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Es geht ums heutige Abendbrot und da locken mich „GESCHLAGENE BRATWÜRSTE (1 PAAR) mit Bratensoße, Salatteller 9,80 €. Zugegeben muss ich nachschauen, was „Geschlagene“ sind – nämlich „Wollwürste“, d.h. bis auf den Schwartenanteil eine Art Weißwurstbrät, der in 60° heißes Wasser mit der Spritztülle eingespritzt werden, um dann bei 70° gebrüht zu werden. Die Masse bekommt dadurch eine wollartige Weichheit und rau pelzige Oberflächenstruktur. Da keine Haut drum rum ist und die Oberfläche „zerklüftet“, soll man die Würste am Tage der Herstellung verzehren – am besten von zwei Seiten gebraten, dazu eine Bratensoße und normaler Weise ein schwäbischer Kartoffelsalat. Hier wird es ein Beilagensalat mit Kartoffelsalatanteil sein. Als Getränk hab ich mir ein Saftschorle ausgedacht – (mit nur ganz wenig Saft -das ist mein Standardgetränk – leider geben die meisten Ausschenker mir zu viel Saft ins Glas) – und all das am Computer, an dem ich mich auf den Besuch vorbereite.
Als ich das von außen sehr stilvoll in hellblau, graublau wirkende Restaurant betrete, stehe ich vor einem großen, etwas kahl wirkenden Schanktresen mit Barhockern an der einen Seite, hinter einer großen Durchreiche vermute ich die Küche- direkt vis a vis vom Eingang gibt es eine Trennwand, in der eine lange Tischgruppe steht – weiter links vom Eingang kommt dann das kleine Restaurant – sehr nüchtern, schlicht modern eingerichtet, wenige Tische sind besetzt mit Paaren – von jung bis jenseits der Rentengrenze. Das Licht ist hell, an der Decke sind mehrere Lampen angeschraubt, die wie kleine Tischleuchten der 50iger mit Tüllen wie Eisbechern ausschauen – da der Wickel des Lampenschirms versetzt ist, wirkt es auf den ersten Blick, als wäre da etwas abgebrochen – und verbreiten neben hellem Licht weder Gast- noch Gemütlichkeit. Aber alle ist sehr sauber. Ich setze mich an einen freien Tisch für 5 Personen an der langen Eckbank, die im Restaurant entlang der gesamten Haus-Frontseite verläuft, sitze wider Erwarten sehr bequem. Ich frage nach den „Geschlagenen“ – was das sei, und die Bedienung reicht mit die in einem dicken Lederhaut-Einband gebundene Karte – sehr gepflegt. Das Angebot kann auf der Webseite. http://blauetraube.com/speisekarte/ verfolgt werden. Ich bleibe bei den Geschlagenen und als Saftschorle bestelle ich das „in-Getränk“ Johannisbeer- Schorle – bitte leicht, kalt und still. Bis auf „leicht“ kommt es kurzdrauf an den Tisch. Ein Paar jenseits der Rentengrenze fragt nett, ob es sich mit an den Tisch setzen darf – natürlich, in Baden-Württemberg ist man gesellig, auch wenn ein anderer Tisch noch ganz frei ist.
Dann deckt die freundliche Bedienung mit Tischsets aus Silikon, Besteck und schlicht gemusterte Papierservietten auf. Kurz drauf kommt mein Getränk – natürlich doch viel Saft und damit nicht leicht. Noch im Vorbeigehen wird die Lage eines Sets beim Paar an meinem Tisch von der Bedienung nochmals zurecht gerückt – es liegt nicht parallel zu dem Gegenüber.- kleiner Perfektionismus, der auch in der Art vom Abräumen, Abwischen und Eindecken der freiwerdenden Plätze auffällt. Nach angenehmer Wartezeit kommen die Geschlagenen auf einem großen Teller mit einem Soßenspiegel auf den Tisch, dazu der Salatteller.
Sieht lecker aus, die Geschlagenen schmecken angenehm „wurstig“ fleischig, nicht so salzig wie es bei feinen Bratwürsten oder Fleischkäse manchmal ist. Zusammen mit der Bratensoße ein Gaumenschmeichler. Der Salat ist mir etwas leicht zu grob zerpfückt aber er ist sehr schön leicht angerichtet, der Kartoffelsalat ist schwäbisch – Alles typisch schwäbisch und mit 13,10 € fürs Abendbrot auch schwäbisch tragbar. Gerne wieder.