Geschrieben am 01.08.2015 2015-08-01| Aktualisiert am
01.08.2015
Besucht am 31.07.2015
In Erwartung schöneren Wetters reservierten wir für den heutigen Freitag, um möglichst draußen essen zu können. Das ist zwar nicht mehr so essentiell wie vor der Übernahme des Restaurants durch Jenny Hofschneider, ich denke Anfang 2014. Die Einrichtung ist nun schön und geschmackvoll. Es war uns dann doch zu kühl.
Vorbestellen ist wichtig, wenn man Außergewöhnliches essen möchte. Wir wollten Steinbutt. Die telefonische Reservierung ein paar Tage vorher bei Frau Hofschneider wurde sehr freundlich entgegen genommen. Den vorsorglichen Hinweis, dass meine Frau weder Pilze, noch Paprika esse, brauchte Frau Hofschneider nicht. Hauptsache der Fisch sei da, der Rest finde sich schon am Abend.
Den Service erledigt Frau Hofschneider zusammen mit ihrem Sohn, Jerome (muss so sein, für einen Ehemann oder jüngeren Bruder wirkt er zu jung). In der Küche wirbelt gekonnt Jörn Mamerow. Seinem Alter entsprechend war Jerome anfänglich ein wenig zurückhaltend, taute aber dann merklich auf.
Das Klima ist hier anders als in der sonstigen gehobene Sylter Gastronomie, nämlich unkomplizierter, ehrlicher und viel herzlicher. Auf die Frage, welcher der Rieslinge der knarzigere sei, der von der Mosel oder der von der Nahe kam entwaffnend ehrlich: das weiß ich nicht, wir haben die Karte erst seit 1 1/2 Wochen und ich trinke keinen Wein.
Die Tische waren eingedeckt mit einem weißen Tischläufer, einer cremefarbigen Serviette aus dickem Vlies, einer Kerze im Sandglas, schönen Wein- und Wassergläsern.
Die Karten haben dicke Holzdeckel. Das einschraubbare Innenleben war makellos.
Die Auswahl an offenen Weinen war wieder beträchtlich. Bemerkenswert ist, dass sich Seezunge auf der regulären Karte findet.
Wir nahmen in Ermangelung von Champagner eine Flasche Just-VdP-Riesling von der Nahe (2014) zu 31,50 (Bandbreite 22.- - 31,50 bei den deutschen), der leicht moussierend mit gut eingebundener Säure und leichter bis mittlerer Mineralität daher kam (siehe Bild). Er wurde in einen Tonkühler gestellt. Dazu gab es eine Flasche Sylt-Quelle medium (4,90 pro 0,75 l. später noch eine).
Als Gru8 aus der Küche kam ein Schälchen sehr schönen Olivenöls mit Kristallsalz und ordentlich Kräutern mit sechs Scheiben ausgezeichnetem Weizenbaguette.
Während ich durch die Weißbrotlöcher hindurch das Olivenöl auf dem Tischläufer verteilte, kam Frau Hofschneider ein wenig knirschig, um uns mitzuteilen, dass der Steinbutt größer und teurer ausgefallen sei als geplant. Der Koch habe schon Bauchschmerzen deswegen. Sie werde uns pro Person 55 Euro berechnen müssen. Unsere Mitteilung, dass wir das überleben würden, ohne es beim Tellerspülen abzuarbeiten, erleichterte sie sehr. Champagner in Fisch umgewandelt.
Unsere Vorspeisen bestanden aus Bündner Fleisch mit Rucola für 8,90 und zwei Pracht-Gambas mit satt Knoblauch (siehe Bild). Sie schmeckten enorm gut und fangfrisch. Sie aus der Restschale am Schwanz zu befreien, brachte weitere Fettspritzer auf den Tischläufer. Ich habe so gekämpft, dass mir meine Gabel herunter fiel. Wieder war das hervorragende Weißbrot dabei.
Der gewaltige, 4-5 cm dicke Plattfisch kam in Begleitung von zwei Schälchen Bratkartoffeln und gemischtem Salat mit Essig-Öl-Dressing (siehe Bild) So schwer, wie sich hier das Fleisch von der Gräte löste, muss auch dieser Fisch enorm frisch gewesen sein. Die Oberseite war leicht und knusprig paniert, zu Ende gebraten war er aber auf der Haut.
Frau Hofschneider und ihr Sohn erkundigten sich immer wieder, ob alles recht sei. Zeit für einen kleinen Plausch fanden auch beide.
Einen angebotenen Digestif lehnten wir dankend ab und erhielten stattdessen ein Lunch-Paket mit Käsekuchen und Himbeeren auf Kosten des Hauses.
Erwähnt sei noch, dass Teller und Schälchen so erhitzt waren, dass das Fett gerade keine Blasen mehr schlug. Unsere Bratkartoffeln waren also bis zum letzten Bissen heiß. Wichtig ist auch noch, dass alles, was wir auf den Nachbartischen erspähen konnten, keinesfalls nach Convenience aussah. Weder Salate, noch Pommes frites kamen aus dem Eimer.
Ich nahm noch einen Espresso zum Abschluss. Dieser hätte sogar in den Augen von Wirtschaftswunder Bestand gehabt. Die Crema war bestimmt zehn Sekunden zuckereinsinkstabil (siehe Bild)
Am Ende standen 170 Euro auf der Rechnung.
Nach Küchenreise wiederum 5 = unbedingt wieder
In Erwartung schöneren Wetters reservierten wir für den heutigen Freitag, um möglichst draußen essen zu können. Das ist zwar nicht mehr so essentiell wie vor der Übernahme des Restaurants durch Jenny Hofschneider, ich denke Anfang 2014. Die Einrichtung ist nun schön und geschmackvoll. Es war uns dann doch zu kühl.
Vorbestellen ist wichtig, wenn man Außergewöhnliches essen möchte. Wir wollten Steinbutt. Die telefonische Reservierung ein paar Tage vorher bei Frau Hofschneider wurde sehr freundlich entgegen genommen. Den vorsorglichen Hinweis, dass... mehr lesen
Lister Dorfkrug
Lister Dorfkrug€-€€€RestaurantTel. 04651-8354360Am Buttgraben 21, 25992 List
4.0 stars -
"Passt zu List wie Faust aufs Auge - könnte nirgends anders sein." Ehemalige UserIn Erwartung schöneren Wetters reservierten wir für den heutigen Freitag, um möglichst draußen essen zu können. Das ist zwar nicht mehr so essentiell wie vor der Übernahme des Restaurants durch Jenny Hofschneider, ich denke Anfang 2014. Die Einrichtung ist nun schön und geschmackvoll. Es war uns dann doch zu kühl.
Vorbestellen ist wichtig, wenn man Außergewöhnliches essen möchte. Wir wollten Steinbutt. Die telefonische Reservierung ein paar Tage vorher bei Frau Hofschneider wurde sehr freundlich entgegen genommen. Den vorsorglichen Hinweis, dass
Geschrieben am 31.07.2015 2015-07-31| Aktualisiert am
31.07.2015
Besucht am 03.08.2013
Achtung: EX-RK-Rezension, - alt aber bezahlt!
Bereits im Vorfeld durch RK und das weltweite Zwischennetz informiert, war ein Besuch des Oberdecksder Seeperle quasi Pflichtprogramm. Unserer Meinung nach, im Vergleich zu den Mitbewerbern in Wismar, qualitativ das Beste was man kriegen kann. Aber ich greife vor….
Diese Beurteilung soll eine Zusammenfassung von zwei Abenden auf der Terrasse des Oberdecks widerspiegeln. Daher fällt sie nicht so detailliert, wie vielleicht gewohnt, aus. Die relativ aussagekräftigen Photos sollten aber einen guten Eindruck vermitteln. Potentielle Fragen bitte über PN.
Die mittägliche Reservierung in der ’Kombüse’ der Seeperle gelang norddeutsch freundlich und kompetent. Wie der Name schon vermuten lässt, liegen die Räumlichkeiten des Oberdecks über dem Fischhandel/der Kombüse, in der ersten Etage. Leider gibt es dort keine Terrasse, diese befindet sich unten am Treppenaufgang und seitlich der Seeperle. Direkt an der Straße ins Hafengebiet gelegen bietet sich lediglich der Ausblich auf einen (kostenpflichtigen) Parkplatz und die Kreuzung Schiffbauerdamm/Am Hafen mit der Altstadt Wismars im Hintergrund. Zum Teil ist es schon recht laut, je später der Abend desto interessanter die vorbeikommenden Vehikel/Typen. So konnten beispielsweise am zweiten Abend etwa neun unterschiedliche Streetfighter-Bikes (keins von der Stange!) ausgemacht werden. Auch die mehr oder weniger bunt getunten Blechkisten boten einiges an Kurzweil. Oft erkannte man zuerst den jeweiligen Song, bevor der liebliche Sound, der um ihr Leben winselnden Auslassventile, deutlich machte, dass Schalldämpfung überbewertet wird….
