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GastroGuide-Freund Nolux fragte mich irgendwann, ob ich die Vinothek kenne. Nö! Dass Nolux hier informiert war, kein Wunder. Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie ein Treffen von Weinkenner Nolux und Sebastian Stüber ausgehen würde: weinselig!
Die Vinothek liegt versteckt in der Idarer Fußgängerzone. Durch eine Durchfahrt gelangt man (zu Fuß!) in den lauschigen Innenhof. Dort befindet sich das kleine Häuschen.
Vorher war hier ein sehr beliebter Teeladen (wo auch „Proseccoschnallen“ glücklich wurden) ansässig. Diese Räumlichkeiten hat Herr Stüber ein neues Leben eingeflöst ("eingehaucht" passt nicht).
Auf 2 Etagen kann man Wein kaufen und genießen. Das überwiegend deutsche Weinangebot kann sich sehen lassen. Da wurden schon feine Weingüter ausgesucht.
Falls es irgendwann mal wieder Sommer wird, kann man in dem schönen, üppig begrünten Innenhof, sehr schön sitzen.
Grüner Innenhof
Herr Stüber betreibt die Vinothek nebenberuflich, daher sind die Öffnungszeiten auf 3 Tage begrenzt.
Donnerstags ist Tapasabend. Freitags wurde ein 3-Gang Menü mit vegetarischen Alternativen angeboten.
Selbstverständlich mit entsprechenden Weinempfehlungen. Das wöchentlich wechselnde Menü wird ab Dienstag auf der Homepage veröffentlich. Eine Reservierung ist sehr zu empfehlen. Samstags ist die Vinothek zum Weinkauf und Kosten geöffnet.
Das Menü am 19.04. gefiel uns gut und ich reservierte mittwochs telefonisch einen Tisch für meinen Mann und mich.
Öffentliche Parkplätze stehen in der Umgebung zur Verfügung.
Lebhaft war das Restaurant bei unserer Ankunft bereits besucht. Eine junge Dame empfing uns freundlich, fragte nach unserer Reservierung. Und ich fragte mich, wo wir noch Platz finden sollten? Vom vormaligen Teeladen kannte ich nur die unterste Etage des kleinen Gebäudes. Gut gelaunt wurden wir gebeten ins Obergeschoss zu folgen. Das kannten wir noch nicht.
Der Gastraum ist ansprechend renoviert. Unschwer zu erkennen, dass Wein der Hauptdarsteller ist.
Im 1. OG
Auf den gepflegten Holztischen, mit „Branding“, lag die Speise- und Getränkekarte bereits aus.
Wenig später konnten wir unsere Bestellung bei der netten Mitarbeiterin aufgeben:
1 Flasche Mineralwasser € 4,90 / 0,75 l.
1 Flasche Weissburgunder, trocken, 2022, Weingut Theo Minges (Pfalz) € 28,00
Als Vorspeise wählten wir beide: Lachstatar / Gurke-Dillschale / Sellerie-Puffer / Vinaigrette - € 19,50
Meine Wahl der Hauptspeise: Rinderfilet / Petersilienkartoffeln / Spargel / Sauce Hollandaise - € 32,00
Mein Mann wählte: Vegetarischer Bratling / Petersilienkartoffeln / Spargel / Sauce Hollandaise - € 21,00
Mit den Getränken wurden wir flott versorgt. Ein Probeschluck des gewählten Weines stellte uns zufrieden.
Inzwischen füllten sich auch die Plätze im Obergeschoss.
Wenig später erreichten uns 4 Scheiben frisches Baguette ohne Raffinesse.
Baguette
Dazu Salz (in der Keramikauster) und Pfeffer. Wir waren etwas verwirrt. Ein Küchengruß? Kommt da noch was nach (Butter, Olivenöl, Dipp, Fischkäse…)? Kam nix.
Interessehalber versuchte ich das Brot. Gutes Brot kann solo überzeugen, dieses leider nicht.. Falls es zur Vorspeise gehören sollte, wurde es dafür viel zu früh serviert.
Denn die Vorspeise dauerte etwas länger.
Darauf warteten wir gerne. Denn die farbenfrohe Präsentation war schon mal sehr schön.
