Im November 2021 haben wir unsere Pforten für Euch geöffnet und servieren gutbürgerliche Gerichte, für die wir vornehmlich hochwertige, regionale Produkte verwenden und modern interpretieren.
Ein frisches Konzept im Industrielook rundet das Ambiente ab und lädt zum Verweilen ein.
Unser neu gestalteter Wintergarten mit 50 Sitzplätzen lädt nicht nur im Sommer ein, denn dieser ist auch im Frühling und Herbst nutzbar, da er mit Heizstrahlern großzügig ausgestattet ist.
Im Saal können wir Veranstaltungen und Tagungen bis 140 Personen ausrichten.
Sprecht uns an, wir beraten Euch gerne!
Wir freuen uns auf Euren Besuch
Euer Team der Schmiede 1906
Kennt man das Unternehmen, dass in diesem Gebäude seine Vergangenheit zelebriert und dahinter auf einem riesigen Werksgelände seine Gegenwart und Zukunft, dann kennt man vermutlich auch Spelle im Emsland. Nördlich von Rheine liegt diese Kleinstadt, so gerade über der Landesgrenze schon in Niedersachsen vom Münsterland aus gesehen. In diesem Ort hat die Maschinenfabrik Krone ihren Sitz, die ihre Schwerpunkte bei Ernte Technik und LKW Trailern hat. Milliarden werden umgesetzt, die Familie sitzt diesem Unternehmen immer noch direkt vor. Und der Ort lebt natürlich hauptsächlich vom Krone Werk und seinen Zulieferern.
Gegenüber vom Werk befindet sich ein Gasthaus mit langer Tradition, dass früher ebenfalls von Familie Krone betrieben wurde. Das ist aber lange her, heute widmet man sich dem lukrativeren Maschinenbau. Das Hotel trägt aber immer noch den Namen Krone.
Vor nicht allzu langer Zeit scheint es einen Inhaberwechsel gegeben zu haben, denn seit einiger Zeit vernehmen neugierige Genussmenschen immer wieder freudige Berichte über die Qualität des Schmiede 1906 (Gründungsjahr der MF Krone) genannten Restaurants im Hotel Krone. Da bleibt es dann nicht aus, dass so ein Restaurant auch schnell auf das Radar eines genussfreudigen Rheinensers gerät. Und der konnte Frau und ein befreundetes Pärchen überreden, dort einmal einzukehren, um zu schauen, was dran ist an den positiven Berichten. So betrat nach unkomplizierter digitaler Tischreservierung am Samstagabend eine vierköpfige Gruppe neugierig den augenscheinlich renovierten Gastraum der Schmiede 1906.
Man hatte versucht die alte Atmosphäre zu wahren, alte Fliesenmosaike auf dem Boden verwiesen auf eine behutsamen Umgang mit der Historie. Die Atmosphäre war hell und freundlich. Einige Tische waren besetzt mit weiteren Gästen. Unser Tisch wurde uns gewiesen und wir nahmen auf sehr bequemen Stühlen Platz.
Die Karten wurden gereicht, einsehbar auf der HP. Wohltuend reduzierter Umfang, eine kompakte Klassiker-Karte ergänzt um eine saisonale Karte, zur Zeit Spargel, der aus Holsterfeld bei Rheine natürlich. Gestaltung und Umfang der Karte sprachen für eine Küche, die wenig bis gar keine Convienience Ware verwendet, sehr schön! Eine erstaunlich gut sortierte Weinkarte (für unsere regionalen Verhältnisse) lag dem Speisenangebot bei, und auch sonst war die Getränkeauswahl kreativ zusammen gestellt.
Und weil die so kreativ war, wurde mal von der Bestellung verlockender Weine von VDP Winzern abgesehen, sondern regional geordert. Bier aus Lünne, nicht weit von Spelle entfernt. Und eine ebenfalls im Emsland ansässige Cola Brauerie konnte sich auch über eine Order von unserem Tisch freuen.
Bei den Getränken waren wir gut versorgt und irgendwann teilten wir der jungen Dame im Service auch mit, was wir essen wollten. Die beiden Damen am Tisch orderten eine ganz klassische Spargelcremesuppe.
