schon Samstags zur Mittagszeit geöffnet.
Ambiente / Begrüßung / Bestellung:
Ich hätte zwar gerne draußen gesessen, doch bei knapp 20 Grad und etwas Sonne waren die Holzstühle an den beiden Außenseiten des Restaurants hochgeklappt - somit leider keine Außenbewirtschaftung am heutigen Tage.
Ich betrat das Restaurant, welches recht gut gefüllt war. Irgendwo her hört ich ein buon girono. Ich stand ersteinmal etwas verloren im Eingangsbereich. Nach ca. 2 Minuten ( eine gefühlte Ewigkeit - während einen die ganze Zeit der Pizzabäcker von seiner Empore anstart und zusätzlich der Chef ? neben dem Pizzaofen am Durchgang zur Küche einen auch nur anstart. Dann kam meine persönliche Bedienung. Ich sagte ihm, dass ich gerne etwas essen würde. Nur eine Person, si. Dann schaut er zu den drei leeren Vierertischen auf der Empore, welche sich entlang des Fensters befinden und bot mir dann doch lieber direkt unten einen der Zweiertische (Tischnummer 29) direkt im Eingangs - Ausgangsbereich an. An dem anderen Katzentisch saß wohl der junge Sohn mit Freundin und speißten etwas, wenn er nicht zwischendurch hinter der Theke Getränke zapfen mußte. Egal ich hatte ja hunger und wollte auch schnell zum Fußball. Das Restaurant ist von innen in dunkelen Holztönen gehalten und wirkt optisch wie die italienischen Restaurants vor 40 Jahren. Bisher dürfte nicht viel verändert worden sein. Wem es gefällt, nun ja, doch auch in Italien sterben bereits diese Art von Restauranteinrichtungen aus. Sauber war das Lokal und die Toiletten, welche sich am ende der Empore befinden, aber auf jeden Fall.
Mein kleiner Tisch war für 3 Gäste eingedeckt - was aber bei dieser Größe und direkt im Durchgang + Ein- / Ausgangsbereich gar nicht möglich wäre. Die Tische waren mit einer Stofftischdecke eingedeckt. Dazu gab es Besteck und weiße Papierservierten + zwei kleine schlichte einfache Salz / Pfefferstreuer, wie diese in Kantienen oder in Frittenbuden auch herumstehen. Mein persönlicher Kellner legte mir ohne etwas zu sagen, die Speisekarte mit für mich persönlich viel zu vielen Gerichten auf den Tisch und verschwand wieder. An Getränkebestellung war gar nicht zu denken. Auf einigen anderen Tischen standen noch kleine Aufsteller mit einem Mittagsmenü.
Nach ca. 5 Minuten kam der mir zugeteilte Kellner (lt. Kassenzettel hieß er Rocco) und sagte lustlos prego. Nun ja, versuchen wir mal auf italienisch den Herren ein wenig Freundlichkeit aus seinen Gesichtszügen zu kitzeln. Im perfekten italienisch orderte ich ein Radler o,5l für 3,20€ / es wird dort Aldersbacher Bier gezapft, einmal Pizza Pane Pomodoro (Pizzabrot mit Tomatensoße) für 5.-€ und einmal Penne Arrabiata senza formagio, molto picante (ohne Käse und bitte sehr scharf) für 7,50€. Es ertönte ein grazie mit einem schon minimal freundlicheren Gesichtsausdruck. Dienst nach Vorschrift aber bloß keine Freundlichkeit zeigen. An anderen Tischen wurden die Gäste genauso schorf bedient, außer wohl gut bekannte Stammgäste - da wurde sogar mal Gelacht. Das Radler wurde mir dann nach einer etwas zu langen Wartezeit gut temperiert mit prego lustlos auf den Tisch gestellt.
Essen:
Nach angenehmer Wartezeit, wurde mir die Pizza Pane Pomodoro serviert. Sehr heiß und frisch aus dem Pizzaofen. Diese war, wie es auch üblich ist, bereits in acht Stücken vom Pizzabäcker durchgeschnitten. Für die Pomodoro / Tomatensoße wurde 1.- € extra berechnet / die normale kostet nur 4.-€ - ist aber auch so in der Speisekarte vermerkt. Die Tomatensoße konnte man an wenigen Stellen mit der Lupe suchen. Ansonsten war es recht lecker, wobei der Rand teilweise schon viel zu schwarz war. Als ich gerade mein letztes Stück in die Hand nehmen wollte, kam der Kellner bereits viel zu früh mit der Pasta - zog mir den Pizzateller weg - ich nahm noch schnell das letzte Stück in die Hand, stellte die Pasta dort hin und murmelte wieder nur prego. An den Nebentisch von mir oberhalb, wurde sogar das prego weggelassen. Etwas Brot zur Pasta gab es nur für Stammkunden oder nach zusätzlicher Bestellung. Mir hat es aber persönlich nicht gefehlt. Die Pasta war sehr heiß und schön bissfest und nicht in der Soße ertränkt, aber halt nichts Besonderes. Es wurden dafür die kurzen kleinen Penettis verwendet. Die Soße war frisch und fruchtig, mit Knoblauch und drei oder vier Mini Mini Peperonischoten versehen. Scharf war diese allerdings nicht wirklich, obwohl es ausdrücklich so bestellt wurde. Für die Pasta hätte ich ohne weiteres 3,5 Sterne vergeben, doch auf Grund des schwarzen Rand am Pizzabrot und der zu geringen Menge an Tomatensoße darauf, habe ich es auf 3 Sterne abgerundet anstatt es auf 4 Sterne aufzurunden.
Nach dem Essen machte vom Personal niemand anstalten, den Tisch abzuräumen oder nach einem weiteren Getränkewunsch zu fragen, da mein Glas bereits leer war. Die Kellner saßen jetzt zwei Tische weiter und verzehrten selbst in aller Ruhe ihre eigene Pasta. Nach Blickkontakt und keiner Reaktion, ging ich nach ca. 5 Minuten mal auf die Toilette. Als ich zurück kam, war immer noch nichts abgeräumt.
Ich schaute wieder zu meinem Kellner und sagte "Il conto per favore" / das ich bitte bezahlen wolle.
Er ging dann zur Kasse, druckte einen vernünftigen Beleg mit Steuernummer und Rechnungsnummer aus, fragte mich ob alle OK war (auf italienisch), was ich mit si beantwortete und bezahlte incl. Trinkgeld die Rechnung. Ein Grazie konnte ich ihm noch entlocken - eine Verabschiedung allerdings nicht mehr. Mein zweites Radler habe ich dann 50m weiter noch schnell auf dem Weg zur S-Bahn in einem Cafe mit Außenbestuhlung getrunken.
Fazit:
Die Einrichtung optisch wie vor 40 Jahren aber gepflegt. Die Pasta war eigentlich frisch und recht lecker. Preislich ist es für München und der zentralen Lage auch OK, aber man sollte kein zu freundliches Personal erwarten.
PS:
Wenn der Betreiber hier mitließt, vielleicht sollten Sie sich wirklich einmal Gedanken über die Freundlichkeit Ihrer Kellner zu den Gästen machen. Auch neue Kunden würden bestimmt öfters wiederkommen, wenn diese mit nur ein wenig mehr Freundlichkeit bedient würden. Bei den Stammgästen klappte es doch auch bestens wie ich es miterleben durfte, bzw. kommen ein ganz klein wenig mehr freundliche Gesichtszüge beim Kellner zum Vorschein, wenn man die italienische Sprache spricht und anwendet.