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Kolles Fischpfanne Lemkenhafen
Ein Tisch für uns dreie wurde vorab telefonisch bestellt, und so konnten wir am Samstagabend in aller Ruhe die wenigen Kilometer ins Nachbardorf vom Opi Hartwig fahren. Die Parkplatzsuche gestaltete sich etwas schwieriger, da die Parkplätze zum Haus besetzt waren, bzw. einige Autofahrer parken wie sie denken, und damit dann ebend zwei Parkplätze einnehmen. Erschwerend kommt hinzu das ja ganz in der Nähe die bei Touristen beliebte „Aalkate“ ist, und somit auch die angrenzende Straße zugeparkt wird. Wir fanden dennoch auf einer kleinen ecke ein Plätzchen für den fahrbaren Untersatz und liefen zum Restaurant.
Kolles Fischpfanne
Hier wurden wir freundlich von der Chefin begrüßt, und an einen jungen südländischen Mann im Service „weiter gereicht“. Er checkte unsere Reservierung, das Restaurant war am Samstagabend restlos ausgebucht, und brachte uns an unseren Tisch. Wir saßen wieder im alten Gebäudeteil, und an der Inneneinrichtung hat sich nichts verändert. Die ehemalige Kapitänsstube ist noch immer rustikal und maritim eingerichtet. An großen, lackierten Holztischen findet sich ausreichend Platz für die Teller und Getränke. Auf weich gepolsterten und breiten Stühlen sitzt man bequem, teilweise sind auch große Sitzgruppen-und Bänke vorhanden, welche ebenfalls mit dunkelgrünem Leder gepolstert und ausreichend groß sind. In der Mitte der Kapitänsstube befindet sich der große, rustikale Tresen, welcher aber noch immer nicht genutzt wurde.
Kapitänsstube
Wir bekamen unsere Getränke wieder aus der benachbarten Gaststube, wo ebenfalls eine große, aber moderne Theke steht. Auch ist der dortige Gastraum deutlich moderner gehalten, durch die großen Fenster strömt tagsüber deutlich mehr Licht in die Gaststube. In der Gaststube ist auch das Mobiliar sehr viel moderner gehalten. Uns gefiel aber die ehemalige Kapitänsstube um einiges besser, denn wir lieben den Charme der alten Dorfgasthäuser.
Speisekarte
Die Speisekarte war ebenso zügig am Platz, wie wir es kannten. Zu unserem Erstaunen hat sich aber nicht nur an der Inneneinrichtung nichts geändert, auch die Speisekarte ist bis auf die Preise gleichgeblieben. Selbst das Wochenangebot war genau dasselbe wie im April 2022. GG sei Dank konnten wir das noch am Tisch überprüfen. Schade, hier hätte ich mir etwas mehr Kreativität gewünscht. Oder ist man nur auf Touris aus die das eh nicht mitbekommen da sie nur ein-zweimal kommen? Egal.
Unsere Getränkewünsche standen schnell fest, wir wussten ja was es gibt, und so orderten wir erst einmal:
Getränke:
· 1x 0,2ér Glas Pinot Grigio für 6,50 €
· 1x 0,2ér Glas halbtrockenen Riesling für 6,30 €
· 1x 0,5ér König Pilsner für 5,20 €
· 1x 0,2ér Bitter Lemon für 2,80 €
Bei den Speisen mussten wir dann doch erst einmal überlegen, denn wir wollten ja nun nicht unbedingt dasselbe Essen wie beim letzten Male, obwohl mir schon die Gebratenen Medaillons vom Dorsch auf Tomaten–Miesmuschelragout anstanden. Kostete das Gericht 2022 noch 19,50 €, wären jetzt 22,80 € fällig gewesen. Für mich eine angemessene Preisanhebung. Nach langem hin und her stand unser Entschluss fest, und als nach 10 Minuten unsere Getränke an den Tisch kamen, bestellten wir:
Vorspeise:
· 1x Fehmaraner Kartoffelsuppe mit gebratenem Dorsch für 7,90 €
· 1x Tomatencremesuppe mit Grönlandkrabben und Sahnehaube für 7,50 €
Hauptspeisen:
· 1x Gebratenes Dorschfilet auf Lauchgemüse mit Zitronensauce und Reis für 22,80 €
· 1x Gebratenes Zanderfilet auf Lauchgemüse mit Krabbensauce und Bandnudeln für 22,10 €
· 1x Gebratenes Rotbarschfilet auf Senfsoße mit Kartoffeln für 18,50 €
Mittlerweile hatte sich das Lokal bis auf den letzten Platz gefüllt, und die Servicekräfte hatten alle Hände voll zu tun. Trotz des Stresses wurde bei Fragen fachlich zum Fisch beraten, was dann die Chefin persönlich vornahm. Toller und vor allem fachkundiger Service wie man ihn sich als Gast wünscht.
Getränkeauswahl
Trotz Trubel in der Küche kamen unsere beiden Vorspeisen nach knapp 15 Minuten an unseren Tisch. Meine Frau hatte sich die Tomatencremesuppe gewünscht, da sie aber keine Krabben mag, und die Grönlandkrabben hier letztendlich nur oben aufgestreut werden, bat sie darum darauf zu verzichten. Preismäßig spiegelte sich das allerdings nicht wider. Die Tomatensuppe war passend zum trüben und kalten Wetter an diesem Tage herrlich heiß und somit eine Wohltat für meine Frau. Sie war angenehm cremig und würzig. Ob sie allerdings aus der eigenen Küche entstammt, oder wie bei sehr vielen Gastros nur eingerührt oder fertig aus der Dose kommt, kann man nicht so recht sagen. Ob der Konsistenz „tippe“ ich mal auf letzteres.