Da hatte die Küche keinen großen Bohei von gemacht, muss man bei so einer Suppe auch nicht. So will man die hier bei uns im Ems- und Münsterland sehen, abgebunden mit einer Mehl-Schwitze, Sahne und Butter rein, auch ein paar Spargelstücke, dann sind die lokalen Spargel-Fans glücklich. Ich selber mag die Spargelsuppe inzwischen am liebsten klar, nicht abgebunden, aber dass findet hier noch nicht so viel Liebhaber. Frau und Frau waren zufrieden mit ihrer Wahl, ebenso wie mein Freund und Tischgenosse gegenüber mit seinem gratinierten Ziegenkäse, ohne Foot. Für mich auch ein Gericht aus der Saisonkarte vorweg, Panna Cotta von grünem Spargel, Limonen, Garnelen, Wildkräuter nannte sich das.
Und ich war auch glücklich mit meiner Wahl. Da hatte die Küche Mut zu etwas besonderen gezeigt und ich fand das Gericht gut. Die Panna Cotta im Glas war sehr kreativ angerichtet. Trotzdem das sie kalt serviert wurde, offenbarte sich ein schönes Spargelaroma. Gut gefielen dazu die Garnelen, hoffentlich mit selbstgemachter Mayonnaise. Mit dem kleinen Salat eine erfreuliche Sache, dieses Gericht. Bei den Hauptspeisen durfte es sehr gerne genauso gut weiter gehen. Meine Frau hatte Hunger und orderte diesen Teller.
Emsland Burger I 200g Freilandrind-Pattie, Weizen-Kartoffel-Bun I Rotweinschalotten I Grünfutter I Pommes I Trüffelmayonnaise nannte sich das und sie schaffte das natürlich nicht ganz. Was aber ausschließlich an der Menge lag, die hätte auch den Schmied vor 100 Jahren dazu gezwungen das Besteck zu strecken. Burger und vor allen Dingen Pommes und Mayo wurden sehr gelobt von der Dame neben mir. Die andere Dame mir schräg gegenüber orderte ein vegetarisches Gericht.
Spargelragout, Wildkräuter und Süßkartoffelgnocchi hatte sie sich bestellt. Kreative Begleiter zum Spargel, und das Gericht kam gut an bei der jungen Frau. Ebenso gut kam Zanderfilet Kardamom-Karotten I Lyoner Kartoffeln I Kren beim Herren mir gegenüber an.
Meine Wahl war ein Gericht aus der Spargelkarte. Dieser Teller wurde vom Service gebracht und vor mich gestellt.
Lamm-Hüftsteak mit Balsamicojus | Spargelragout | Bratkartoffeln hatte ich mir bestellt. Auf dem Teller grüner und weißer Spargel mit ausreichendem Biss (hätte etwas früher aus dem Kochwasser dürfen) in einer Sauce Bechamel, dazu Salat, obendrauf drei Stücke Lammhüfte kurz gebraten, medium geordert und serviert.
Das war in seiner Kombination ein wirklich guter Teller, und so hatte ich Spargel bisher noch nicht gegessen. A part serviert eine gut zubereitete, aber auch viel zu große Portion Bratkartoffeln klassisch mit Speck und Zwiebel zubereitet. Was die Chili da oben drauf sollte, erschloss sich mir kulinarisch nicht.
Nach dem Verzehr waren sich alle Vier einig, angesichts der Portionen wäre ein Dessert nicht mehr machbar und wir verzichteten auf eine entsprechende Bestellung. Ein Blick in die Runde verriet aber zufriedene Gesichter in Bezug auf die Qualität der servierten Speisen, ein Folgebesuch war schon beschlossener Konsenz.
Der Service in Form von zwei Damen agierte flink und aufmerksam, die Versicherung nach unserer Zufriedenheit erfolgte in der rechten Zeit nach dem servieren. Auch hier wenig Grund zur Klage, eigentlich keiner, wenn man ehrlich ist. Für ein Gasthaus war das eine sehr ordentliche Service-Leistung.
Kann ich zum Fazit kommen. In vielen unserer Rezensionen über ländliche Gasthäuser mit einer guten Küche und hohem Anspruch an die Qualität derselben findet sich die Klage, dass es immer weniger davon gibt. Und auch ich habe schon einige Gasthäuser als geschlossen melden müssen, die ich sehr schätzte. Hier geht es mal anders herum, hier etabliert sich gerade eine sehr ordentliche Gasthausküche, die man ohne Abschläge empfehlen kann. Wollen wir hoffen, dass in diesen schwierigen Zeiten dieser Anspruch honoriert wird durch entsprechende Gästezahlen. Ich gehöre auf jeden Fall ab jetzt dazu!