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Allgemein
Nachdem wir nach der Radtour um die Brombachseenplatte unser Übernachtungsquartier in Gunzenhausen bezogen hatten, gingen wir frisch gestylt und gut gelaunt zu Fuß in die kleine Altstadt des Ortes. Leider ist hier keine Fußgängerzone vorhanden, sondern nur eine verkehrsberuhigte Zone. Auf der gepflasterten Straße herrschte reger Durchgangsverkehr von PKWs und LKWs. Dabei kamen wir auch bei der Adler-Bräu vorbei. Der Biergarten vor dem Hause Adler-Bräu war schon gut besetzt, aber für uns durch den starken Verkehr mit dem unvermeidlichen Lärm keine Option.
Aber ein Blick auf den Schaukasten mit den Speise- und Getränke-Angeboten neben dem Eingang musste sein. Da fiel meinem Schwager, der vor Jahren schon mal in der Gegend war, ein, dass hinter dem Hause eine schöne und ruhige Gartenterrasse existiert. Eine Runde Weizenbier für unsere durstigen Kehlen geht immer. Also rein und durch die gute Stube nach hinten auf die Terrasse.
Service
Ein paar Tische waren noch frei und wir setzten uns an einen runden Tisch. Es dauerte nicht lange und eine kräftige burschikose Servicekraft im Dirndl-Look kam zu uns, begrüßte uns freundlich. Wir gaben unseren Getränkewunsch zur Kenntnis. Je ein helles Hefeweizen. Da das Restaurant durchgehend warme Küche bietet, wurden wir von ihr gefragt, ob wir auch was essen wollten, was wir aber verneinten. Kein Problem. Kurz darauf wurden die schön gezapften und gut gekühlten Getränke (0,5 l, Gutmann, 3,- €) von einem jungen Mann serviert. Nachdem der erste Durst gelöscht war, warfen wir einen Blick in die Speisekarten, die auf dem Tisch lagen. Nach genauer Durchsicht reifte in uns die Überzeugung, dass wir hier unseren Abend mit gutem Essen und Trinken verbringen wollten. Für die Entgegennahme unseres Geldes war dann wieder die Dame zuständig. Auf Nachfrage unsererseits, ob man für den Abend reservieren müsse, kam die Antwort: Wäre sicher nötig. Also gleich mal den Tisch reserviert, an dem wir gerade saßen. Der ist eigentlich schon vergeben, aber ich schaue mal, ob ich was ändern kann. Und so kam es auch. Wir bekamen die Zusage für denselben Tisch am Abend. Gleichzeitig machte sie uns darauf aufmerksam, dass es montags ofenfrisches Schäuferle gibt, falls es einer wollte, wäre eine Vorbestellung ratsam. Dies wurde dann auch von einem meiner Begleiter vollzogen.
Als wir dann am Abend gegen 18.30 Uhr hungrig einliefen, begaben wir uns schnurstracks zu unserem reservierten Tisch, auf dem eine kleine Tafel mit Namen unseres Reservierers stand.
Bedient wurden wir im Laufe des Aufenthaltes von mehreren Servicekräften, männlich und weiblich, alle freundlich und sehr aufmerksam. Bei der Bestellung der Essen wurden Nachfragen freundlich beantwortet. Die Speisen wurden gleichzeitig serviert. Guten Appetit zu wünschen und nachzufragen, ob es schmeckt und alles zu unserer Zufriedenheit verläuft, ist hier selbstverständlich.
Punkt 21.30 Uhr wurden wir informiert, dass aus Lärmschutzgründen, die Gartenterrasse um 22 Uhr geschlossen werden muss. Wir können dann nach drinnen gehen. Wir entschlossen uns aber für eine last order, ließen uns das letzte Bier schmecken, verlangten die Rechnung, die nicht lange auf sich warten ließ und ordentlich ausgedruckt übergeben wurde. Nach einer freundlichen Verabschiedung verließen wir pünktlich wie die Maurer das Restaurant, um uns im Übernachtungshotel selig in die Falle zu hauen.
Immerhin gibt es im Restaurant 100 Sitzplätze sowie im Biergarten am Marktplatz sowie auf der Gartenterrasse jeweils 60 Sitzplätze. Und die muss man personalmüßig erst mal in den Griff kriegen.
Deshalb auch 5 GG-Sterne von mir.
