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Dienstags esse ich jeweils nach der Sitzung bei meinem Physiotherapeuten am Mittag gerne etwas in der Stadt. Heute fiel dabei meine Wahl wieder einmal auf das von mir durchaus geschätzte "Siam". Nachdem das "Krua Thai", früher der absolute und unangefochtene Referenz-Thai in Saarbrücken, in Sachen Küche und Service erheblich nachgelassen haben soll, dürfte nunmehr im Stadtgebiet das "Siam" die Spitzenfunktion in Sachen Thaiküche innehaben. Die Chefin kennt mich von vielen Besuchen und ich sie umgekehrt natürlich auch; normalerweise der sprichwörtliche Fels in der Brandung, war sie heute doch ein wenig neben der Spur, denn im Service hatte sie als einzige Hilfe ein absolutes Service-Junghuhn, das heute erst seinen zweiten oder dritten Tag hatte, und deshalb noch so etwas wie ständige Betreuung sprich Bemutterung durch die Chefin benötigte. Die gröbsten Service-Schnitzer konten so noch aufgefangen werden, aber auch beim Service an meinem Tisch lief nicht alles glatt: ein anderes als das von von mir bestellte Hauptgericht kam vor meiner Suppe, dafür kam der bestellte Wein erst mit der nachgelieferten Suppe und das nächste Hauptgericht, das bei mir landete, war wieder falsch.Na ja; hätte man der neuen Servicemaid ein Zeugnis ausstellen müssen, hätte wohl darin gestanden: "sie hat sich nach Kräften bemüht". Die Chefin flatterte immer mal wieder wie ein Vögelchen von Tisch zu Tisch, um sich zu entschuldigen. Ich tröstete sie damit, dass schliesslich jede(r) im Service Anfangsprobleme hätte und dass die junge Dame innerhalb der nächsten Wochen sicherlich an Erfahrung und Kompertenz kräftig zulegen würde. Das freute die Chefin so, dass sie mir bei meiner Bitte um die Rechnung einen Kaffee oder Espresso "aufs Haus" offerierte. Holla, die Waldfee; "aufs Haus" hatte es hier zuvor noch nie etwas gegeben. Den Service bewerte ich heute mal so als ob alles glatt gelaufen wäre, nämlich mit vier Sternen.Altersmilde oder Mitleid? Wohl etwas von beidem -:)).
Doch nun zum Wichtigsten,nämlich dem Bereich "Essen". Vorweg noch: Mein Hauptgericht habe ich, bedingt durch das mehrfache Bringen, Wegholen und erneut Bringen, vergessen zu fotografieren; sorry.
Getrunken habe ich zunächst ein Chang Bier (0,33l EUR 3,50) und zum Essen dann einen Riesling (0,2l EUR 5,20) vom Winzer Emile Boeckel, Mittelbergheim (F). Dieser Wein kommt in etwa an den Grand Crû Mönchsberg meines elsässischen Lieblingswinzers Armand Gilg (ebenfalls Mittelbergheim) heran; mit dessen Spitzenprodukt Grand Crû Zotzenberg kann er allerdings nicht wirklich mithalten. Gegessen habe ich als Vorspeise "Qued Diau" (Original thailändische Nudelsuppe mit Reisnudeln, Sojasprossen, Karotten, Lauch und Schweinefleisch) für EUR 9.90. Eine gehaltvolle und sehr würzige Brühe (da kommt absolut nichts aus der Tüte) mit ordentlich viel Schwein; ist für EUR 15,00 auch als Hauptgericht zu haben. Ähnelt rein optisch irgendwie der vietnamesischen Pho Bo. Mein (photoloses) Hauptgericht, als es denn im dritten Anlauf richtig gebracht wurde, war "Pat Thai Mu" (Gebratene Reisnudeln mit Schweinefleisch, Sojasprossen, Karotte und Nüssen) für EUR 12,50. Sehr schmackhaft mit leichten Nachbrennereigenschaften ausgestattet und, genau wie die Vorspeise, mit viel Wutz. Ein absolut empfehlenswertes Gericht; ich war sehr zufrieden.
Fazit: Hier muss jetzt mal der alte Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe herhalten: "Mir (im Originaltext heisst es "Uns") ist so kannibalisch wohl als wie fünfhundert Säuen." ("Faust", die Szene in Auerbachs Keller)