Tomatencremesuppe mit Grönlandkrabben und Sahnehaube
Ganz anders dagegen meine Fehmaraner Kartoffelsuppe mit gebratenem Dorsch, welche ganz sicher hier aus der Küche entstammt. Ging ich Anfangs davon aus das hier in dieser Kartoffelsuppe kleine Dorschstückchen schwimmen, staunte ich nicht schlecht als der große Teller vor mir stand. Hier waren wahrhaftig zwei große Dorschfilets in der Suppe versenkt.
Fehmaraner Kartoffelsuppe mit gebratenem Dorsch
Diese waren ringsum angebraten, und innen angenehm weich. Die Kartoffelsuppe war auch sehr heiß und würzig, und wie ich es liebe, auch noch sehr stückig. Das mögen nicht viele, aber sie wurde also nicht zu einem Brei verrührt, sondern man hatte noch viele kleine Kartoffel-und Möhrenstückchen auf dem Löffel bzw. im Mund. Nicht schlecht. Sie war eigentlich so reichlich, dass man sie hätte fast für eine Hauptspeise durchgehen lassen könnte. Opi Hartwig merkte allerdings an, dass er die Fehmaraner Kartoffelsuppe so nicht kennt, denn normalerweise kommt da wohl kein Fisch rein. Entweder hat Opi Hartwig die letzten 80 Jahre was verpasst, oder hier wurde mal eine neue Kreation erschaffen.
viel Dorsch
Nach unseren beiden Suppen mussten wir zum Glück noch 20 Minuten auf unsere Hauptspeisen warten, und so konnten sich die üppigen Vorspeisen erst mal setzen.
Zu unserem Erstaunen gab es bei Opi Hartwig heute gar nicht mal den Dorsch mit Senfsoße, nein er entschied sich für das Gebratenes Dorschfilet auf Lauchgemüse mit Zitronensauce und Reis. Eigentlich verschmäht er sonst solch kulinarische Genüsse wie Reis, aber heute sollte es wieder sein.
Gebratenes Dorschfilet auf Lauchgemüse mit Zitronensauce und Reis
Ein großes, dickes und vor allem angenehm frisches und saftiges Stück Dorschfilet, welches gut gewürzt und auf der Haut ordentlich angebraten war, lag da auf seinem Teller. Der Reis, in einer Tasse zur Form gebracht, war fest und körnig, und passte perfekt zur milden und cremigen Zitronensoße. Dazu die große Portion frisches Lauchgemüse. Nicht schlecht.
reichlich frisches Lauchgemüse
Meine Frau wünschte heute das Gebratenes Zanderfilet auf Lauchgemüse mit Krabbensauce und Bandnudeln, verzichtete allerdings auch hier wieder auf die Krabben als auch auf die Krabbensoße. Jeder wie er´s mag. Zwei gut gebratene Zanderfilets lagen da auf dem Teller, die Haut schön knusprig gebraten, die Unterseite schön weich, also außen wunderbar kross und innen saftig und zart.
Gebratenes Zanderfilet auf Lauchgemüse mit Krabbensauce und Bandnudeln
Der Zander war sehr fein, zart und mild im Geschmack. Auch hier wieder das frische, herzhafte und leicht scharfe Lauchgemüse dazu. Die Bandnudeln angenehm fest im Biss, und vor allem reichlich. Für mich wäre Pasta nun nicht unbedingt die erste Wahl zum Fisch, ihr hat es geschmeckt.
Gebratenes Zanderfilet auf Lauchgemüse mit Krabbensauce und Bandnudeln
Mich hatte es heute zum Gebratenes Rotbarschfilet auf Senfsoße mit Kartoffeln verschlagen, welcher als Tagesangebot auf einer Tafel am Eingang angepriesen wurde. Kenn ich ja sonst eigentlich eher Seelachs oder Dorsch in Senfsoße, so ist es heute der Rotbarsch.
Gebratenes Rotbarschfilet auf Senfsoße
Statt Salzkartoffeln wünschte ich allerdings Bratkartoffeln, was ohne Probleme und ohne Preisaufschlag möglich war. Auch ich hatte zwei Filets des Rotbarsches auf dem Teller, sein festes rot-weißes Fleisch schimmerte hervor. Der intensiv würzige Geschmack war heute mal was anderes als das sonst übliche, milde Dorschfilet. Auch diese beiden Filets waren auf der Haut knusprig gebraten, das feste Fleisch war angenehm zum Essen.
statt Kartoffeln gibt´s zünftige Bratkartoffeln
Die Senfsoße verdient hier ihren Namen, sie war herzhaft würzig und mit vielen Senfkörnern versehen. Die Bratkartoffeln so wie sie sein sollen. Gut gewürzt und mit Speck und Zwiebel angerichtet. Dazu ordentlich kross, teilweise fast schon zu kross gebraten. Mal eine andere Kombination.
würzige Senfsoße gab es reichlich
Nach 1,5 Stunden waren wir mehr als satt, und Opi Hartwig stürmte zur Theke um zu zahlen. Danke!
Unser Fazit: wir ließen zu dritt 99,60 € in Kolles Fischpfanne in Lemkenhafen auf Fehmarn. Wir wurden wieder nicht enttäuscht und kommen gern wieder. Die Speisekarte hält ja noch einige Gerichte für uns parat.