Ebenfalls freundlichst von der (krankheitsbedingt einzigen!) Servicekraft (♀ 4,2) begrüßt, wurde uns, wie bei der Reservierung erbeten, ein Tisch auf der Terrasse zugewiesen. Es waren bereits einige Tische besetzt und der Service wirkte etwas gehetzt. Die sehr kleine Terrasse ist gut beschirmt und mit hochwertigen Kunststoff-Rattanmöbeln sowie bequemen Auflagen ausgestattet. Neben ansprechender Tischwäsche fanden sich noch ein Windlicht sowie eine Sandgefüllte Weinflasche mit Gräserdeko/Topfpflanze auf den stabilen Tischen. Da trotz der Hitze auch oben im Restaurant Tische belegt waren, musste die Servicedame ihre Präsens aufteilen, was naturgemäß nur zu einem Bruchteil gelang und so verließen, sowohl vor als auch nach der Bestellung einige Gäste, ob der Wartezeit, das Restaurant. Nun, wir waren entspannt und hatten kein Problem mit der Wartezeit, die bis zum ersten Getränkeservice allerdings schon recht lange währte. Am zweiten Abend waren dann, höchstwahrscheinlich aus reiner Notwehr, die Innenräume des Restaurants geschlossen. Weil die Terrasse des Oberdecks unmittelbar in die Terrasse der Kombüse (keine Tischdecken, keine Sitzpolster) übergeht, war es trotzdem voll und wieder verließen weniger geduldige Gäste frustriert die Terrasse.
Es gibt eine schöne Weinkarte mit Focus auf deutschen Gewächsen. Sowohl der am ersten Abend gewählte Grauburgunder Oktav aus dem Hause Dr. Heger wie auch das am zweiten Abend verkostete Cuvé aus Weißburgunder und Chardonnay waren exzellent und ideal zu den jeweiligen Speisen passend. Als stilles Wasser wird erfreulicher Weise das Original (Selters) bereitgehalten. Am zweiten Abend hatten wir vorab zwei so genannte Rosenblütensecco (Empfehlung des Service), sehr schön intensiv ohne dabei künstlich zu wirken und auch nicht zu süß, bei den Temperaturen ein idealer Aperitif.
Leider wurden weder Brot noch amuse gueule kredenzt. Das kann aber auch der ausgedünnten Personaldecke geschuldet sein. Sicherlich ist es gegenwärtig schwierig in der Saison kurzfristig adäquaten Ersatz zu beschaffen (wurde uns auch von Mitbewerbern bestätigt), bei entsprechender Organisation sollten aber einige Leistungen von ungelernten Aushilfen aufgefangen werden können. Vielleicht nicht ideal aber besser als, wie erlebt, einiges an Umsatz zu verlieren. Am Personal lag es jedenfalls nicht. Nach Möglichkeit half die Küche beim Servieren der Speisen aus. Auch die Freundlichkeit der Servicekraft blieb den ganzen Abend über auf hohem Niveau erhalten. Sie ging auf Gästewünsche gerne ein und Änderungsbitten wurden kundenorientiert umgesetzt. Da alle Speisen von sehr guter Qualität waren, hier nur deren Abfolgen:
erster Abend
Kartoffel-Lauch-Crème-Süppchen mit hausgeräuchertem Lachs
Hummerschaumsüppchen mit Hummerfleisch
Zanderfilet mit Pfifferlingen
Gebratene Jacobsmuscheln mit Risotto und Hummeröl
Mousse von der Valrhona-Schokolade mit marinierten Aprikosen
Crème brûlée
zweiter Abend
Carpaccio von Lachs und Seeteufel in Limonenmarinade
Garnelen, geräuchert bzw. gebraten, auf frischem Salat in Orangen-Senf-Vinaigrette
Filet vom Wolfsbarsch auf roter Beete und feinen Bandnudeln in Rieslingschaum
Kalbsschnitzel mit warmem Kartoffel-Gurken-Salat (zusätzlich mit Pfifferlingen)
Drei verschiedene Sorbets
Nougatparfait mit Waldbeeren
Wie gesagt alles war durchweg von sehr guter Qualität, der Fisch jeweils saftig und leicht glasig gegart, wenn auf der Hautseite gebraten diese supercross. Die Portionen sehr ordentlich, eigentlich als Menue kaum zu schaffen, für uns als gut trainierte Hochleistungsgenießer trotzdem kein Problem. Herauszuheben sind der Salat mit gebratenen und geräucherten Garnelen –eine sehr gelungene Kombination mit leicht schmeckendem Orangendressing, und das Zanderfilet mit Pfifferlingen –genial in Verbindung mit etwas Lauch sowie mildem Meerrettich-Kartoffelpüree (!). Die Pfifferlinge jeweils gut geputzt, auf den Punkt gegart und nicht sandig.
Am ersten Abend wurden für eine Flasche stillen Wassers, eine Flasche Weiswein, jeweils zwei Süppchen, Hauptgänge und Desserts 89,20 Euronen aufgerufen. Für zwei Aperitife, eine Flasche stillen Wassers, eine Flasche Weiswein, jeweils zwei Vor-, Haupt- und Nachspeisen sowie Digestive, inklusive der zusätzlich bestellten Portion Pfifferlinge für zwei (!) Euronen, waren am zweiten Abend 107,40 Euronen zu entrichten. Gemessen am Gebotenen absolut fair.
Trotz der erlebten Einschränkungen im Service kann das Fazit nur eine eindeutige Empfehlung sein. Während der Hochsaison muss Gast allerdings Zeit mitbringen. Insbesondere danken wir Frau Ahrens für ihre ehrliche, unkomplizierte Art und entsprechend sehr gute Betreuung.
Achtung: EX-RK-Rezension, - alt aber bezahlt!
Bereits im Vorfeld durch RK und das weltweite Zwischennetz informiert, war ein Besuch des Oberdecks der Seeperle quasi Pflichtprogramm. Unserer Meinung nach, im Vergleich zu den Mitbewerbern in Wismar, qualitativ das Beste was man kriegen kann. Aber ich greife vor….
Diese Beurteilung soll eine Zusammenfassung von zwei Abenden auf der Terrasse des Oberdecks widerspiegeln. Daher fällt sie nicht so detailliert, wie vielleicht gewohnt, aus. Die relativ aussagekräftigen Photos sollten aber einen guten Eindruck vermitteln. Potentielle Fragen... mehr lesen
Restaurant Oberdeck im Hotel Seeperle
Restaurant Oberdeck im Hotel Seeperle€-€€€Restaurant, Partyservice038413266810Schiffbauerdamm 3, 23966 Wismar
5.0 stars -
"Referenzklasse in Wismar -oder: Sehr gute Produkte treffen Könner am Herd und gut gelaunten Service..." Ehemalige User Achtung: EX-RK-Rezension, - alt aber bezahlt!
Bereits im Vorfeld durch RK und das weltweite Zwischennetz informiert, war ein Besuch des Oberdecks der Seeperle quasi Pflichtprogramm. Unserer Meinung nach, im Vergleich zu den Mitbewerbern in Wismar, qualitativ das Beste was man kriegen kann. Aber ich greife vor….
Diese Beurteilung soll eine Zusammenfassung von zwei Abenden auf der Terrasse des Oberdecks widerspiegeln. Daher fällt sie nicht so detailliert, wie vielleicht gewohnt, aus. Die relativ aussagekräftigen Photos sollten aber einen guten Eindruck vermitteln. Potentielle Fragen
Geschrieben am 31.07.2015 2015-07-31| Aktualisiert am
05.08.2015
Besucht am 30.07.2015
Achtung: Erstbesuch - lang (ich habe Urlaub)
Zuerst sei gesagt, dass Web Christel nicht etwa die Internetspezialistin der deutschen Post ist, sondern Web von Weben abgeleitet ist, weil das Restaurant in einer alten Weberei untergebracht ist.
Das Haus wurde 1937 gebaut und bietet maximal 75 Gästen unter Reet Platz. Es liegt an einer viel befahrenen Straße und hat eine grauenvolle Parkplatzsituation. Zum Restaurant gehören sieben Plätze, und rundum ist Halteverbot bis auf drei Plätze gegenüber. Wir hatten reichlich kalkuliert und fuhren 10 Minuten vor unserer reservierten Zeit erstmals am Haus vorbei und kamen dann trotzdem fünf Minuten zu spät. Ich war froh, in meiner Zeit als Berufskraftfahrer das schnelle Rückwärtsfahren nur nach Spiegeln trainiert zu haben.
