Wer Weißwasser kennt, weiß, was er kennt. Doch sogar wer Weißwasser richtig gut kennt, muss sie noch lange nicht kennen: Detlef und Monika Koch. Die beiden bespielen im Team zusammen mit Sohn Daniel, Sven Robel und Dirk Neuwirth die „Quetsche“ in Weißwasser-Süd. Weiter im Abseits kann eine Musikkneipe eigentlich gar nicht liegen. Und doch rangiert die Kneipe unter den angesagten Adressen der Szene. Deutschlandweit. Bei der Online-Abstimmung zum German Blues Award landete sie 2014 in der Kategorie „Beste Blueslocation“ auf dem zweiten Platz (SZ berichtete). Die Auszeichnung, die vom Verein Baltic Blues im holsteinischen Eutin vergeben wird, ist mit den wirklich renommierten Musikpreisen zwar nicht zu vergleichen. Aber seit dem ersten Wettbewerb vor fünf Jahren findet sie quer durch die Republik zunehmend Beachtung.
Aber die Musikkneipe ist nicht nur hierzulande eine Nummer. Seit Jahren kommen internationale Gäste, vor allem aus den USA. An diesem Wochenende spielen „The 44’s“, eine Bluesrock-Formation aus Los Angeles. Genau das Richtige für alle, die auf handgemachte, gitarrenlastige Musik stehen und denen sich bei singenden Hupfdohlen mit Piepstimme und zusammengecasteten Retortenbands schon mal die Zehennägel aufrollen. Im September packt dann der Westküsten-Musiker Johnny Mastro seine Mundharmonika aus. Mit seinen Mama’s Boys gastiert er bereits zum wiederholten Mal in Weißwasser.
Detlef und Monika Koch stiegen bei Livekonzerten nicht gleich mit internationalen Größen ein. „Zuerst haben wir mit regionalen Bands gearbeitet“, erzählt Monika. Aber den Blues mussten sie schon haben. Die Musikrichtung aus den Staaten, die „Bluus“ ausgesprochen wird und sich von der Redewendung „I feel blue“ (zu deutsch: Ich bin traurig) ableitet, ist nicht irgendeine. Wer heute im Radio einen Popsender einstellt und vielleicht nur zwei Lieder hört, kann fast sicher sein, dass ein wenig „Bluus“ darin mitschwingt.
Nächstes Jahr feiern die Macher der Quetsche Zehnjähriges. Die Kneipe selbst ist älter. Errichtet wurde sie als Kaufhalle 1984, als an internationales Flair in dem mobilen Container, in den die Verkaufsstelle einzog, noch nicht zu denken war. Von der Technik der unförmigen Box, die sich wie eine Ziehharmonika zusammenschieben lässt, leitet sich auch der Name Quetsche ab. Ursprünglich als Provisorium für fünf Jahre gedacht, genießt sie heute Bestandsschutz. Andernfalls stünde sie wohl schon längst nicht mehr. Nach Eröffnung der Kaufhalle Süd funktionierten sie Waltraud und Eberhard Müller in eine Biergaststätte mit Speisenangebot um. Wegen des gegenüberliegenden Arbeiterwohnheims ein kluger Schachzug. Schon vor der regulären Öffnungszeit um 16 Uhr bildeten sich regelmäßig lange Schlangen. Täglich gingen 800 Liter frisch gezapftes Bier, 160 Essen, 100 Schachteln Zigaretten und bis zu 50 Flaschen Schnaps über die Theke. Als Dankeschön für so viel Einsatz wurden Müllers sogar mit einer Reise nach Jalta, das damals selbstverständlich noch sowjetisches Hoheitsgebiet war, ausgezeichnet.
2006 war Schluss. Müllers gingen in die wohlverdiente Rente. Die langjährigen Gäste Daniel, Sven und Dirk hörten von dem Wechsel und retteten „ihre“ Quetsche. 2014 konnten die Drei zusammen mit Detlef und Monika das 30-jährige Bestehen feiern. „Von mir aus können die nächsten 30 ruhig kommen“, so Monika Koch.