Lachstatar / Gurke-Dillschale / Sellerie-Puffer / Vinaigrette
Ein pürierter Spiegel aus Gurke und Dill, mild gewürzt und mit Zitrone abgeschmeckt.
Das Lachstatar enttäuschte uns leider sehr. Wir setzten einfach rohen Lachs voraus. Hier wurde allerdings recht stark geräucherter Lachs verwendet. Dieser traf so gar nicht unseren Geschmack. Der unter dem Lachs gefundene Sellerie-Puffer dafür um so mehr. Dieser war kross gebraten. Allerdings nahezu sofort kalt und angeweicht, lag er doch in der kalten, mit Zitrone und Buttermilch, angenehm säuerlich abgeschmeckten Gurken-Dillschale. Das war schade, denn der Selleriepuffer war für uns beide das Highlight dieser Vorspeise.
Das hätte man insgesamt besser lösen können. In Kombination der drei Bestandteile war der Geschmack allerdings ok.
Die jungen Damen im Service hatten inzwischen alle Hände voll zu tun. Mit dem ständigen auf und ab der engen Holztreppe war für sie das Fitnessprogramm inklusive.
Die Wartezeit auf unsere Hauptspeisen warl auch recht lange. Das macht uns aber für frisch zubereitetes Essen nichts aus und war bei den zahlreichen Gästen verständlich.
Auf gut vorgewärmten Tellern wurden unsere Hauptspeisen serviert. Da war auf beiden Tellern ganz schön viel los!
Auf den Spargelstücken war der Gemüsebratling bzw. das Rinderfilet angerichtet.
Der vegetarische Bratling war sicherlich hausgemacht. Unter anderem wurden Karotten und Erbsen verarbeitet.
Vegetarischer Bratling / Petersilienkartoffeln / Spargel / Sauce Hollandaise
Schön, dass die vegetarische Alternative angeboten wurde. Der Bratling überzeugte nicht. Geschmack brachten allerdings die gebratenen Champignons und Zwiebeln auf den Teller.
Mein kleines Filetstückchen (man soll ja nicht so viel Fleisch essen) war wie gewünscht medium-rare gebraten und natürlich zart. Obenauf auch geröstete Zwiebeln.
Rinderfilet / Petersilienkartoffeln / Spargel / Sauce Hollandaise
Auf dem Teller verteilten sich insgesamt 3 Saucen. Eine cremige Sauce in der wohl die Spargelabschnitte bereitgehalten wurden. Der Spargel hatte noch einen leichten Biss und war in Qualität und Geschmack sehr gut.
Auffällig: Auf beiden Tellern war keine einzige Spargelspitze enthalten. Zufall oder schnappte sich Koch/Köchin das Beste zum Abschmecken?
Die Hollandaise war frisch aufgeschäumt (evtl. aus dem Siphon). Dazu intensives Kerbelöl. Das war viel „Soßiges“ und mit den gebratenen Zwiebeln einfach zu viele unterschiedliche Aromen auf dem Teller. Die Fleischportion und auch der Spargel (max. 4 Stangen) waren für den aufgerufenen Preis recht wenig.
Sehr gut gefielen uns die leicht angebratenen Drillinge als Beilage. Diese waren großzügig bemessen.
Beilagendrillinge
Es war ein netter Abend, die Servicedamen sehr aufmerksam und freundlich.
Die angebotenen Speisen waren für Idar-Oberstein kreativ, frisch, hausgemacht und auch etwas gehoben. Eine solche Küche fehlt uns in Idar-Oberstein absolut.
Die Umsetzung der ambitioniert angekündigten Speisen war für uns allerdings unrund. Da fehlte es am Feinschliff… und dafür ist Idar-Oberstein ja eigentlich bekannt.
Die Preise der Speisen waren für das Servierte am oberen Limit, die Getränkepreise dafür in Ordnung.
Zahlen per EC war an der Theke möglich. Wir wurden freundlich verabschiedet.
Wenn ich die Informationen der Homepage richtig interpretiere wird seit Juni freitags kein Menü mehr angeboten, sondern:
Donnerstag: Afterwork Tapas ab 18 Uhr
Freitag: Premium Tapas ab 18 Uhr
Samstag: Weinhandel 11:00 - 14:00 Uhr