Die erste Begrüßung im Restaurant erfolgte routiniert wie die Begleitung zum Tisch. Dort setzte dann die Herzlichkeit ein seitens dreier junger Damen, die uns an diesem Abend umsorgten. Wir saßen in einem Nebenraum an einem blanken Holztisch ohne Decke. Die blütenweißen Servietten waren gut gestärkt. Auf dem Tisch eine Rose in einer viereckigen Glasvase und ein Maxi-Teelicht in einem Glasbehälter mit feinem Kies und Muscheln. Salz- und Pfeffermühle fehlten nicht. Die Wände sind absolut voll mit Aquarellen verschiedener Größe. Die Zimmerdecke wird getragen von zartgrün gestrichenen Balken (siehe Bild). Dekoriert war der Raum noch mit einer Sammlung von Keramik-Nachttöpfen, deckennah auf einem langen Brett (siehe Bild). Meine Frau saß auf einer gepolsterten Wandbank, ich auf einem eben solchen Holzstuhl. Der Abstand zum Nachbartisch war angenehm wie das Geräuschniveau.
Schnell wurden uns die Speisekarten überreicht und eine Weinkarte hingelegt. Ohne Zeit zum Fragen zu lassen, bestellten wir zwei Gläser Lanson Black Label (9,50), der schnell und perfekt temperiert gebracht wurde. Eine Flasche Magnus feinperlig kam hinzu, die kalt, aber ohne Kühler auf dem Tisch platziert wurde.
Vorspeisen:
Meine Frau wählte den Feldsalat mit Speck und Croutons (9.-), ich den Tomaten-Avocado-Salat mit Kalbsleberstreifen (13,50), obwohl das Tagesangebot, charmant auf einer großen Tafel am Tisch vorgestellt, durchaus verlockend war. Das Angebot an offenen Weinen ist nicht so üppig wie bei Ivo&Co, aber absolut hinreichend. Bemerkenswert ist die Möglichkeit, auch nur 0,1 l zu bekommen. Meine Frau wählte zur Begleitung ihres Feldsalates einen Rioja-Tempranillo Crianza 0,1, ich 0,2 davon. Als Gruß aus der Küche kam ein Korb mit drei Sorten Brot und ein Topf Zwiebelschmalz. Das Brot war ungewöhnlich knusprig und angewärmt. Das Schmalz so gewürzt, dass kein Wunsch nach Salz aufkam. Dieser Mut zum herzhaften Würzen setzte sich über den ganzen Abend fort.
Beide Vorspeisen waren gut. der Feldsalat sehr großblättrig, aber sandfrei. Allenfalls die Croutons hätten frischer sein können. Stücke von Radieschen und Möhren ergänzten den Salat. Das Dressing war sehr süß und etwas zu knapp bemessen. Meine exzellent gebratenen Kalbssleberstreifen waren mit einer schönen dunklen Soßenreduktion überzogen. Das Gemüse lag in einer prachtvollen Vinaigrette.(siehe unscharfes Bild). Brotnachschub wurde uns angeboten. Nach unserer Zufriedenheit wurde während und nach der Vorspeise gefragt.
Als Hauptgericht wählte meine Frau ein klassisches Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln und Gurkensalat (23,50). Dazu bestellte sie sich 0,2 Rheingau-Riesling von Künstler (8,50). Die Schnitzel waren hervorragend gebraten und liebevoll mit Zitronen und Kapern dekoriert. Bratkartoffeln und Gurken kamen in separaten Schälchen (siehe Bild). Mein Hauptgericht bestand aus drei wunderschön rosa saftigen Lammfilets auf grünen Bohnen und separatem Kartoffelgratin (28,50). Die Bohnen waren recht quietschig, die Kartoffeln ziemlich roh. Das Gratin war von der Perfektion eines Hardy-Gratins weit entfernt, erkaltete Kruste obenauf und Sahneplörre darunter. Die Qualität der Lammfilets und die Soße glichen aber die Defizite gut aus. Wiederum wurde mehrfach nach unserer Zufriedenheit gefragt.
Das Dessert meiner Frau (Erdbeeren mit leicht gesüßtem Mascarpone) war leider extrem mascarponelastig und ein wenig einfallslos. Da fehlte einfach ein wenig Knusper. Schon zwei Hippen hätten eine Menge heraus gerissen, ein Karamellgespinst wäre die Krone gewesen. Meine Schicht-Schokoladenmousse mit frischen Früchten dagegen ließ keine Wünsche offen (siehe Bilder). Auch für das Auge war es ein Genuss. Zum Dessert trank meine Frau noch einen Winzersekt brut, der im Vergleich zum Champagner mit seinem Preis von 7,50 schwer abfiel.
Die Gesamtrechnung lag bei 147,50.
Insgesamt etwas lang war die Wartezeit bis zum Hauptgericht (40 Minuten). Da auf Trip-Advisor mehrfach die nicht freien Tische um 20:00 Uhr kritisiert wurden, war es nur durch unsere tatkräftige Mithilfe (EC-Karte übergeben beim Servieren des Desserts, Verzicht auf Rechnung) möglich, den Tisch um 19:55 Uhr zu räumen.
Trotzdem ist das Web Christel am ehesten ein Ersatz für das geschlossene Hardy auf Sylt.
Nach Küchenreise eine klare 5 = unbedingt wieder.
Update 4.8. Dieser Abend hinterlässt Unverständnis. Nebeneinander haben wir den Sieger und den Verlierer in der Kategorie Preis-Leistung auf dem Tisch gehabt.
Klarer Sieger: die halbe Ente für 23 Euro in zwei Gängen.
Normal sind 1900 g für Enten. Diese muss mindestens 2500 g gehabt haben, eine gewaltige Fleischportion.
Erster Gang Brust und Flügel, zweiter Gang Keule und Steert. Soße zum ersten Gang separat, eher schlecht. Kartoffelknödel und Rotkraut sehr gut. Soße zum zweiten Gang auf dem Teller, deutlich entiger und besser, Gemüse gerade so blanchiert. So etwas sollte die Küche nicht verlassen.
Zweite Sieger: der Feldsalat, für 9.- eine Riesenportion. Dressing wieder knapp, Croutons altbacken und der Wein. ein Spätburgunger barrique 2007 für 36.- Euro, ein fabelhafter Wein, der bei 14 Euro im Einkauf liegt. Schmeckte deutlich nach mehr.
Klarer Verierer: meine Vorspeise, Spaghettini mit Sommertrüffel auf Sahnesoße. Für 16.- Euro eine wahrlich winzige Portion, Pasta perfekt, Trüffel reichlich, Soße sehr schön, aber eben für einen hohlen Zahn.
Es bleibt dabei. Wir werden Stammgäste.
Achtung: Erstbesuch - lang (ich habe Urlaub)
Zuerst sei gesagt, dass Web Christel nicht etwa die Internetspezialistin der deutschen Post ist, sondern Web von Weben abgeleitet ist, weil das Restaurant in einer alten Weberei untergebracht ist.
Das Haus wurde 1937 gebaut und bietet maximal 75 Gästen unter Reet Platz. Es liegt an einer viel befahrenen Straße und hat eine grauenvolle Parkplatzsituation. Zum Restaurant gehören sieben Plätze, und rundum ist Halteverbot bis auf drei Plätze gegenüber. Wir hatten reichlich kalkuliert und fuhren 10... mehr lesen
Web Christel
Web Christel€-€€€Restaurant, Biergarten0465122900Süderstr. 11, 25980 Sylt
4.0 stars -
"Traditionelles in Westerland - Parken schwierig" Ehemalige UserAchtung: Erstbesuch - lang (ich habe Urlaub)
Zuerst sei gesagt, dass Web Christel nicht etwa die Internetspezialistin der deutschen Post ist, sondern Web von Weben abgeleitet ist, weil das Restaurant in einer alten Weberei untergebracht ist.
