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Der Gasthof zum Uhlberg ist eine bodenständige, gutbürgerliche Landgaststätte mit schwäbischem Schwerpunkt. Ideal zur Einkehr nach Wanderungen im Aichtal. Hier wird noch viel selbstgemacht nach alter Väter (Mütter) Sitte. Besonders erwähnen möchte ich die Maultaschen und Spätzle. Da läuft einem schon beim bloßen Anblick das Wasser im Munde zusammen.
Lage, Geschichte, Motivation
Neuenhaus liegt, wie schon der neue Name sagt im Aichtal, zwischen Nürtingen und Waldenbuch (Schönbuch). Die erste Besiedlung geht bis in die Hallstattzeit zurück, was Grabhügel am Betzenberg bekunden. Im 14. Jahrhundert wurden dort Töpfer (schwäbisch Häfner) aus Unterfranken angesiedelt. Die Töpferei hielt sich bis in die Mitte des 20. Jahrhundert. 1848 gab es dort 78 Hafnermeister und etwa 2/3 der Einwohner arbeiteten in diesem Gewerbe was dem Ort den volkstümlichen Namen Häfner-Nuihausa gab.
Ziel der SAV Wanderung war der Uhlbergturm (470 m) von dem aus man eine herrliche Aussicht von den drei Kaiserbergen bis zur Burg Hohenzollern genießen kann. Der z.T. beschwerliche Aufstieg rentiert sich dafür allemal. Abwärts passiert man den Fratzenweg. Hier hat sich ein örtlicher Holzbildhauer ausgetobt und markante Fratzen in Baumstümpfe, Bäume und Wurzeln geschnitzt.
Am Ende des Weges erreicht man dann den Gasthof zum Uhlberg, der jetzt eine willkommene Einkehr bot.
Ambiente (3*)
Über eine mehrstufige Außentreppe erreicht man den Biergarten, der von 2 riesigen Kastanienbäumen beschattet wird, möbliert mit Teakholz-Gartenmöbeln, die allerdings mal eine Auffrischung vertragen könnten.
Die Gaststube ist auf die Gemütlichkeit einer schwäbischen Dorfwirtschaft getrimmt, ohne den häufig anzutreffenden Plunder. Den im Bericht der StZ v. 21.11.2014 erwähnten Kachelofen konnte ich nicht entdecken, dafür aber einen sehr schönen dänischen Kaminofen.
Das Nebenzimmer ist sehr schlicht gehalten (mehr mein Stil). Die knallrote Wand unterbrochen von weißen Nischen in denen farblich abgestimmte Blumengestecke aufgestellt sind.
Service (3,5*)
Die Tafel im Nebenzimmer war für 14 Personen vorbereitet. Auf Tischdeko war weitgehend verzichtet, mit Besteck konnte man sich aus den aufgestellten Behältern selbst versorgen. Zügig nahm die Bedienung die Bestellungen auf und hatte trotz Gruppeneinfall alles im Griff. Wir aßen à la carte. Salate wurden vorab serviert, die Hauptgerichte kamen nach angenehmer Wartezeit, gleiche Gerichte gemeinsam, doch in so kurzem Abstand, dass man gemeinsam mit dem Essen beginnen konnte.
Das Essen (4*)
Für ein Dorfgasthaus ein beachtliches Angebot, präsentiert in einer ordentlich aufgemachten Speisekarte. Als Tagesessen wurde angeboten
· Gulasch mit Zucchinigemüse und Salzkartoffeln (6,90 €)
Die Kombination mit Zucchini war mir zwar fremd, entschied mich aber gerade deshalb dafür. Die Portion die mir serviert wurde den vorangegangenen Strapazen angemessen. Auch die Qualität stimmte. Die großen Fleischbrocken sehr zart, schnittfest und schmackhaft. Die sämige Soße gut gewürzt, schmeckte ebenfalls.
Obwohl ich kein Freund von Salzkartoffeln bin, muss ich sagen, diese waren gut. Nicht ausgelaugt und keine Plastiksackkartoffeln.
Das Zucchinigemüse an sich war ebenfalls gut, die Kombination mit Gulasch allerdings gewöhnungsbedürftig. Habe es deshalb vorab gegessen.
Alles in allem eine solide, gutbürgerliche Hausmannskost besonderer Güte. Die Versicherung des Kochs auf der Homepage, dass keine Convenienceprodukte und Geschmacksverstärker zum Einsatz kommen, stimmt offensichtlich.
Dazu getrunken habe ich 2 Radler (0,5l 3,10 @) von meinem geliebten Zwiefalter Bier (der vorhergehende Flüssigkeitsverlust musste schließlich ersetzt werden).
Die Sauberkeit (4*) der Gasträume und Toiletten gibt kein Anlass zu Beanstandungen. Hier waren vermutlich emsige schwäbische Hausfrauen am Werk.