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Es ist sicher kein Geheimnis, dass wir die Post in Odenthal schon sehr gerne besuchen. Aber das ist zu Corona-Zeiten nicht immer möglich.
Besonders „schmerzlich“ war dieses Jahr der „Verzicht“ auf das Fisch-Menü zur Fastenzeit. Es war für uns schon eine Tradition einen Abend im Gourmet-Restaurant zu verbringen – 2020 war es noch möglich; denn der Aschermittwoch lag noch vor dem ersten Lockdown. Der Karneval hatte noch stattgefunden; einige Umzüge waren „nur“ wegen der Wetterlage abgesagt worden.
Das ist 2021 nun erst einmal ganz anders.
Doch in kleinerem Rahmen bietet das Restaurant jetzt ein Abholmenü und andere kleine „Fertiggerichte“ an.
Service
Wir haben den „Newsletter“ des Hotels abonniert und kommen so stets zu den neuesten Nachrichten.
So wussten wir, dass es seit einiger Zeit eine „Genussbox“ gibt und können auch die Beschreibung durchlesen.
Eigentlich waren bzw. sind die Angebote der Gerichte schon abwechslungsreich; zudem kann man auch neben dem Menü andere Einzelgerichte auswählen.
Doch bisher waren fast immer Bestandteile dabei, die wir nicht so gerne mögen oder auch nicht vertragen.
Aber diese Woche gefiel uns die Karte.
Da gab es also kein Halten mehr.
Die Vorbestellung läuft alleine über das Internet:[email protected].
Die Speisen und Gerichte werden kalt ausgegeben. Dazu gibt es eine ausführliche Anleitung zur einfachen Regeneration zu Hause. Das Menü ist zwei Tage gekühlt haltbar.
Änderungen sind leider bei den Zutaten nicht möglich.
Abholung-Zeiten: Fr, 26. und Sa, 27. Februar 2021 jeweils zwischen 15 und 18 Uhr am Hoteleingang.
Da kam für mich nur ein Wochentag (Freitag) infrage, weil dann die Busse noch einigermaßen fahren und die Verbindung nicht zu lange dauert.
Wir hatten im Vorfeld eine Anfrage an Herrn Wilbrand gerichtet, ob eine Lieferung möglich sei. Doch das wird nicht angeboten.
Die Hin- und Rückfahrt klappte auch wirklich gut.
Am Hoteleingang war die Ausgabe. Vor mir standen bereits zwei Kunden. Dann kam ich an die Reihe. Frau Wilbrand begrüßte mich freundlich und eine Mitarbeiterin holte die Tasche mit dem Menü.
Die Bezahlung konnte bar oder mit Karte schnell erledigt werden.
Abhol-Menü: Genussbox (49 Euro pro Box für 1 Person)
Die Beschreibung war tatsächlich übersichtlich und leicht verständlich. Dinge die im Backofen erwärmt werden sollen, befinden sich in Alu-Schalen. Zutaten für den Herd waren in Klarsichtbeuteln.
Das war schon einmal eine gute Botschaft für mich. Wie dann die Umsetzung klappen wird, ist natürlich eine andere Sache. Aber ich bin guten Muts für Samstag. Für die Präsentation waren auch Fotos beigefügt - als Anregung und Hilfe.
Vorspeise: Apfel-Blutwurst-Strudel mit Cranberry-Chutney und Feldsalat
Die Blutwurst wurde vom Metzger Molitor aus Kürten für das Restaurant hergestellt; weitere Zutaten waren Braeburn Apfel, rote Zwiebel, Petersilie, Estragon, Liebstöckel und Majoran. Der Strudel kam für 20 Minuten in den Ofen. Der Salat wurde mariniert und als Nest angerichtet, das Chutney diente zur Dekoration. Am Ende kam der Strudel auf den Teller.
Der Teig war knusprig und die Füllung angenehm gewürzt. Blutwurst ist nicht meine Leibspeise. Aber hier war der Geschmack dezent und aromatisch. Der Apfel und die Kräuter haben einen runden Gesamteindruck erzeugt. Der Feldsalat war noch durch kleine Radieschenstücke (vermute ich) um eine pikante Note erweitert. Das Dressing ummantelte die Komposition ausgezeichnet. Das Chutney brachte auch süße Noten ins Spiel.