Das Haus wurde 1937 gebaut und bietet maximal 75 Gästen unter Reet Platz. Es liegt an einer viel befahrenen Straße und hat eine grauenvolle Parkplatzsituation. Zum Restaurant gehören sieben Plätze, und rundum ist Halteverbot bis auf drei Plätze gegenüber. Wir hatten reichlich kalkuliert und fuhren 10
Geschrieben am 30.07.2015 2015-07-30| Aktualisiert am
31.07.2015
Besucht am 17.07.2015
Dort wo sich der Modenbach in die Weinberge zwischen Weyher (i. d. Pfalz), Burrweiler und Hainfeld gegraben hat, steht heute die von Hans Hartlieb im Jahre 1686 erbaute Burrweiler Mühle. Ihr Bestehen und ihre Entwicklung zu einem Landrestaurant sind untrennbar mit dem Familiennamen „Wiss“ verbunden. In den 70er Jahren eröffneten Gertrud und Theo Wiss in der zu dieser Zeit bereits stillgelegten Mühle einen Gutsausschank, der vom heutigen Betreiber Christian Wiss im Jahre 1993 übernommen wurde. Er hat in den Folgejahren das komplette Anwesen zusammen mit seiner Frau Michaela liebevoll restauriert und zu einem Landrestaurant umgewandelt. Seinen überregionalen Bekanntheitsgrad verdankt die Burrweiler Mühle in erster Linie ihrer einzigartigen Lage, weshalb Pfalz-Besucher und Weintouristen besonders gerne in der warmen Jahreszeit einen Abstecher in die „Rebmeer-Mulde“ am Modenbach einplanen, um dort im idyllischen Mühlengarten – die sommerliche Open-Air-Weinlaube schlechthin – einen guten Pfälzer Tropfen aus der unmittelbaren Nachbarschaft zu genießen.
So hielten wir es auch am Freitag vor einer Woche. Kurz bevor die drückende Hitze von kräftigen Sommergewittern zumindest temporär verjagt wurde, reservierte ich einen Platz für Zwei im lauschigen Garten der Mühle. Eine den hochsommerlichen Temperaturen geschuldete Spontanaktion. Mein letzter Besuch lag zwar schon einige Jahre zurück und ich konnte mich kaum an das damalige Speisenangebot erinnern, wusste aber um das einzigartige Ambiente dieses beschaulichen Kleinods Pfälzer Rebromantik. Mit etwas Verspätung erreichten wir gegen 21.45 Uhr das Landrestaurant. Da die Küche normalerweise um 21.30 Uhr schließt, verdankte ich unsere späte Verköstigung mitunter der Tatsache, dass die meisten Gäste erst recht spät an diesem heißen Freitag zur Nahrungsaufnahme rings um den Karpfenteich erschienen. Schon erstaunlich, dass mich der nette Hausherr von meinen früheren Rezensionen auf einem heute bedeutungslos gewordenen Gastro-Portal her kannte. Sachen gibt’s…
Egal, wir wurden sehr freundlich empfangen und wählten einen Tisch in Teichnähe. Die dunkel heraufziehenden Gewitterwolken ignorierend, orderten wir aus der vom Küchenchef Fabien Quirin (dem Namen nach Franzose bzw. Elsässer) klassisch regional angehauchten Speisenkarte ein paar „kleine Weinbegleiter“ vorweg. Schön, dass man hier auch sogenannte „Mini-Portionen“ von Pfälzer Klassikern – ganz in spanischer Tapas-Manier – bestellen kann. Wir entschieden uns für das Carpaccio vom Pfälzer Saumagen und die Blutwurst-Lasagne (beides in der Micro-Ausgabe für knappe 4 Euro zu haben). Die schmackhafte Winzer-Vinaigrette verlieh den dünnen Saumagenscheiben eine angenehme Würze. Die hausgemachte Pfalz-Lasagne schmeckte fabelhaft. Sie war mit Äpfeln gefüllt und lag auf delikatem Sauerkraut. Diese Kombination aus Blutwurst, Apfel und Kraut bildete ein herzhaftes Aromengewand mit angenehm süß-saurer Note. Dazu bissen wir in leckeres Bärlauchbutterbaguette (3,50 Euro) und waren rundum zufrieden. Auch die Portionsgrößen waren gut bemessen. Sie waren zwar als Miniaturen deklariert, hatten aber dennoch nichts mit mikroskopischen Happen gemein.
Die Speisenkarte präsentiert deftig Bodenständiges mit viel Regionalbezug und kleineren „kulinarischen Ausreißern“ ins benachbarte Elsass. So stehen neben Fleisch-Klassikern wie beispielsweise Dornfelder-Lammhaxe mit Speckbohnen und Bratkartoffeln (15,90 Euro) oder geschmorte Ochsenbacken in Rotweinzwiebelsauce (16,50 Euro) auch die jenseits der Grenze traditionell angebotenen Froschschenkel Elsässer Art (in drei verschiedenen Portionsgrößen) sowie die Kalbsnieren in Dijon-Senf (15,90 Euro) auf dem Programm. Zwei Suppen, zwei Fischgerichte, eine Handvoll Pfälzer Spezialitäten (Saumagen, Leberknödel und Co.), ein paar rustikale Vesperteller für Zwischendurch, die üblichen Dessert-Verdächtigen sowie ein paar Salate und zwei vegetarische Gerichte komplettieren das reichhaltige Angebot in der Mühle.
Fast hätte ich vergessen zu erwähnen, dass hier ein Rumpsteak der Spitzenklasse auf dem Teller landet. Das wird aus dem Roastbeef geschnitten, stammt vom Simmentaler Rind und wird mit Bärlauchbutter, Bratkartoffeln und kleinem Salatteller in zwei Varianten (220 g und 300 g) angeboten. Dieser Verlockung konnte ich an diesem Abend nicht widerstehen. Die 19,90 Euro war mir dieser Fleisch-Spaß aus süddeutschen Landen dreimal wert. Meine „220g-Spar-Portion“ (der Men’s cut war mir nach den üppigen Vorspeisen eine Nummer zu groß…) kam perfekt medium gebraten und mit aromatischem Pfeffer gewürzt an den Tisch. Die Bärlauchbutter lag auf einem Stück Zitrone, damit sie sich nicht sofort verflüssigt. Die Bratkartoffeln waren gut gesalzen und schön kross mit Butter angebraten. Meine Begleitung hatte den Schlemmersalat (mit zwei gebratenen Garnelenspießen für 12 Euro) geordert. Diese ordentliche Blatt-Salat-Portion stellte eine ideale Sommermahlzeit dar und war obendrein mit sehr leckerem Dressing versehen.
Die Nennung der Lieferanten sorgt beim Lesen der Speisenkarte für Transparenz und schafft Vertrauen beim Gast. Dass sich darunter auch bekannte Namen wie die vom Feinschmecker-Magazin ausgezeichnete Metzgerei Joachim aus Landau-Wollmesheim oder das Venninger Weinessiggut „Doktorenhof“ befinden, spricht für die Verarbeitung qualitativ hochwertiger Produkte. Infolge des Mitwirkens beim Genießerwettbewerb „So schmeckt die Südpfalz 2015“ wird während der Sommermonate Juli und August noch zusätzlich ein dreigängiges Tomatenmenü (für 29 Euro) angeboten.
Unser abendlicher Begleiter: ein gut gekühlter Sommerwein vom Weingut Klein aus dem Nachbarort Hainfeld. Es war ein ganz besonderer Rosé-Wein, denn er wurde reinsortig aus Cabernet Sauvignon-Trauben gekeltert. Ein fruchtiger, trocken ausgebauter 2014er, der uns am lauen Sommerabend erfrischte und mit der deftigen Pfälzer Hausmannskost gut harmonierte. Für 5,50 Euro das Viertel auch noch preislich im Rahmen. Einen Schoppen Rieslingschorle gibt es hier für 4,50 Euro, was preislich auch noch im Rahmen ist. Die Weine stammen primär aus dem Weingut Burrweiler Mühle, das von Gerhard Wiss (vllt. der Bruder?) betrieben wird. Viele sind im offenen Ausschank erhältlich und werden von Weinen benachbarter Winzer (Graf, Möwes, Scherr usw.) sinnvoll ergänzt. Auch die Flaschenweinkarte kann sich sehen lassen. Hier befinden sich auch ausgefallene Exoten wie beispielsweise der Hainfelder Tempranillo (39,50 Euro) oder der Grüne Veltliner (24 Euro) vom Weingut Klein aus dem Nachbarort Hainfeld.
Und so ging dann der Abend dahin, begleitet vom Plätschern der Wasserfontäne inmitten des Karpfenteichs, das die heimelige Wohlfühlatmosphäre im beschaulichen Mühlengarten noch verstärkte. Umsorgt von einem Service, der seine Sache wirklich gut machte und gut informiert von einem Gastgeber, der scheinbar Wert darauf legt, dass der Anteil von Convenience-Produkten in seiner Mühlenküche recht überschaubar bleibt. Das Gewitter hatte uns an diesem Abend – Gott sei Dank – verschont. Die stürmischen Windböen waren nur Vorboten. Und auf die nächste Freiluft-Session in der „Rebmeer-Mulde“ bei Burrweiler freuen wir uns jetzt schon.
