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Wieder einmal hat es sich gelohnt anzuhalten und einzukehren. Auch am Wittgensteiner Hof bin ich schon unzählige Male vorbeigefahren. Der zumeist starke Verkehr auf der B62 zwischen Biedenkopf und Cölbe spült einen regelrecht durch Sterzhausen, und man muss sich schon ein wenig anstrengen aus dem Verkehrsfluss auszubrechen.
Auch sah der Wittgensteiner Hof bisher nie besonders belebt aus. Heute aber hatte ich mir vorher die Internetpräsenz angeschaut und gelesen: geöffnet zwischen 11:30 und 14 Uhr, und das wollte ich dann doch endlich mal ausprobieren.
Eine Handvoll Parkplätze gibt es direkt vor dem Restaurant, und ansonsten bieten sich viele Parknischen auf beiden Strassenseiten zum Parken an. Es war heftig am regnen als ich eintraf, und nun konnte ich auch endlich sehen, warum mir der Wittgensteiner Hof immer als "geschlossen" vorgekommen ist. Durch das Strukturglas (keine Ahnung, ob der Begriff richtig ist) wird das Licht von innen gedämpft.
Ein sehr adrett und fesch gekleideter junger Mann empfing mich freundlich und ließ mir freie Platzwahl. Mindestens eine Handvoll Tische war schon belegt. Insgesamt wirkte der große Gastraum relativ düster - einerseits durch das dunkle Holz, andererseits durch das erwähnte Strukturglas.
Sehr gefallen hat mir die wohl fast rundum verlaufende Sitzbank und die fein eingedeckten Tische, die mit einer frischen, schönen , großen apricotfarbenen Rose versehen waren. Schade fand ich jedoch, dass man durch die Fenster das Draussen nur sehr verschwommen wahrnehmen konnte. Ich fühlte mich ein wenig von der Außenwelt abgeschnitten und hätte gerne freie Sicht gehabt..
So nebenbei: es gibt ein täglich wechselndes Stammessen mit Vorsuppe und Dessert für 5 Euro! Ein kaum schlagbarer Preis. Ich wollte aber a la carte essen.
Die Speisekarte liest sich äußerst schmackhaft! Hier gibt es viel auszuprobieren!
Da aber gerade Steinpilzsaison ist und mir die frischen Steinpilze von dem netten Herren empfohlen wurden wählte ich meine Hauptspeise von der separaten Karte "Variationen mit frischen Steinpilzen".
Vorweg sollte es eine Suppe geben. Ich hatte schon die Zwiebelsuppe im Sinn, aber als meine Frage nach der Tagessuppe ergab, dass ich hier heute zwischen einer klaren Brühe und Kürbiscremesuppe wählen könne, da entschied ich mich für letzteres. Dazu noch für nur 2,30!
Mein Getränk wurde schnell aufgenommen. Aber als mir das Weizenbier gebracht wurde, fühlte ich mich ein wenig auf den Arm genommen, da ich mich nicht sofort entscheiden konnte. "Kein Problem, ich habe den ganzen Nachmittag Zeit und komme immer mal wieder" hieß es. Vielleicht ein Zeichen von Ungeduld?
An einem Nebentisch konnte ich hören wie gesagt wurde "das nächste Mal bringe ich ihnen einfach etwas zu essen und zu trinken. Das wird dann eine Überraschung, aber bestimmt schmecken!". Na gut, vielleicht waren es Stammgäste, und man geht halt so miteinander um. Ich aber fühlte mich nicht besonders wohl.
Irgendwie wollte der Funke hier trotz freundlicher Bedienung nicht überspringen. Vielleicht ahnte ich schon, was am Ende noch folgen sollte?
Die Kürbiscremesuppe sah nicht nur lecker aus, sie schmeckte auch genauso lecker! Jetzt im Nachhinein fehlt mir das in der Karte angegebene Toast. Damit waren doch nicht die Weißbrotwürfel in der Suppe gemeint? Und jetzt fällt mir ein, dass ich am Nebentisch beim Abräumen die "Beschwerde" hörte: "sie haben ja gar kein Brot gegessen".
Brot zur Suppe? Vielleicht wurde es bei mir ja einfach nur vergessen .....