Insgesamt ein gelungener Einstieg.
Zwischengericht: Sauerampfersuppe „Nach Art des Hauses“
Die Suppe sollte im Wasserbad erhitzt, aber nicht gekocht werden. Mit den getrockneten Kirschtomaten und dem frischen Sauerampfer konnte noch nach Herzenslust verziert werden.
Das Gericht zeigte relativ kräftige Aromen und hatte ein schönes Spiel von Säure und Cremigkeit. Die Beilage von Sauerampfersteifchen brachte eine feine Schärfe und die getrockneten Minitomaten erzeugten auch noch eine leichte Süße.
Das Zwischengericht hat uns sehr gut geschmeckt.
Hauptgang: Filet vom bergischen Weiderind mit Pinienkernkruste, Rotwein-Schalotten-Butter, gratinierten Kartoffeln & Bohnen im Speckmantel
oder
Filet vom Skrei mit Linsengemüse, Selleriepüree und Grünkohl-Sprouts
Wir wählten zweimal die Fleischvariante, weil es dadurch sicher einfacher wird alles zu erwärmen und meine liebe Frau auch keine Linsen und kein Püree mag.
Das Fleisch wurde wieder im Ofen erwärmt. Etwas später leisteten der Gratin und die Bohnen dem Filet Gesellschaft in der Röhre. Die Sauce kam zeitgleich in ein kleines Töpfchen, um sanft erwärmt zu werden.
Das Fleisch war am Ende noch leicht medium. Der Geschmack war ausgewogen – vielleicht etwas mehr Würze für uns. Aber es war sehr zart und auch recht saftig. Die Oberschicht würde ich als Haube bezeichnen. Um eine Kruste zu bekommen, hätte ich den Mut zu mehr Oberhitze haben müssen und die Garzeit vielleicht verkürzt. Aber so war es eine sichere Nummer und einfach schmackhaft.
Die Sauce war kräftig, cremig und ein ausgezeichneter Begleiter von Fleisch und Kartoffelscheiben.
Das Gemüse war noch knackig und erzeuge das typische Grüne-Bohnen-Aroma. Der Speck war mager und passte gut dazu. In einer Pfanne kurz in Butter geschwenkt, wäre die äußere Schicht vielleicht auch noch etwas kross geworden.
Insgesamt überzeugte auch der Hauptgang.
Nachspeise: Mango-Ananassalat mit Kokos-Passionsfrucht-Mousse
Das Dessert brauchte nur bei Zimmertemperatur auf das Herrichten warten. Zusätzlich standen neben den Hauptkomponenten Kokoshippe, Passionsfruchtbaiser, Kapstachelbeere und Crispy Joghurt mit Passionsfrucht bereit.
Unten kam der Obstsalat auf den Teller. In die Mitte legte ich die Mousse-Halbkugel. Die weiteren Zutaten aus der kleinen Box wurden möglichst pittoresk auf dem Teller platziert.
Die frischen fruchtigen Elemente waren ein feiner Abschluss dieses Menüs. Die verschiedenen Aromen von Kokos und exotischem Obst waren ausgewogen und angenehm würzig.
Es muss nicht immer Gemüse im Nachtisch verarbeitet werden, wie dies zur Zeit oft geschieht.
Fazit
4 – gerne wieder als Genussbox; aber noch lieber etwas raffinierter und entspannter im Restaurant vor Ort demnächst. Die Restaurant-Küche hat einfach mehr Möglichkeiten und braucht nicht Rücksicht auf Hobbyköche zu nehmen. Aber das haben die Wilbrand-Brüder ausgezeichnet gemacht: So wenig Hilfsmittel brauchte ich selten und Gedanken musste ich mir auch kaum beim Zubereiten machen, weil alles prächtig beschrieben und bebildert war. Dafür gilt mein besonderer Dank.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)
Datum der Abholung / der Zubereitung: 26.02.2021 / 27.02.2021 – 2 Personen
Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm
Gesamt – Service – Anleitung – Essen - P-L-V
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