Dort wo sich der Modenbach in die Weinberge zwischen Weyher (i. d. Pfalz), Burrweiler und Hainfeld gegraben hat, steht heute die von Hans Hartlieb im Jahre 1686 erbaute Burrweiler Mühle. Ihr Bestehen und ihre Entwicklung zu einem Landrestaurant sind untrennbar mit dem Familiennamen „Wiss“ verbunden. In den 70er Jahren eröffneten Gertrud und Theo Wiss in der zu dieser Zeit bereits stillgelegten Mühle einen Gutsausschank, der vom heutigen Betreiber Christian Wiss im Jahre 1993 übernommen wurde. Er hat in den Folgejahren... mehr lesen
4.5 stars -
"Pfälzer Landidyll mit Anspruch und ganz viel Lebensgefühl" Ehemalige UserDort wo sich der Modenbach in die Weinberge zwischen Weyher (i. d. Pfalz), Burrweiler und Hainfeld gegraben hat, steht heute die von Hans Hartlieb im Jahre 1686 erbaute Burrweiler Mühle. Ihr Bestehen und ihre Entwicklung zu einem Landrestaurant sind untrennbar mit dem Familiennamen „Wiss“ verbunden. In den 70er Jahren eröffneten Gertrud und Theo Wiss in der zu dieser Zeit bereits stillgelegten Mühle einen Gutsausschank, der vom heutigen Betreiber Christian Wiss im Jahre 1993 übernommen wurde. Er hat in den Folgejahren
Allgemein
Himmelpfort ist der Ort, an dem der Weihnachtsmann wohnt oder zumindest in dem die dortige Bevölkerung in einem extra eingerichteten Büro die Weihnachtspost von zich tausend Briefeschreibern jedes Jahr beantwortet. Eigentlich ist der Ort irgendwann einmal entstanden, weil hier die obere Geistlichkeit ihn nicht nur sehr, sehr schön („Hier tut der Himmel seine Pforte auf.“), sondern für ein Kloster auch gut geeignet fand. So geht zumindest die Legende. Vielleicht wollte man einfach auch ein paar Leute irgendwo im Wald loswerden und da dann doch mehrere Seen in der Nähe waren, haben diese halt überlebt - aber das taugt einfach nicht zur Sage. Konzentrieren wir uns deshalb lieber ein wenig auf die Wirklichkeit. Der Ort wird durchaus gerne von Touristen besucht, denn er ist klein und liebenswert. Am liebsten stehen die Touristen an der Schleuse und schauen den Schiffen zu, wenn sie geschleust werden. Die Kinder vergnügen sich derweil auf dem Spielplatz oder sitzen im Stuhl des Weihnachtsmannes, wo man exzellent fotografiert werden kann und die Großmütter stehlen sich in den Kräutergarten davon. Hier gibt es allerlei Heilkraut und - was noch viel wichtiger ist und wovon all die braven und anständigen Bürger nichts wissen - Probierschnäpse für 70 Cent. Oder Bowle. Oder Hexentrunk. Soll mir keiner sagen, dass hier nicht schon der ein oder andere, der davon wusste, für eine Weile verschwunden ist.
Essen
Mönchs Schänke liegt direkt gegenüber des Hauses des Gastes. Es gibt eine kleine aber feine Karte, aus der ich das Klosterschnitzel auswähle. Ich bin ja immer noch Schnitzelfan, obwohl ich diese a) am liebsten selbst mache und b) schon in Wien war, aber ich rege mich gerne beim Essen oder hinterher darüber auf, dass wieder irgendetwas nicht so war, wie ich es gerne hätte. Sagen wir es mal so: Der Kartoffelsalat ist herausragend, ein Topp-Produkt, würdig der Erwähnung in renommierten Kochführern und damit lohnt sich wieder alles. Es gibt übrigens noch Fisch oder Burger und auch ein wenig Kuchen und selbstgerösteten Kaffee. Ich habe natürlich keine Hemmungen, die Teller der um mich herum sitzenden Gäste zu fotografieren, aber die Fotos sind dann doch verloren gegangen. Den Kaffee kann man übrigens käuflich erwerben.
Service
Ich nutze die Wartezeit um meine Postkarten zu schreiben, schließlich muss ich die Gelegenheit des Hier-anwesend-seins nutzen. Leider darf ich meine Karten dann doch nicht in den Briefkasten für den Weihnachtsmann werfen, nur weil sie nicht für ihn sind. Ansonsten warte ich heute so ein bisschen, aber alles ist natürlich sehr freundlich und es ergibt sich auch ein kleines Gespräch mit der Bedienung. Gottseidank gibt es keine Musik zu hören.
Und sonst?
Touristischer darf es hier nicht werden, so wie es jetzt ist, ist es schön. Leider zeigen sich auch schon die ersten Anzeichen der Geldgier in Form überteuerter Marmeladen oder anderem Schnickschnack. Im übrigen ist der Hauptgrund, um hierher zu kommen nicht der Weihnachtsmann, den es gar nicht gibt (Jaja, wirklich!), sondern die herrliche Natur, die netten Menschen und das kleine, überraschende, unerwartete...
Allgemein
Himmelpfort ist der Ort, an dem der Weihnachtsmann wohnt oder zumindest in dem die dortige Bevölkerung in einem extra eingerichteten Büro die Weihnachtspost von zich tausend Briefeschreibern jedes Jahr beantwortet. Eigentlich ist der Ort irgendwann einmal entstanden, weil hier die obere Geistlichkeit ihn nicht nur sehr, sehr schön („Hier tut der Himmel seine Pforte auf.“), sondern für ein Kloster auch gut geeignet fand. So geht zumindest die Legende. Vielleicht wollte man einfach auch ein paar Leute irgendwo im Wald loswerden... mehr lesen
4.0 stars -
"Klopfen an der Himmelstür" Ehemalige UserAllgemein
Himmelpfort ist der Ort, an dem der Weihnachtsmann wohnt oder zumindest in dem die dortige Bevölkerung in einem extra eingerichteten Büro die Weihnachtspost von zich tausend Briefeschreibern jedes Jahr beantwortet. Eigentlich ist der Ort irgendwann einmal entstanden, weil hier die obere Geistlichkeit ihn nicht nur sehr, sehr schön („Hier tut der Himmel seine Pforte auf.“), sondern für ein Kloster auch gut geeignet fand. So geht zumindest die Legende. Vielleicht wollte man einfach auch ein paar Leute irgendwo im Wald loswerden
Allgemein
Brandenburg ist auch nicht mehr das, was es mal war. Vor einem Jahrzehnt hieß es noch: „Wir fahren nach Brandenburg, nimm‘ dir was zu essen mit“, und das war durchaus ernst gemeint. Die meisten Landgaststätten servierten Fertigprodukte, ökologische und biologische Landwirtschaft waren erst im Entstehen begriffen, überall herrschte noch tiefste Nachwendedepression, auch wenn die historischen Stadtkerne saniert waren bzw. wurden. Mittlerweile ist das alles nicht mehr so. In jeder Stadt und noch viel öfter auf dem Land gibt es mittlerweile mindestens ein herausragendes Lokal. Auffallend ist aber auch, dass es - zumindest in der Uckermark - einige wirklich tolle Cafés gibt.
Essen
in einem tollen Café findet man leckeren, selbstgebackenen Kuchen, duftenden Kaffee und natürlich eine heimelige, bunte oder künsterisch-exzellente Atmosphäre.
Als ich aus Himmelpfort wandernd nach Fürstenberg komme, erspähe ich das Café „Coffee & Travel“ auf der anderen Straßenseite und irgendwie bringt mich die Werbung auf den Tafeln - Schande über mich - dazu, die Straßenseite zu wechseln. Eigentlich habe ich gar keinen Hunger, nur taube Füße, weil heute schon einige Kilometer hinter mir liegen und dann kann ich doch nicht widerstehen.
Ich kann mich nicht erinnern, bisher in einem Café Rast gemacht zu haben, das gleichzeitig ein Reisebüro ist, aber eigentlich bietet sich diese Verbindung fast natürlich an. Schließlich verbindet man beides mit Urlaub und Ferne, guter Kaffee kommt auch eher selten aus Deutschland. Kaffee und Kuchen sind übrigens exzellent, ich bedaure mich ein wenig, das ich mich nicht noch durch die herzhaften oder anderen süßen Sachen durchprobieren kann, aber mein Bauch ist leider zu voll.
Service
Alles ist schnell und unkompliziert. Das Kaffee ist übrigens sehr warmherzig und liebevoll eingerichtet, die Straße vor dem Haus stört ein wenig, aber man kann auch drinnen sitzen oder man nimmt einfach den Kontrast zwischen dem Grau der Straße und diesem Lichtfleck zum Anlass, um sich in eines der Kissen auf einer der Bänke zu lümmeln. Unter Umständen kann man ja auch etwas erleben (Unfall, seltsame Spaziergänger, Ufo-Absturz). Für mein Gastronomieerlebnis lasse ich einen schmalen Taler da und mache mich wieder auf, in die Weiten des Brandenburger Kleinstadtdschungels.