Aber genauso schmackhaft ging es weiter mit dem Hauptgang von der Steinpilzkarte: " Schweinerückensteak auf Berner Rösti, garniert mit Steinpilzrahmsauce " . Appetitlich angerichtet lagen zwei Scheiben Schweinerückensteak auf dem Berner Rösti. Die Steinpilze und die Rückensteaks waren sehr lecker und übertrafen den "umlegenden" Salat und das Rösti um Längen. Geschmeckt hat es mir gut!
Solche Mittagessen machen einfach Spaß!
Und so bat ich um die Rechnung und bekam meine Posten und den Endbetrag handschriftlich auf einem "Kneipenblock" überreicht. Ich bezahlte meine 20,30 Euro mit einem schönen Trinkgeld und fragte, ob ich bitte auch einen Bon haben könnte( Offton: weil sonst wäre all dies hier ja nicht "zertifiziert").
"Ja, natürlich" hieß es, und wenig später wurde mir der Kassenbon auch überreicht. Mehr dazu am Ende dieses Beitrages.
Gut geschmeckt hat es und sehr nett eingedeckt war auch. Insofern Empfehlung ausgesprochen. Ich wiederum möchte erst einmal Abstand nehmen, aber das erkläre ich unten.
Guten Appetit!
Tagessuppe mit Toast - 2,30 €
Natur gebratenes Schweinerückensteak auf Berner Rösti, garniert mit Steinpilzrahmsauce und mit Salat umlegt - 14,00 €
Weizenbier 0,5 l - 3,30 €
PS:
Eine kleine Merkwürdigkeit gab es noch mit der Rechnung!
Ich hatte ja um einen ausgedruckten Bon gebeten.
Dieser wurde mir ja auch anstandlos gebracht, aber schon da wunderte ich mich, warum verdeckt und gefaltet (gut, er ist schon einer der längeren Sorte).
Im Auto vor der Abfahrt schaute ich kurz nach und sah, dass die Posten nicht im Detail aufgeführt sondern nur "Sonst. Theke" zu lesen ist. Egal dachte ich, die Karte ist ja im Internet nachzulesen.
Nun, als ich dann zu Hause bei Beginn des Schreibens dieses Berichtes den Bon-Abgleich mit der Speisekarte vornahm wunderte ich mich, dass mir scheinbar für die Tagessuppe 20 Cent, für das Hauptgericht gar 50 Cent mehr abverlangt worden waren, als in der Karte ausgezeichnet. Das mit 3,30 € veranschlagte Weizenbier konnte ich nicht nachprüfen, da es keine Getränkekarte gab.
Irgendwie erschien mir das merkwürdig, und bevor ich hier unklare Dinge schreibe dachte ich mir, rufe ich doch einmal dort an um zu fragen, was dort ein Weizenbier kostet. So richtig konnte mir das keiner sagen, da noch niemand aus dem Service dort war, und es wohl keine Getränkekarten gibt (?), und auch der Chef war noch nicht zugegen. Aber letztendlich wurde mir ein Betrag von 3 Euro genannt, was wiederum bedeutet hätte, dass auf meiner Rechnung 30 Cent mehr veranschlagt worden wären. Aber ..... ich vergaß zu fragen, ob die drei Euro für 0,3 oder 0,5 Liter gelten (sofern es 0,3 l vor Ort überhaupt gibt).
Also gab es am späten Nachmittag einen zweiten Anruf, den der Chef persönlich entgegennahm. Ich schilderte mein Anliegen wegen Preis des Weizenbieres (der Chef nannte mir 3,30 € wie auf meinem Bon angegeben), und dann wurde man neugierig, warum ich frage.
Ich erklärte die Unstimmigkeiten auf dem Kassenbon im Vergleich mit der Speisekarte - und bekam viele Entschuldigungen und "man sei ja auch nur Mensch" zurück. Natürlich würde man sich über einen weiteren Besuch von mir freuen, und dann könnte man auch das Ungeschick wieder ausgleichen.
Vielen Dank für das Angebot! Das Gespräch war nett!
Aber mir sind zwei Ausrutscher bei der Rechnung einfach einer zu viel, und ich möchte zur Zeit ungern noch einmal dort einkehren. Auch nicht, um mir die 70 (?) Cent zurückzuholen.
Geschmeckt hat es trotzdem!