Quelle: SZ Online, Ausgabe Weißwasser
Wer Weißwasser kennt, weiß, was er kennt. Doch sogar wer Weißwasser richtig gut kennt, muss sie noch lange nicht kennen: Detlef und Monika Koch. Die beiden bespielen im Team zusammen mit Sohn Daniel, Sven Robel und Dirk Neuwirth die „Quetsche“ in Weißwasser-Süd. Weiter im Abseits kann eine Musikkneipe eigentlich gar nicht liegen. Und doch rangiert die Kneipe unter den angesagten Adressen der Szene. Deutschlandweit. Bei der Online-Abstimmung zum German Blues Award landete sie 2014 in der Kategorie „Beste Blueslocation“ auf... mehr lesen
Musikkneipe "Quetsche"
Musikkneipe "Quetsche"€-€€€Bar, Kneipe03576241087Herrmann-Moritz-Jacobi Straße 1, 02943 Weißwasser
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"10 Jahre "Quetsche" Weißwasser" JenomeWer Weißwasser kennt, weiß, was er kennt. Doch sogar wer Weißwasser richtig gut kennt, muss sie noch lange nicht kennen: Detlef und Monika Koch. Die beiden bespielen im Team zusammen mit Sohn Daniel, Sven Robel und Dirk Neuwirth die „Quetsche“ in Weißwasser-Süd. Weiter im Abseits kann eine Musikkneipe eigentlich gar nicht liegen. Und doch rangiert die Kneipe unter den angesagten Adressen der Szene. Deutschlandweit. Bei der Online-Abstimmung zum German Blues Award landete sie 2014 in der Kategorie „Beste Blueslocation“ auf
Geschrieben am 22.06.2015 2015-06-22| Aktualisiert am
22.06.2015
Zuerst die gute Nachricht: Zum Jubiläum wartet an diesem Sonnabend ab 18 Uhr ein Fässchen Freibier auf die Stammkundschaft und alle, die das Broilereck schon immer einmal kennlernen wollten. Die Kneipe an Weißwassers Nadelöhr, der Bahnbrücke, wird fünf und feiert. Mit Bier, aber vor allem mit Musik. Ab 21 Uhr spielt Spencers Traum echten Folk-Rock. Wirt Robert Hördler spricht selbst von seiner Hausband. Und das aus gutem Grund. Mit der Weißwasseraner Truppe um Thomas Papritz hat damals alles angefangen. „Eines Abends saß er bei mir an der Bar und hat sich mit den Kumpels über Auftrittsmöglichkeiten unterhalten“, erzählt Hördler. Musik gehörte immer schon zu seinem Kneipenkonzept. Kontakte in die Szene hatte er nicht. Der erste Auftritt wurde vereinbart. Der Name der Band, die damals noch „Lollo & Tanztee“ hieß, änderte sich. Der gute Draht blieb.
Über Thomas Papritz hatte Robert Hördler einen Fuß in der Tür. Das Netz, das er knüpfte, wurde immer dichter. „Am Anfang war ich es, der bei den Musikern anfragte. Heute ist es in aller Regel umgekehrt.“ Heute ist es auch selbstverständlich, dass Papritz die Jahresendmucke, den Schlusspunkt im Konzertjahr des Broilereck zwischen Weihnachten und Silvester, bestreitet. Die Bands kommen nach wie vor überwiegend aus der Region. Gute Kontakte pflegt Hördler inzwischen auch nach Jena. Darüber hinaus haben im Laufe der Zeit Musiker aus Berlin, Norwegen, Großbritannien und Irland im Broilereck Konzerte gegeben. Zu den Bandabenden ist immer viel los. „Manchmal musste ich auch schon Leute wegschicken“, so Hördler. Würde sich der allgemeine Abwärtsstrudel, in dem die Stadt seit Jahren taumelt, stoppen lassen, hätte er nichts dagegen. Gern erinnert er sich an den legendären Big-Lebowsky-Abend 2012. Als Reminiszenz an die Filmfigur trugen alle Bademäntel. Das Event war die Geburtsstunde des Vereins Kultursofa, der heute Filmabende in Weißwasser organisiert.
Grund zur Unzufriedenheit hat Robert Hördler nicht. Und doch soll sich am Konzept, möglichst noch dieses Jahr, etwas ändern. „Als ich die Kneipentür zum ersten Mal aufschloss, wollte ich mindestens fünf Jahre schaffen. Nun brauche ich ein neues Ziel.“ Welches das sein wird, will er erst verraten, wenn es soweit ist.
Die Kneipe trägt ihren Namen nicht von ungefähr. „Broiler gehörte bei mir von Anfang an dazu und geht immer noch am besten“, so der Wirt. Auf Platz zwei folgt das Zwiebelfleisch, ein Familienrezept, ebenfalls mit Hühnchen. Speise- und Getränkekarten haben sich kontinuierlich entwickelt und ihr Publikum gefunden. „Jeder Kneipenabend ist schön, aber ein Livemusik-Abend ist eine besondere Herausforderung“, sagt Hördler. Wer das erleben will, hat an diesem Sonnabend die beste Gelegenheit dazu.