Und sonst?
Wie gesagt: Brandenburg ist auch nicht mehr das, was es mal war - irgendwie ist es besser geworden. Würde ich hier wohnen, würde ich hier Stammgast werden.
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Brandenburg ist auch nicht mehr das, was es mal war. Vor einem Jahrzehnt hieß es noch: „Wir fahren nach Brandenburg, nimm‘ dir was zu essen mit“, und das war durchaus ernst gemeint. Die meisten Landgaststätten servierten Fertigprodukte, ökologische und biologische Landwirtschaft waren erst im Entstehen begriffen, überall herrschte noch tiefste Nachwendedepression, auch wenn die historischen Stadtkerne saniert waren bzw. wurden. Mittlerweile ist das alles nicht mehr so. In jeder Stadt und noch viel öfter auf dem Land gibt es mittlerweile... mehr lesen
5.0 stars -
"Far, far away..." Ehemalige UserAllgemein
Brandenburg ist auch nicht mehr das, was es mal war. Vor einem Jahrzehnt hieß es noch: „Wir fahren nach Brandenburg, nimm‘ dir was zu essen mit“, und das war durchaus ernst gemeint. Die meisten Landgaststätten servierten Fertigprodukte, ökologische und biologische Landwirtschaft waren erst im Entstehen begriffen, überall herrschte noch tiefste Nachwendedepression, auch wenn die historischen Stadtkerne saniert waren bzw. wurden. Mittlerweile ist das alles nicht mehr so. In jeder Stadt und noch viel öfter auf dem Land gibt es mittlerweile
Durch das sehr launische Wetter waren wir gezwungen, in den sehr verschachtelten Innenräumen des Lokal zu essen.
Neben einer Tafel mit Tagesgerichten gibt es auch eine kleine feine Speisekarte.
Als Vorspeise entschieden wir uns für die Antipasto - Platte ( zwei Portionen für drei Personen), sehr lecker und als Vorspeise ausreichend.
Die Hauptspeise, Tortellini Taormina, wurde auf Wunsche sehr scharf gewürzt und war ein Genuss. Meine Pizza Calzone war leider nur Durchschnitt.
Das Wasser und der Hauswein haben das Essen abgerundet.
Durch das sehr launische Wetter waren wir gezwungen, in den sehr verschachtelten Innenräumen des Lokal zu essen.
Neben einer Tafel mit Tagesgerichten gibt es auch eine kleine feine Speisekarte.
Als Vorspeise entschieden wir uns für die Antipasto - Platte ( zwei Portionen für drei Personen), sehr lecker und als Vorspeise ausreichend.
Die Hauptspeise, Tortellini Taormina, wurde auf Wunsche sehr scharf gewürzt und war ein Genuss. Meine Pizza Calzone war leider nur Durchschnitt.
Das Wasser und der Hauswein haben das Essen abgerundet.
3.5 stars -
"Der Italiener in Poppenbüttel !?" Ehemalige UserDurch das sehr launische Wetter waren wir gezwungen, in den sehr verschachtelten Innenräumen des Lokal zu essen.
Neben einer Tafel mit Tagesgerichten gibt es auch eine kleine feine Speisekarte.
Als Vorspeise entschieden wir uns für die Antipasto - Platte ( zwei Portionen für drei Personen), sehr lecker und als Vorspeise ausreichend.
Die Hauptspeise, Tortellini Taormina, wurde auf Wunsche sehr scharf gewürzt und war ein Genuss. Meine Pizza Calzone war leider nur Durchschnitt.
Das Wasser und der Hauswein haben das Essen abgerundet.
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Das ist also der Ort, aus dem unsere Kanzlerin kommt. Hier hat sie die Schule besucht, bis sie nach Leipzig zum Studium gegangen ist, hier lebt auch noch ihre Familie. Die ehemalige POS (Polytechnische Oberschule) ist heute eine Grundschule, ansonsten gibt es nur Spuren für Eingeweihte, zu denen ich nicht gehöre und die ich so auch nicht erkenne.
Der Bus hat mich am späten Nachmittag hier ausgespuckt, auf der Suche nach einem Quartier bin ich auch im zweiten Anlauf fündig geworden. Heißer Tipp 1: Gehe nicht in die Vorstadt. Heißer Tipp 2: Gehe direkt zum Marktplatz und zur Touri-Info. Templin ist - wie wohl alle Brandenburger Städtchen - zwiespältig. Einerseits gibt es eine historische Innenstadt mit einer sie vollständig umrundenden Stadtmauer, auch die angrenzenden Seen und das Multikulturelle Zentrum mit Kino sind super, anderseits gibt es auch die Vorstädte mit hässlichsten Plattenbausiedlungen. Bleiben wir beim Schönen: Es gibt einige nette Schildchen in der Stadt zu entdecken („An dieser Stelle dürfen Sie über das Abladen von Müll noch nicht einmal nachdenken...“), der Verein zur Erhaltung des historischen Kopfsteinpflasters hat hier viele Mitglieder und es gibt eine ganze Reihe von Stellen, an denen man sich gerne niederlässt.
Im Hotel frage ich nach einem Restaurant, die Antwort („Also wohin woll‘n Se‘ denn? Es gibt einen Italiener, einen Griechen und da drüben is‘ - ich sach‘ ma‘ - gutbürgerliche Küche, aber es hängt eben von Ihnen ab, wat sie wollen.“) lässt mich schon Schlimmes ahnen, aber dann finde ich doch etwas Schönes.
Essen
Unweit vom Marktplatz findet sich eine kleine Passage, indem auch das Templino liegt, das relativ neu zu sein scheint. Man kann draußen und drinnen sitzen und es gibt Salat, Flammkuchen und Kuchen. Und dazu gibt es Wein und - meine Damen und Herren - wenn ich hier Wein schreibe, dann meine ich das auch so. Ich bestelle einen Elsässer Flammkuchen und den dazu empfohlenen Gewürztraminer und bin absolut begeistert. Ich backe selber gerne Flammkuchen und bin auch ab und zu in Süddeutschland unterwegs - und besser ist es dort auch nicht. Der Wein ist 100% richtig temperiert, geschmacklich eine Wucht, passt wie die Faust auf‘s Auge und alles in allem hervorragend. Danke!
Service
Ich werde sofort, höflich und umsichtig bedient, sowohl als ich komme, als auch in dem Moment, in dem ich gehen will. Die Kellner und Kellnerinnen schweben hier sanftmütig über das Pflaster, als gäbe es keine Bodenhaftung, vielleicht ist mir auch nur der hervorragende Wein zu Kopf gestiegen. Zum Service gehört übrigens noch eine sehr liebevolle und enthusiastische Speisekarte.
Und sonst?
Ansonsten bin ich mir nicht sicher, wie es mit der Kulinarik in der Stadt so ausschaut. Die Karten der anderen Restaurants sind nicht sehr vielsagend, in den Cafés rund um den Marktplatz war ich nicht, hier gibt es bestimmt noch das ein oder andere Törtchen mit Sahne. Als ich dann weiterfahre, entdecke ich noch einen Weinladen inklusive Terrasse am Fluss und mit Restaurant, der sich Weinberg19 nennt und vielversprechend aussieht, also auf geht‘s ihr Radler und Wanderer - die Uckermark wartet!
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Das ist also der Ort, aus dem unsere Kanzlerin kommt. Hier hat sie die Schule besucht, bis sie nach Leipzig zum Studium gegangen ist, hier lebt auch noch ihre Familie. Die ehemalige POS (Polytechnische Oberschule) ist heute eine Grundschule, ansonsten gibt es nur Spuren für Eingeweihte, zu denen ich nicht gehöre und die ich so auch nicht erkenne.
Der Bus hat mich am späten Nachmittag hier ausgespuckt, auf der Suche nach einem Quartier bin ich auch im zweiten Anlauf fündig... mehr lesen
4.5 stars -
"Auf Angies Spuren" Ehemalige UserAllgemein
Das ist also der Ort, aus dem unsere Kanzlerin kommt. Hier hat sie die Schule besucht, bis sie nach Leipzig zum Studium gegangen ist, hier lebt auch noch ihre Familie. Die ehemalige POS (Polytechnische Oberschule) ist heute eine Grundschule, ansonsten gibt es nur Spuren für Eingeweihte, zu denen ich nicht gehöre und die ich so auch nicht erkenne.
