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Auf die Empfehlung einer Bekannten besuchten wir Sonntag abends gegen 19.00 Uhr zum ersten Mal spontan das Restaurant "Peking Pavillon". Mir wurde zugetragen, dass es sich um einen der wenigen Chinesen handele, der ohne Glutamat koche.
Für mich ist das glutamatfreie Kochen ein wirklich wichtiger Punkt, da ich ab und an sehr gerne chinesisch esse, es meistens aber im Nachhinein nicht genießen kann, da ich wohl eine leichte bis mittelschwere Glutamatintoleranz habe. Das nur als unwichtige Information am Rande.
Der "Peking Pavillon" liegt hinter einer etwas höheren Hecke leicht versteckt in der Friedrichstraße ganz in der Nähe des Wilhemsplatzes. Man sollte meinen, dass es sehr laut im Außenbereich wäre. Dem ist jedoch nicht so. Es war erstaunlich ruhig. Wir wählten aufgrund der milden Temperaturen einen Platz im hinteren Bereich der Terasse. Alle Tische sind mit Blumentischdecken bedeckt und man sitzt auf Gartenstühlen mit gemütlichen Sitzkissen. Auf jedem Tisch stehen Salz, Pfeffer, Sambal Oelek und Soyasoße. Der Außenbereich geht L-förmig um das Restaurant herum. Es stehen wohl etwas mehr als zehn verschieden große Tische zur Verfügung. Bei unserem Eintreffen waren jedoch gerade mal drei davon besetzt. Im Laufe des Abends füllte sich der Außenbereich zusehends.
Neugierig auf das Interieur, wagte ich einen Blick ins Innere des " Peking Pavillons" und wurde positiv überrascht: nicht das übliche leicht altmodische, abgeranzte Mobiliar, Frittierduft und altmodisch, verstaubte Chinadeko, sondern das genaue Gegenteil! Große, hübsche Vasen, Teller, chinesisches Porzellan, ein paar größere Drachen: alles wie aus der doch immer wieder ehrfürchtig machenden Chinasammlung im historischen Museum. Gefiel mir außerordentlich gut - unaufdringlich, schlicht, sauber, dabei jedoch nicht unpersönlich! Genauso wirkten auch die Tischdeko im Inneren (pastellfarbene Tischdecken mit weißen Plaids und einer farblich passenden Kerze!).Im großen Gastraum standen noch Chafing Dishes, die mich zur Annahme verleiteten, dass es Buffet gebe. Sonntag abends gibt es kein Buffet! Darüber klärte mich eine nette ältere Chinesin auf. Manchmal fühlt man sich ja ein wenig unwohl, wenn man sich einfach nur ein Restaurant mal anschauen will, nicht jedoch hier! Mir gefiel die Dekoration wirklich sehr, umso gespannter war ich auf den Service und das Essen. Ich war mir wegen der Größe der Räume nicht ganz sicher, ob unserer Ankunft bemerkt worden war und wies deshalb den sehr versiert wirkenden, jungen Kellner auf uns hin.
Nach kurzer Wartezeit wurden wir auch nochmals freundlich begrüßt und bekamen die Karte. Dicke Ledereinbände lassen auf eine große Karte schließen. Erfreulicherweise war die Karte übersichtlich: jeweils eine Seite für Huhn-, Fisch- und Entengerichten sowie anderen Leckereien.
Unser Kellner war jung, schlicht schwarz gekleidet und den ganzen Abend sehr aufmerksam und freundlich. Dabei weder aufdringlich, noch desinteressiert. Genau so wünsche ich mir Service, wenn ich einen ruhigen Abend verbringen möchte!
Wir wählten beide ein kleine Vorspeise: Wan - Tan- Suppe und Kropeck (Krabbenchips). Unsere Getränke kamen schnell, die Vorspeisen ebenfalls. Meine Suppe war so wie ich sie mir vorgestellt hatte und die Kropeck auch frisch frittiert. Ein schöner Start! Beim Abräumen (die ältere Servicekraft) wurde sehr freundlich gefragt, ob alles in Ordnung war.
Als Hauptspeise hatten wir uns beide für ein Entengericht entschieden:
Gebratene Ente Chop Suey ( verschiedene gebratene Gemüsesorten) nicht geröstet
Geröstete Ente mit einer pikanten Soße mit Pilzen und Bambus extra
Wir wollten teilen, um in den Genuss von beiden Gerichten zu kommen. Ungewöhnlicherweise wurden die beiden Gerichte nicht mit einer Wärmeplatte serviert. Mir erschließt sich nicht ganz warum. In einer getrennten Schale gab es noch Reis dazu.
Ich begann mit der "gerösteten Ente", dazu die pikante Soße im getrennten Schälchen serviert: sehr schön! Die Ente war für meinen Geschmack etwas zu trocken, das war aber ja auch bei krosser Ente so zu erwarten, also kein Fehler der Küche. Schön auch, dass man nicht die übliche vor Fett trifende Entenhaut bekam. Die pikante Soße war auch wirklich pikant (mehrere frische Pilze und Paprikastückchen), wenn man jetzt mäkeln wollte, dann könnte man die leicht gelartige Konsistenz ankreiden. Das wäre aber Meckern auf hohem Niveau! Insgesamt wirklich viel Fleisch auf einem frischen Sojasprossenbett. Nicht ganz mein Geschmack, aber trotzdem lecker!
Natürlich schmeckte mir das Gericht meines Freundes "Ente Chop Suey" viel besser. Wir warteten nicht lange und tauschten kurzerhand. Die "Ente Chop Suey" schmeckte mir hervorragend: sehr viel Gemüse, weiches Entenfleisch, flüssige Soße und alles in ausreichender Menge.
Während des Essens mussten wir natürlich viel Reis tunken etc. und plötzlich war unser Schälchen leer. Schnell informierten wir unseren Kellner und weiterer frischer Reis kam passend zum Essen, so dass wir nicht warten mussten. Super!
Man muss sagen, dass es uns beiden wirklich gut geschmeckt hat. Wir verzichteten aber trotzdem auf einen Nachtisch. Unsere Präferenz lag dann doch bei der Eisdiele in der Stadt.
Auf dem Weg zur Toilette fiel mir noch auf, dass in der Ecke, wo die Kasse stand, einige Familienbilder hingen. Sehr sympathisch. Es handelt sich wohl um ein Familienunternehmen!
Die Toiletten waren, wie auch das restliche Restaurant, eher schlicht, edel und sehr sauber!
Der "Peking Pavillon" bietet schlichtes, chinesisches Ambiente, leckeres Essen zu fairen Preisen, eine ruhige Atmosphäre für jede Altersklasse. Hier ist man sowohl allein als auch als Gruppe willkommen. Das Essen war frisch und der Service ist freundlich und aufmerksam, dabei aber zurückhaltend. Vielleicht könnten Sie sich sogar mehr trauen zu verkaufen. Ich denke es spricht für sich, dass sich das Lokal im Laufe des Abends füllte. Hier scheint man regelmäßig hinzugehen!
Für mich seit langem einer der besten Chinesen! Ich komme sehr gerne wieder!
P.S.: Ich bin nicht ganz sicher, ob wirklich gar kein Glutamat verwendet wird. Leichtes Unbehagen stellte sich leider doch ein. Bei starker Glutamatintoleranz (Sensibelchen) am besten nochmal nachfragen!