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Das Claudio alla Scala liegt etwas abseits der City aber dennoch fußläufig von der Hörn und dem Bahnhof entfernt, so dass wir das schöne Wetter nutzend zu Fuß innerhalb weniger Minuten vom Atlantic Hotel dort hingelangten. Man betritt das Gelände über einen Garagenhof, der Parkmöglichkeiten bietet und auf die schöne Terrasse eines alten Backsteingebäudes führt, das einst eine Werkstatt beherbergte.
Claudio und sein Sohn Francesco begrüßten uns herzlich - sichtlich erfreut über die holde Weiblichkeit in meiner Begleitung. Meine Freundin durfte sich den schönsten Tisch aussuchen, dieser war wunderschön mit Kerzen und Rosenblättern geschmückt. Wunderbar!
Aperitivo, Signori? Natürlich! Champagner oder della casa? Della Casa! Della Casa entpuppte sich als mit Prosecco aufgegossener Campari mit Angostura und Cherry Liqueur - sehr lecker!
Zum Aperitiv wurden fruchtige, dicke Oliven und frisch gebackenes Brot gereicht. Ein schöner Start.
Und dann erste "kleine Gang", wie sich Claudio ausdrückte. Zwei große Teller mit San Daniele Schinken. Das zauberte ein Lächeln auf unsere Gesichter.
Es folgte die Weinwahl, Francesco gab eine Empfehlung. Ein Cuvee aus Sauvignon Blanc und Tokajer Traube vom Weingut Di Stefano, das weckte natürlich mein Interesse - Francesco kam also mit der Flasche und gleich zwei Probiergläsern. Ich finde es immer schön, wenn die Tischdame in den Prozess miteinbezogen wird. Ich probierte und war begeistert. Die Tokajer Traube gab eine wunderbare Edelsüße zu dem ansonsten knochentrockenen und würzigen Wein. Etwas ganz besonderes - meine Freundin sah dies genauso und wir orderten die Flasche, die perfekt gekühlt war.
Der zweite Gang. Carpaccio von Lachs und Thunfisch an Traubenkernöl und Kürbissorbet. Ein Gedicht! Geschmackliche Explosionen bei jeden Bissen. Grandios! Fulminant!
Inzwischen waren weitere Gäste eingetroffen und es war sehr interessant deren Reaktionen zeitversetzt zu unseren zu beobachten! Sie glichen unseren in den allermeisten Fällen.
Der dritte Gang. Zweierlei Pasta mit Jakobsmuscheln und Tigerprawns. Hierzu gibt es sogar ein Bild. Und es schmeckte so gut wie es aussah. Die von mir oft zitierte Meeresfrische war allgegenwärtig.
Die wunderbaren Speisen und das schöne Ambiente auf der Terrasse wurde durch dezent eingespielte Opernarien untermalt. Dazu gab es immer wieder interessante Anekdoten von Claudio in einem angenehmen Small Talk. Wir fühlten uns dabei sehr, sehr wohl!
Die Weinflasche war inzwischen auch ausgetrunken. So dass ich vor dem Hauptgang noch eine weitere orderte. Claudio meinte, wir bräuchten die auch nicht zwingend auszutrinken - er würde auch anteilig berechnen. Sehr gastfreundlich!
Der vierte Gang. Mit schwarzen Oliven gefülltes Kaninchen an Weissweinsauce und mit Parmesan gratiniertem Fenchel. Das schmeckte ebenfalls sehr gut - aber die Portion war ein bisschen groß und mir fehlte ein Kontrapunkt sowohl gestalterisch als auch geschmacklich. Leichte, aber wirklich nur leichte Abzüge hier.
Nach dem Hauptgang gesellte sich Claudio erneut zu uns und fragte mich ob wir aus Kiel seien. Ich verneinte und er fragte wie wie ihn gefunden hatten. Ich erklärte es ihm. Er war sichtlich erfreut und erzählte von der guten alten Zeit der üppigen Geschäftsessen ohne Gängelung durch Politiker und Steuerbehörden. Meine Freundin und ich konnten das gut nachvollziehen, spüren wir doch am eigenen Leib wie die hochwertige Gastronomie darunter leidet. Nichts destotrotz freuten wir uns auf den 5. Gang. Vorher ging ich noch einmal in das kleine Restaurant, das sehr liebevoll von Claudio und Francesco selbst ausgebaut und eingerichtet wurde. Das Opernthema findet sich wieder und ich bin mir sicher, dass man hier auch bei schlechten Wetter einen schönen, kuscheligen Abend verbringen kann.
Das Dessert. Frische Erdbeeren mit Mangosorbet an einer grandiosen Champagner Sauce. Wunderbar - aber von der Menge her kaum zu schaffen. Da kam der Digestiv auf's Haus gerade recht.
Wir unterhielten uns noch eine Weile mit Claudio, bevor wir nach gut 3 Stunden um die Rechnung baten. Diese war handgeschrieben und ein echtes Schmuckstück! (Eine gedruckte Rechnung war natürlich ebenfalls verfügbar.) Der Wein kam auf 44 EUR pro Flasche und die zweite wurde zu 3/4, also 33 EUR berechnet. Wirklich sehr fair!
Claudio und Francesco - vielen Dank für den herrlichen Abend. Wir freuen uns schon sehr auf den nächsten Besuch.