Der Bus hat mich am späten Nachmittag hier ausgespuckt, auf der Suche nach einem Quartier bin ich auch im zweiten Anlauf fündig
Angesichts der überwiegend positiven Erfahrung in einem Hotel-Restaurant an der Zinnowitzer Strandpromenade, gedachten wir diese Erfahrung zu wiederholen und kehrten im Restaurant “Veranda“ des Strandhotels Zinnowitz (Travel Charme Hotels & Resorts AG, Zürich), nur wenige Schritte von der Seebrücke gelegen, ein. Man betritt das Restaurant über einen verglasten Erker von der Strandpromenade aus, in der Hotel-Lobby direkt rechts ins Restaurant Veranda. Schnell wurde ein Servicemitarbeiter aufmerksam, nachdem wir unser begehr erklärt hatten, versorgte man unsere Jacken und führte uns an einen nicht eingedeckten Tisch am Fenster. Merkwürdig, es waren jede Menge vorbereitete Tische frei und angesichts der drohenden Übertragung des DFB-Pokal-Finales (Dortmund:Wolfsburg; Rudelgucken in der Lobby schien angesagt) war wohl nicht mehr mit einem gesteigerten Gästeaufkommen zu rechnen. Egal, wenn die sich die Arbeit machen wollen, uns gefiel der Tisch.
Das “Veranda“ ist ein langgestreckter Saal in den Farben des CDs der Hotelkette. Diverse Orange- und Gelbtöne in pastellfarbener Abstufung herrschen vor. Etwas filigran wirkende Holzstühle mit Sitzpolster und Rückengeflecht an Banketttischen mit Windlicht, Tischwäsche, Wastelstreuer, einem frischen Blümchen und einem kleinen Aufsteller mit einer (Wein)-Empfehlung. An der Längsseite, gegenüber der Fensterfront verbreiteten die Reste des abendlichen Buffets ihren Abfütterungscharme. Hoffentlich kommt die Küche rechtzeitig aus dem Kantinenmodus.
Ziemlich zügig kam ein etwas gehetzt wirkender Kellner (3,4) und überreichte die Speisekarte, die Weinkarte musste natürlich erfragt werden. Dafür wurde, wie weitverbreitet, mit der Getränkebestellung gedrängelt. Das bestellte stille Wasser kam als Glashäger medium (0,75L á 5,50 Euronen) in nicht richtig kalt aber schnell an den Tisch. Eines der wenigen (drei von 20) mit oberflächlichen Verunreinigungen im aktuellen Test (06/2015) der Stiftung Warentest und damit eigentlich durchgefallen, allerdings wurden keine Gesamtnoten vergeben. Der Abfüller hat einen diametral entgegengesetzten Laborbericht auf seiner Homepage veröffentlicht. Im Juliheft von Test ist bisher keine Gegendarstellung abgedruckt. Auf unsere Weinbestellung (Freyburger Herrenberg,Weißburgunder Kabinett trocken, Weingut Deckert, Freyburg, Saale-Unstrut 0,75 L für 24,- Euronen) warteten wir eine ganze Weile. Stetiges Umherwuseln unseres Servicemenschen und klirrende Geräusche aus dem Hintergrund verwiesen auf eine umfassendere Suchaktion. Schließlich war man fündig geworden und präsentierte Stolz einen völlig anderen Jahrgang als in der Karte ausgelobt. Was soll ‘s, der war wenigstens kalt und es gab einen ausreichend dimensionierten Kühler mit dem auch beim Wasser temperaturmäßig nachgebessert werden konnte.
Recht zäh gestaltete sich dann die Bestellung der Hauptspeisen. Als Tagesofferte (Tafel im Eingangsbereich und zwar nur dort, auch keine Erwähnung durch den Service!) sollte es Steinbutt mit Basilikum-Risotto und Tomatensalat zum Preis von 22,90 Euronen geben. Daher wunderte es, dass Madames Bestellung des, in der regulären Karte zu einem geringeren Preis vermerkten, Steinbutts mit Kräuterbutter und ich glaube Speck-Kartoffelstampf rundheraus abgelehnt wurde. Ein Alternativvorschlag kam nicht. Erst auf meine insistierende Erwähnung des Tagesangebots wurde eingeräumt, dieses mit der anderen Beilage zu servieren. Okay, auch wenn der Preisunterschied demnach auf unterschiedlich große Portionsfische verweist, sollte der Service in der Lage sein eine kundenorientierte Transferleistung zu erbringen. Hier muss Gast wohl grundsätzlich sehr deutlich werden. Bei meiner Bestellung des Tagesgerichts wurden prompt auch die anderen Beilagen notiert. Erst die, wie ich meine, deutlichste Ansage das Risotto und den Tomatensalat nebst Butt nur zu nehmen, wenn die Küche den Fisch glasig braten kann, schien zu fruchten und wurde mit: „Das kann die Küche auf jeden Fall!“ vom Servicedarsteller bestätigt….
Überbrücken konnten wir die anschließende Wartezeit ausschließlich durch beobachten der übrigen Gäste da weder amuse noch Brot oder Ähnliches kredenzt wurden. Viele Personen waren ‘s nicht mehr. Insbesondere die zum Familienessen genötigten Herren der Schöpfung, fielen immer wieder durch ungesund wirkende Körperhaltungen und höchstwahrscheinlich von den aus der Lobby herüberschallenden, Fußballubertragungsbegleiterscheinungen induziertes Aufspringen auf. Schließlich wurde es den Muttis zu viel und die Kerle huldvoll entlassen. Etwas gruselig wirkte in dem Zusammenhang die Bitte eines geschätzt fünfjährigen Knirpses, ob er sich denn auch zurückziehen (originale Wortwahl) dürfe…. Schließlich kamen
| Die Vorspeisen |
Ragout fin vom Linumer Wiesenkalb 8,50 Euronen
zartes Ragout vom Linumer Wiesenkalb mit Waldpilzen, gratiniert mit Ostsee-Käse
Sehr schmackhafte Version des Würzfleischs, vergleichsweise aromatisch und gut gegart. Für Madame ausreichend, zweckmäßig, wirtschaftlich. Zu dem Preis hätten aber wenigstens ein paar Brotscheiben dabei sei können. Auch wenn es sich tatsächlich um die extensiv aufgezogenen Färsenkälber einer Kreuzung von Limousin und Gelbvieh handelt, sollte das drin sein.
Jacobsmuschel trifft Spargel 11,90 Euronen
Spargelsalat mit gebratenen Jakobsmuscheln und Garnele
Entweder sind das die ausgemergeltsten Tiefseescallops die am Markt verfügbar waren oder man hat aus Sparsamkeitsgründen eine schöne Muschel halbiert. Für letzteres spricht auch ein, auf beiden (ja liebe Küche man kann Lebensmittel umdrehen, hilft aber nur bei hirntoter Klientel…) Schnittflächen vorhandener, Riss quer über die Gesamtoberfläche der Muschel. Diese war ebenso wie die Garnele leicht übergart. Stimmig dazu kräftige Spargelbrocken zusammen mit nicht enthäuteten Tomatenfetzen. Das Ganze eher getrennt als verbunden durch eine säuerliche Vinaigrette. Wiederum passend die etwas muffig anmutenden Rote-Beete-Sprossen mit Dillzweig. Schade, da ist man weit unter den Möglichkeiten geblieben. Wenigstens ist man sprachlich einiger Maßen genau, es handelte sich tatsächlich nur um ein Aufeinandertreffen und keinesfalls um ein Rendezvous.
Ein weiteres Mal durften wir lernen, dass die Erwartungshaltung besser nicht übertragen oder durch Speisenkartenprosa gebildet werden sollte. Allerdings hat man im Urlaub nicht immer Zeit für oder Lust auf umfangreiche Recherche. Das Kellner-Äquivalent ließ uns weitestgehend in Ruhe bzw. versuchte Wein nachzuschenken, war aber immer etwas zu spät. Was für die Gläser sicherlich deren Haltbarkeit verlängerte, ich lege den Flaschenhals beim Einschenken jedenfalls nicht auf dem Glasrand ab. Zwischendurch wurde es wohl auch ihm zu lang und er murmelte sowas wie: „Gleich geht ‘s weiter…“. Nun wie auch immer man hier Gleich definiert, man sollte zur landläufigen Zeitspanne mindestens 15 Minuten hinzurechnen. Dann brachte er
| Die Hauptspeisen |
Zweimal den eingangs erwähnten, gebratenen Steinbutt mit unterschiedlichen Beilagen. Leider mehliert und augenscheinlich im sehr tiefen Fett ausgebacken. Müßig zu erwähnen dass die Garstufe ‘glasig‘ wohl nicht vom Schlepper weitergegeben wurde oder von der Küche im Reich der Mythen und Sagen verortet wird. Wenigstens saftig hätte es aber sein dürfen. Nun, das galt leider lediglich für den, nahe der Gräte enthaltenen, Rogen-Anteil. Traurig, der arme Fisch, vergebens gestorben. Von den ‘Begleiterscheinungen‘ lassen sich mit Ausnahme des Risotto-Versuchs alle im Bereich ‘geht so‘ unterbringen. Der Tomatensalat wäre mit etwas Basilikum und weniger saurem Essig ein Genuss gewesen, die Dillbutter hätte, ebenso wie der Stampf, etwas mehr Würze vertragen können. So reichte es nur als Gleitmittel um den Fisch runter zu kriegen. Den zähen, grünen Matsch habe ich dann tatsächlich reklamiert, aber gleich gesagt, dass ich Nachbesserungsversuche ablehne. Der lustige Kellner-Mime schien bestürzt und bot an ein neues Risotto bereiten zu lassen…. Auch wenn ein Tellerträger nicht wirklich kochen können muss, sollte demjenigen jedoch klar sein, dass das den Zeitrahmen jedes Essens sprengen würde. Ich habe dann nicht mehr gefragt welchen Teil von ‘Nein‘ er nicht verstanden hat.