Essen
Die Speisekarte beinhaltet im Großen und Ganzen regionale und saisonale Gerichte. Irgendwie las sich alles sehr gut. Und so dauerte es etwas, bis wir uns entschieden hatten. Hier brauchst du keine Vorspeise und auch keinen Nachtisch. Die Portionen sind mehr als ausreichend, um ordentlich satt zu werden, wie uns der Blick auf Nebentische, deren Speisen schon serviert wurden, suggerierte. Am einfachsten hatte es noch mein Freund, der das ofenfrische Schäuferle (12,10 €) ja schon am Nachmittag vorbestellt hatte.
Ofenfrisches Schäuferle
Ein Mordstrumm von Fleisch an einem ebenfalls voluminösen Knochen in einer ausreichenden Menge Bratensoße. Daneben ein hausgemachter Kartoffelknödel. Konsistenz und Geschmack des Knödels trafen voll den Geschmack meines Freundes. Der Hammer aber war das Schäuferle. Knusprige Kruste, das Fleisch leicht vom Knochen zu lösen und schön zart. Die Würzung stimmte. Der Freund war sehr zufrieden.
Bierkutscherpfanne
Mein Schwager entschied sich für die Bierkutscherpfanne (18,70 €). Serviert wurde in einer Gußpfanne, die ihrerseits auf einem metallenen Unterteller stand. Gegessen wurde direkt aus der Pfanne. Ordentlich Fleisch war in der Pfanne zu finden, die Sättigungsbeilage waren hausgemachte Schupfnudeln, auf denen noch ein Champignon thronte. Die drei Fleischstücke (Rind, Schwein, Lamm) superzart und auch wieder gut gewürzt. Das Rind hätte vielleicht einen Ticken mehr rosa vertragen. Ein kleiner dazu passender Soßenspiegel auf dem Pfannenboden verfeinerte den Genuss.
Schäferpfanne
Mich lachte die Schäferpfanne an, die als Feines vom Lamm (16,60 €) angepriesen wurde. Fragte aber vorsichtshalber mal die Bedienung, was mich unter Feinem vom Lamm erwarten würde. Ihre Antwort Lammleber, Lammfilet sowie Lammkoteletts mit Bratkartoffeln überzeugte mich und so gab ich meine diesbezügliche Bestellung ihr prompt ab. Mein Essen wurde in einem gleichen Pfannenensemble wie beim Schwager serviert. Erstklassig die Bratkartoffeln, superzart die Lammleber, wenn auch durch. Sehr gut das leicht rosa Filet. Die Krönung waren dann die leicht vom Kochen abfallenden Koteletts. Auch hier ein kleiner Soßenspiegel auf dem Pfannenboden, der gut pfeffrig schmeckte und super dazu passte.
Man muss noch dazu sagen, dass für alles Angebotene der jeweilige regionale Lieferant in der Speisekarte aufgeführt wird. Wild vom Jäger aus der Nachbarschaft, Lamm vom Schäfer aus der Nachbarschaft, Fleisch vom Bauern aus der Gegend.
Nach einem Gutmann Hefeweizen zum Auftakt wurden nach und nach die verschiedenen hauseigenen Biere vom Fass (Pils, Naturtrüb hell, Naturtrüb dunkel) getrunken und für gut befunden. Alle 0,5-l-Gäser kosteten jeweils 3,- €. Da kann man nicht meckern. Nach dem Essen genehmigten wir uns noch je einen Mirabellengeist bzw. Williams christ birne (3,80 €) vom Brenner aus der Region.
Summa summarum ergeben sich 4,5 GG-Sterne in der Kategorie Landgasthof.
Ambiente
Zum Ambiente kann ich nicht viel sagen. Auf der überdachten Gartenterrasse saßen wir gemütlich an einem runden Tisch, mit einer bunten Tischdecke versehen und genügend Abstand zum Nachbartisch. Die Innenräume sind rustikal bayrisch und mit viel Holz ausgestattet. Der Biergarten vor dem Haus hat einen Sichtschutzzaun zur Straße hin. Ist gepflastert wie der Gehweg. Sonnenschirme sorgen für Schatten. Nichts besonders Hervorzuhebendes, aber zweckmäßig.
Sauberkeit
Der optische Gesamteindruck ließ keine Bemängelung der Sauberkeit zu. Gläser, Bestecke und Geschirr tadellos, ebenso auch die renoviert wirkenden modernen Toiletten.
Fazit
Der Laden brummt. Ordentliche Landgasthofküche, gepaart mit freundlichem, fachkundigem Personal sorgen für ein angenehmes Gefühl während und nach dem Aufenthalt bei der Adler-Bräu. Auf jeden Fall eine Empfehlung von mir, wenn jemand nach Gunzenhausen kommt.
Gesamteindruck:
4 – wenn es sich ergibt, gerne wieder
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)