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Und das, obwohl sich die Karte kaum ändert und die Einrichtung selten überholt wird. Oder gerade deshalb.
Es sind meist Familienbetriebe. Die Mitglieder arbeiten hart. Sie haben den Laden nicht eröffnet, weil sie sich selbst verwirklichen wollen, sondern, um zu überleben.
Die Öffnungszeiten sind großzügig bemessen.
Die Gerichte sind relativ günstig und es gibt eine Mittagskarte. Ein großes Hauptgericht für unter 10 Euro.
Wenn man Einheimische nach ihren Lieblingslokalen fragt, sind einige Tradition- Gaststätten stets dabei. Die Begründungen lauten oft: reichlich, günstig, schnell, freundlich, schmeckt.
Vielleicht hat uns genau das von diesen Restaurants entfremdet; denn auch wir waren dort oft und gerne Gast.
Wir wollten irgendwann mehr Abwechslung.
Die Gerichte waren scheinbar schon fertig, denn sie kamen sehr schnell nach der Bestellung.
Die Qualität der Zutaten – besonders beim Fleisch – erschienen uns zu sinken: mehr Fettränder oder Sehnen an den Stücken im Laufe der Zeit. Aber die Portionen immer noch riesig, doch etwas lieblos angerichtet.
Doch Retro-Gefühle sind doch keine Schande oder Back to the Roots: Der Begriff Retrowelle kennzeichnet einen Trend, deren Inhalt eine rückwärts-orientierte Sicht ist. Der Ausdruck Retro (lateinisch retro rückwärts) kennzeichnet in vielen Bereichen sich an ältere Traditionen oder Merkmale anknüpfende Erscheinungen (frei nach wikipedia).
Warum nicht gelegentlich eine Besinnung auf die eigene Geschichte. Schließlich haben wir viele Jahre so gegessen und auch Spaß daran gehabt. Wir stehen also dazu und schämen uns nicht; denn wir waren jung, hatten wenig Geld und keinen genauen Plan (frei nach Otto - Der Film).
Wenn nun heute herauskommt, dass es uns nicht (mehr) zusagt, ist das auch keine Katastrophe. Nicht alles was früher angesagt war, ist auch wert erhalten zu bleiben.
Jürgen Dollase nennt den Prozess, sich mehr Gedanken zum Essen zu machen, „kulinarische Menschwerdung“.
Daher werde ich versuchen mit meinen bescheidenen Mitteln dem „Meister“ zu folgen: „Ein Kritiker meckert nicht rum, sondern macht transparent, was vor ihm auf dem Teller liegt.“
Also, auf in die Stadt. Unsere erste Station: Dimitra.
Ambiente
Es gibt an der Straße einen kleinen Außenbereich. Drinnen kommt man zuerst in einen Bereich mit Blick zur Straße. Weiter durch – um eine Ecke herum – geht es weiter bis ans Ende des Hauses. Also insgesamt recht geräumig.
Vorne sind die Tische zu Viererplätzen angeordnet und mit Milchglasscheiben abgetrennt. Das ermöglicht ungestörte Gespräche.
Der blanke Tisch ist nur mit Pfeffer- und Salzstreuern versehen (früher lagen wohl in der Mitte kleine Läufer – gut, das sie weg sind).
Zum Sitzen dienen weiche Bänke.
Die Farben an den Wänden sind hell und freundlich gewählt. Die Dekoration ist erfreulich zurückhaltend – nur einige Figuren und Spiegel.
Sauberkeit
Alles ist ordentlich gepflegt.
Sanitär
Ebenfalls sauber. Der Bereich ist schmucklos gehalten, aber alles notwendige ist da. Platz ist ausreichend vorhanden.
Service
Die Betreiber sind noch immer die gleichen seit dem Start des Lokals. Der Chef ist sehr freundlich und offen. Seine Gattin wirkt dagegen etwas schüchtern und zurückhaltend, aber angenehm im Auftreten.
Die Karte(n)
Kleine Mittagskarte
Gesamt-Karte
Die verkosteten Speisen
Vorneweg gab es zwei Ouzo zur Begrüßung.
Ouzo-Mese (6,60 €)
Vorspeise mit verschiedenen kleinen Spezialitäten, die täglich frisch zubereitet werden und dazu den griechischen Aperitif Ouzo mit Eiswasser
Die frittierten Zucchinischeiben waren saftig und kross zubereitet. Auch die Hackbällchen waren knusprig gebraten. Die frischen knackigen Tomatenscheiben waren ungewürzt, konnten aber mit den reichlich vorhandenen Pasten (weiße Tzatsiki und eine rosafarbene Creme) gemischt werden. Oliven, Gurkenscheiben und viel Weißer-Bohnen-Salat ergänzten den Teller.
Die Zucchinistücke und die Hackbällchen waren das beste vom Teller. Die Pasten bzw. Cremes waren mir zu reichlich.
Doch es wurde ja noch Brot gereicht und das konnte damit bestrichen werden.
Dyonisosplatte (8,30 €)
Suzuki, Gyros, Pommes frites und Salat
Zwei große saftige Suzuki und reichlich Gyrosfleisch bildeten den Mittelpunkt des Tellers. Ein unüberschaubarer Berg von Pommes füllte den restlichen Teil voll aus.
Trikoloreplatte (8,90 €)
Suflaki, Suzuki, Gyros, Reis, Pommes frites und Salat
Auch dieser Teller war gut beladen. Reis und Pommes als Beilage. Die längliche Suflaki-Frikadelle war angenehm gewürzt, innen saftig und sanft gebraten sowie auf dem Grill leicht angeröstet worden. Die Gyros-Stücke waren ebenfalls schmackhaft zubereitet und das Fleisch war zart – keine Anzeichen von Fett oder Sehnen. Der Suflaki-Spieß bestand aus drei großen mageren Fleischteilen. Sie waren vor dem Grillen ordentlich mariniert worden.
Die Fritten waren von der dünnen Sorte. Sie waren knusprig gebraten und gut entfettet worden.
Der Reis hatte noch leichten Biss, was ich deutlich lieber habe als völlig weiche Zubereitungen.
Zum Gericht gehörte auch noch ein Beilagensalat. Der Blattsalat war in angenehm mundgerechte Stücke gezupft. Frische Weiß- und Rotkohlstücke gehörten ebenso wie Möhrenraspel dazu. Die weiße Dressing-Sauce erinnerte mich an ähnliche Fertiggerichte.
Den Bohnensalat würde ich sogar weglassen.
Zum Abschied wurde uns Kaffee oder Ouzo angeboten. Wir wählten den Espesso und fanden das einen guten Abschluss.
Getränke
Wasser (0,75 l) Apollinaris (5,00 €)
Preis-Leistungs-Verhältnis
Um sich mittags zu sättigen, reicht auf jeden Fall ein Hauptgericht aus der Karte. Fleisch und Beilagen werden reichlich aufgetischt und dazu kommt auch noch ein frischer Beilagensalat. Jeder Teller kostete deutlich unter 10 Euro.
Fazit
4 – gerne wieder; denn es hat uns deutlich besser geschmeckt als in der Erinnerung vor einigen Jahren.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum des Besuchs: 07.09.2016 – mittags – 2 Personen