Um nicht in Gefahr zu geraten die Kücheninkompetenz in all ihren entsetzlichen Facetten kennenzulernen, verzichteten wir auf Desserts. Trotzdem wollten wir noch einen geschmacklichen Höhepunkt. Da bleibt hier anscheinend nur auf externe Kompetenz zu setzen. Also bestellten wir zwei Digestive aus dem Hause der Gutsbrennerei Schloss Zinzow GmbH & Co. KG. Das war endlich mal eine richtige Entscheidung und wurde mit zwei hocharomatischen Tropfen (Schwarze Johannisbeere à 5,50 und Himbeerbrand à 6,- Euronen) belohnt. Das Beste am heutigen Abendessen, insbesondere die Himbeere ist sehr zu empfehlen.
Beim Ordern der Rechnung bot der Gast-Arbeiter, als Kompensation für das misslungene Risotto, einen Café an, was wir angesichts der vorgerückten Stunde und in Erwartung eines gut abgehangenen GV-Produktes gerne ablehnten. Damit war der Einfallsreichtum auch erschöpft. Unterm Strich wurden wir dann 108,20 Euronen ärmer, was eindrucksvoll belegt, dass das ambitionierteste bei den Schweizern oft nur die Preisgestaltung darstellt.
Angesichts der überwiegend positiven Erfahrung in einem Hotel-Restaurant an der Zinnowitzer Strandpromenade, gedachten wir diese Erfahrung zu wiederholen und kehrten im Restaurant “Veranda“ des Strandhotels Zinnowitz (Travel Charme Hotels & Resorts AG, Zürich), nur wenige Schritte von der Seebrücke gelegen, ein. Man betritt das Restaurant über einen verglasten Erker von der Strandpromenade aus, in der Hotel-Lobby direkt rechts ins Restaurant Veranda. Schnell wurde ein Servicemitarbeiter aufmerksam, nachdem wir unser begehr erklärt hatten, versorgte man unsere Jacken und führte uns an... mehr lesen
Restaurant Veranda im Strandhotel Zinnowitz
Restaurant Veranda im Strandhotel Zinnowitz€-€€€Restaurant, Bar, Hotel, Ausflugsziel4903837735646Dünenstraße 11, 17454 Zinnowitz
1.0 stars -
"Anscheinend weder gewollt noch gekonnt -oder: Woanders is besser..." Ehemalige UserAngesichts der überwiegend positiven Erfahrung in einem Hotel-Restaurant an der Zinnowitzer Strandpromenade, gedachten wir diese Erfahrung zu wiederholen und kehrten im Restaurant “Veranda“ des Strandhotels Zinnowitz (Travel Charme Hotels & Resorts AG, Zürich), nur wenige Schritte von der Seebrücke gelegen, ein. Man betritt das Restaurant über einen verglasten Erker von der Strandpromenade aus, in der Hotel-Lobby direkt rechts ins Restaurant Veranda. Schnell wurde ein Servicemitarbeiter aufmerksam, nachdem wir unser begehr erklärt hatten, versorgte man unsere Jacken und führte uns an
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Vorbestellen ist wichtig, wenn man Außergewöhnliches essen möchte. Wir wollten Steinbutt. Die telefonische Reservierung ein paar Tage vorher bei Frau Hofschneider wurde sehr freundlich entgegen genommen. Den vorsorglichen Hinweis, dass meine Frau weder Pilze, noch Paprika esse, brauchte Frau Hofschneider nicht. Hauptsache der Fisch sei da, der Rest finde sich schon am Abend.
Den Service erledigt Frau Hofschneider zusammen mit ihrem Sohn, Jerome (muss so sein, für einen Ehemann oder jüngeren Bruder wirkt er zu jung). In der Küche wirbelt gekonnt Jörn Mamerow. Seinem Alter entsprechend war Jerome anfänglich ein wenig zurückhaltend, taute aber dann merklich auf.
Das Klima ist hier anders als in der sonstigen gehobene Sylter Gastronomie, nämlich unkomplizierter, ehrlicher und viel herzlicher. Auf die Frage, welcher der Rieslinge der knarzigere sei, der von der Mosel oder der von der Nahe kam entwaffnend ehrlich: das weiß ich nicht, wir haben die Karte erst seit 1 1/2 Wochen und ich trinke keinen Wein.
Die Tische waren eingedeckt mit einem weißen Tischläufer, einer cremefarbigen Serviette aus dickem Vlies, einer Kerze im Sandglas, schönen Wein- und Wassergläsern.
Die Karten haben dicke Holzdeckel. Das einschraubbare Innenleben war makellos.
Die Auswahl an offenen Weinen war wieder beträchtlich. Bemerkenswert ist, dass sich Seezunge auf der regulären Karte findet.
Wir nahmen in Ermangelung von Champagner eine Flasche Just-VdP-Riesling von der Nahe (2014) zu 31,50 (Bandbreite 22.- - 31,50 bei den deutschen), der leicht moussierend mit gut eingebundener Säure und leichter bis mittlerer Mineralität daher kam (siehe Bild). Er wurde in einen Tonkühler gestellt. Dazu gab es eine Flasche Sylt-Quelle medium (4,90 pro 0,75 l. später noch eine).
Als Gru8 aus der Küche kam ein Schälchen sehr schönen Olivenöls mit Kristallsalz und ordentlich Kräutern mit sechs Scheiben ausgezeichnetem Weizenbaguette.
Während ich durch die Weißbrotlöcher hindurch das Olivenöl auf dem Tischläufer verteilte, kam Frau Hofschneider ein wenig knirschig, um uns mitzuteilen, dass der Steinbutt größer und teurer ausgefallen sei als geplant. Der Koch habe schon Bauchschmerzen deswegen. Sie werde uns pro Person 55 Euro berechnen müssen. Unsere Mitteilung, dass wir das überleben würden, ohne es beim Tellerspülen abzuarbeiten, erleichterte sie sehr. Champagner in Fisch umgewandelt.
Unsere Vorspeisen bestanden aus Bündner Fleisch mit Rucola für 8,90 und zwei Pracht-Gambas mit satt Knoblauch (siehe Bild). Sie schmeckten enorm gut und fangfrisch. Sie aus der Restschale am Schwanz zu befreien, brachte weitere Fettspritzer auf den Tischläufer. Ich habe so gekämpft, dass mir meine Gabel herunter fiel. Wieder war das hervorragende Weißbrot dabei.
Der gewaltige, 4-5 cm dicke Plattfisch kam in Begleitung von zwei Schälchen Bratkartoffeln und gemischtem Salat mit Essig-Öl-Dressing (siehe Bild) So schwer, wie sich hier das Fleisch von der Gräte löste, muss auch dieser Fisch enorm frisch gewesen sein. Die Oberseite war leicht und knusprig paniert, zu Ende gebraten war er aber auf der Haut.
Frau Hofschneider und ihr Sohn erkundigten sich immer wieder, ob alles recht sei. Zeit für einen kleinen Plausch fanden auch beide.
Einen angebotenen Digestif lehnten wir dankend ab und erhielten stattdessen ein Lunch-Paket mit Käsekuchen und Himbeeren auf Kosten des Hauses.
Erwähnt sei noch, dass Teller und Schälchen so erhitzt waren, dass das Fett gerade keine Blasen mehr schlug. Unsere Bratkartoffeln waren also bis zum letzten Bissen heiß. Wichtig ist auch noch, dass alles, was wir auf den Nachbartischen erspähen konnten, keinesfalls nach Convenience aussah. Weder Salate, noch Pommes frites kamen aus dem Eimer.
Ich nahm noch einen Espresso zum Abschluss. Dieser hätte sogar in den Augen von Wirtschaftswunder Bestand gehabt. Die Crema war bestimmt zehn Sekunden zuckereinsinkstabil (siehe Bild)
Am Ende standen 170 Euro auf der Rechnung.
Nach Küchenreise wiederum 5 = unbedingt wieder