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Irgendwie hat man sich dann doch geeinigt, so dass Mitte Juli flugs die Location eröffnet werden konnte. Wer noch keine Chance für einen Besuch hatte oder bislang in Urlaub war, konnte am gestrigen Theaterfest die Theater Terrassen testen, vorausgesetzt er hatte genügend Standfestigkeit, Geduld und Durchsetzungskraft.
Beim Theaterfest, zugleich der Eröffnung der neuen Spielzeit ist gefühlt tout Stuttgart anwesend. Also: ein wichtiger Stresstest für die neue gastronomische Location. Bei allerbestem Spätsommerwetter drängen die durstigen (und nach einiger Zeit auch hungrigen) Massen auf den Vorplatz vor die Oper. An den Gastro-Containern herrscht Selbstbedienung (O-Ton Homepage: „Wir bedienen Sie sehr gerne an unseren Ausgabestellen“) und ein entsprechendes Gedränge. Die Sitzgelegenheiten sind sehr schnell hoffnungslos überbelegt. Normalerweise bieten die Theater Terrassen auch nette lukullische Kleinigkeiten wie Antipastiteller, Kichererbsen-Dal, Quiches, Maultaschen oder Currywurst an – nicht jedoch an diesem Sonntag. Das war den zahlreichen Gästen offenbar nicht klar. Schon am frühen Nachmittag wurde allseits gejammert („Ich habe schon um halb sieben gefrühstückt und habe jetzt Hunger“) – wenn es nicht einen bescheidenen, aber natürlich nicht professionellen Kuchenstand einer benachbarten Schule gegeben hätte, wären wahrscheinlich schon zu diesem Zeitpunkt die ersten Entkräfteten und Ermatteten im dritten Rang zusammengebrochen.
Leider machen die Theater Terrassen auch bei der Getränkeausgabe keinen guten Eindruck, versagen gar auf ganzer Linie. Wenn drei Servicedamen hinter der Theke stehen, müssen zwei davon erst noch eingelernt werden. Die Schlangen werden immer länger, der Unmut der Gäste steigt. Noch vor 13 Uhr kommt es zu kleinen Tumulten und einige rüstige Rentner kündigen Randale an, oder: Kabale ohne Liebe. Für Tassen und Gläser wird zwar 2 Euro Pfand verlangt, doch mit der Rückgabe kommt man nicht mehr nach. Eigentlich möchte ich nur einen Kaffee bestellen, am besten To Go (was laut Karte offenbar angeboten wird), denn an Sitzplätze ist nicht mehr zu denken. Beim Bestellen erfahre ich jedoch, dass es keine Pappbecher gibt und nur mit pfandpflichtigem Gedeck ausgeschenkt wird. Den kleinen Kaffee (3,40 Euro) trinke ich also irgendwo balancierend im Stehen. Leider schmeckt er zudem noch schal und abgestanden, ohne jegliches Aroma. Auch das später konsumierte Weissweinschorle (0,2 Liter für 5 Euro – auf einen Beleg verzichte ich zeitsparend) entpuppt sich als komplette Enttäuschung, denn es besteht hauptsächlich aus Wasser und Eiswürfel (!). Werden an diesem Sonntag etwa die Ressourcen gestreckt?
Es bleibt zu hoffen, dass wenigstens im Normalbetrieb der Laden einigermassen rund läuft. Während des Theaterfestes war der Service auf jeden Fall hoffnungslos überlastet und die Qualität der Getränke liess zu wünschen übrig. Nicht wenige Gäste haben sich lautstark beschwert. Aber vielleicht verleitet das gute Spätsommerwetter noch mal zu einem zweiten Besuch? Bei entsprechenden Witterungsverhältnissen sind die Theater Terrassen von Montag bis Sonntag geöffnet. Ansonsten hoffe ich auf das kommende Jahr und entsprechende Nachbesserungen. Solange nicht für genügend Personal gesorgt ist und die Abläufe optimiert werden, bleibt diese schön gelegene Vorzeige-Location ein purer Repräsentationsort für die Schickimicki-Gesellschaft der Stadt.