10 Jahre Broilereck, 20. Juni ab 18 Uhr Freibier, ab 21 Uhr Spencers Traum live: Bahnhofstr. 2, Weißwasser.
Quelle: Sächsische Zeitung Ausgabe Weißwasser
Zuerst die gute Nachricht: Zum Jubiläum wartet an diesem Sonnabend ab 18 Uhr ein Fässchen Freibier auf die Stammkundschaft und alle, die das Broilereck schon immer einmal kennlernen wollten. Die Kneipe an Weißwassers Nadelöhr, der Bahnbrücke, wird fünf und feiert. Mit Bier, aber vor allem mit Musik. Ab 21 Uhr spielt Spencers Traum echten Folk-Rock. Wirt Robert Hördler spricht selbst von seiner Hausband. Und das aus gutem Grund. Mit der Weißwasseraner Truppe um Thomas Papritz hat damals alles angefangen. „Eines... mehr lesen
VEB Broilereck
VEB Broilereck€-€€€Bar, Cafe, Kneipe03576549050Bahnhofstraße 2, 02943 Weißwasser
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"Das Broilereck wird fünf Jahre-gefeiert wird am Wochenende 27/28.06.2015" JenomeZuerst die gute Nachricht: Zum Jubiläum wartet an diesem Sonnabend ab 18 Uhr ein Fässchen Freibier auf die Stammkundschaft und alle, die das Broilereck schon immer einmal kennlernen wollten. Die Kneipe an Weißwassers Nadelöhr, der Bahnbrücke, wird fünf und feiert. Mit Bier, aber vor allem mit Musik. Ab 21 Uhr spielt Spencers Traum echten Folk-Rock. Wirt Robert Hördler spricht selbst von seiner Hausband. Und das aus gutem Grund. Mit der Weißwasseraner Truppe um Thomas Papritz hat damals alles angefangen. „Eines
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Aber die Musikkneipe ist nicht nur hierzulande eine Nummer. Seit Jahren kommen internationale Gäste, vor allem aus den USA. An diesem Wochenende spielen „The 44’s“, eine Bluesrock-Formation aus Los Angeles. Genau das Richtige für alle, die auf handgemachte, gitarrenlastige Musik stehen und denen sich bei singenden Hupfdohlen mit Piepstimme und zusammengecasteten Retortenbands schon mal die Zehennägel aufrollen. Im September packt dann der Westküsten-Musiker Johnny Mastro seine Mundharmonika aus. Mit seinen Mama’s Boys gastiert er bereits zum wiederholten Mal in Weißwasser.
Detlef und Monika Koch stiegen bei Livekonzerten nicht gleich mit internationalen Größen ein. „Zuerst haben wir mit regionalen Bands gearbeitet“, erzählt Monika. Aber den Blues mussten sie schon haben. Die Musikrichtung aus den Staaten, die „Bluus“ ausgesprochen wird und sich von der Redewendung „I feel blue“ (zu deutsch: Ich bin traurig) ableitet, ist nicht irgendeine. Wer heute im Radio einen Popsender einstellt und vielleicht nur zwei Lieder hört, kann fast sicher sein, dass ein wenig „Bluus“ darin mitschwingt.
Nächstes Jahr feiern die Macher der Quetsche Zehnjähriges. Die Kneipe selbst ist älter. Errichtet wurde sie als Kaufhalle 1984, als an internationales Flair in dem mobilen Container, in den die Verkaufsstelle einzog, noch nicht zu denken war. Von der Technik der unförmigen Box, die sich wie eine Ziehharmonika zusammenschieben lässt, leitet sich auch der Name Quetsche ab. Ursprünglich als Provisorium für fünf Jahre gedacht, genießt sie heute Bestandsschutz. Andernfalls stünde sie wohl schon längst nicht mehr. Nach Eröffnung der Kaufhalle Süd funktionierten sie Waltraud und Eberhard Müller in eine Biergaststätte mit Speisenangebot um. Wegen des gegenüberliegenden Arbeiterwohnheims ein kluger Schachzug. Schon vor der regulären Öffnungszeit um 16 Uhr bildeten sich regelmäßig lange Schlangen. Täglich gingen 800 Liter frisch gezapftes Bier, 160 Essen, 100 Schachteln Zigaretten und bis zu 50 Flaschen Schnaps über die Theke. Als Dankeschön für so viel Einsatz wurden Müllers sogar mit einer Reise nach Jalta, das damals selbstverständlich noch sowjetisches Hoheitsgebiet war, ausgezeichnet.
2006 war Schluss. Müllers gingen in die wohlverdiente Rente. Die langjährigen Gäste Daniel, Sven und Dirk hörten von dem Wechsel und retteten „ihre“ Quetsche. 2014 konnten die Drei zusammen mit Detlef und Monika das 30-jährige Bestehen feiern. „Von mir aus können die nächsten 30 ruhig kommen“, so Monika Koch.
Quelle: SZ Online, Ausgabe Weißwasser