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Und so war es zwar immer noch eine Überraschung, aber keine völlige Sensation, zu hören, dass im Februar dieses Jahres im seit über drei Jahren leer stehenden Landhaus Kovelenberg – wunderschön gelegen am Rande der Ohligser Heide – ein indisch bzw. ayurvedisch kochendes Restaurant eröffnen würde: das Maha Vishnu.
Dies war allerdings auch kaum zu überhören, die Werbetrommel war laut, sei es auf Social Media oder in der Lokalpresse, die sich seit einiger Zeit mehr mit örtlicher Gastronomie zu beschäftigen scheint, bislang eher weniger inhaltlich und mehr als Litfaßsäule agierend was Neueröffnungen angeht, aber immerhin.
Das ursprünglich aus Sri Lanka stammende, seit vielen Jahren in Solingen ansässige Ehepaar Veerasingam und Tharshika Pirabakaran, die mit dem Hintergrund ihrer florierenden Eventhalle in Siegburg und deren Bewirtschaftung inklusive Catering bei feierlichen Anlässen aller Art durchaus über gastronomische Erfahrungen verfügen, leitet die Geschicke des Betriebes.
Vormals war hier im Kovelenberg lange Jahre ein griechisches Lokal ansässig, dessen Betreiber dann in die „Zunftstuben“ in Solingen Mitte wechselten aber auch dort mittlerweile die Türen schlossen, nun residiert dort eines jener von mir stets mit großem Argwohn beäugten, asiatischen All ýou can eat-Restaurants, diesmal mit japanischem Einschlag – aber immerhin kein Buffet, schaue ich mir sicher noch an, wenn ich mal spontan Lust habe.
Über die Geschichte des 1919 eröffneten Landhauses lässt sich ohne weiteres gar nicht so viel finden wie erhofft, glaubt man Wikipedia, war hier von Beginn an Gastronomie ansässig.
Biegt man vom Hermann Löns Weg in die Einfahrt des Anwesens, erwartet einen die vertraute Szenerie, optisch wie akustisch: denn der Teich auf dem Gelände ist ein kleines Eldorado für Frösche, die Gäste mit einem fidelen Quak-Konzert begrüßen, zumindest sofern gerade kein Fischreiher von der diensthabenden Luftraumüberwachung der Frosch-WG entdeckt wurde.
Wir waren mit 14 Uhr recht spät vor Ort an diesem Sonntagmittag, dabei sollte man beachten, dass das Restaurant um 15 Uhr für eine Stunde pausiert, was ich nicht wusste und später für etwas Hektik sorgen sollte, was das Servieren der Hauptgerichte angeht.
Eingetreten merkt man nicht mehr viel von der ehemaligen Gyros- und sonstigen Gastro-Historie des Hauses, man hat umfassend renoviert und die Räume erstrahlen in neuem Glanz.
Auch bemerkt man, dass neben der erwähnten Event-Halle ursprünglich auch ein Handel bzw. ein Veranstaltungs-Service für indische und südasiatische Dekorationen Teil der Unternehmungen der Pirabakarans war, schon im Eingangsbereich ist ein gerüttelt Maß an Folklore im Spiel, Krishna erwartet einen übergroß als Skulptur und auch sonst fährt man viel bunte Kunstoff-Deko auf.
Aber in Kombination mit dem konservativen Setting und dem ansonsten eher schlicht gehaltenen Stil mit den klaren Linien und dunklem Holz und Leder passt das eigentlich gut als Gesamtbild.
Und ich mag ein wenig Las Vegas Folklore, vor einigen Jahren bin ich mal in Hagen in einer wahren Zeitkapsel gelandet, einem China Restaurant, in dem gefühlt seit 1983 nicht renoviert wurde.
Ein riesiger goldener Drache im Eingang, Goldfischteiche, rotes Holz, angedeutete Pagodendächer an den Decken, irgendwie herrlich kitschig, ich bin da unverbesserlich nostalgisch-altmodisch und das frisch renovierte Maha Vishnu war natürlich Meilen von der Hagener Kuriosität entfernt.
Trotz der Deko-Offensive habe ich auch das nachvollziehen können, was mir einige Leute schon persönlich berichtet haben: sollte man im großen, „unteren“ Gastraum platziert werden, kann man das Ambiente durchaus als etwas kühl und hallenartig empfinden. Und laut bei vollem Haus. Denn es wurde nichts verbaut, das den Schall in irgendeiner Form dämpfen könnte.
Wir hatten Glück, es war recht leer und ich konnte mir einen schönen Tisch im kleinen Bereich zur Linken auf der oberen Ebene aussuchen, direkt am Fenster. Laut Bon Tisch Nummer drei und meine klare Empfehlung für Reservierungen von zwei bis vier Personen.
Bedient und vorab ausnehmend freundlich begrüßt wurden wir von zwei schüchtern-freundlich agierenden jungen Herren Anfang 20, beide uniform und chic in Schwarz gekleidet und mit einer Haarpracht und Frisur gesegnet, die jedem Bollywood-Streifen Glanz verleihen würden.
Die Karten wurden gereicht und auch diese zeigten, wie ernst man das Thema visuelle Präsentation und durchgehende Gestaltungselemente nimmt, der schmucke hölzerne Einband macht einen wertigen Eindruck und fügt sich harmonisch in das Gesamtkonzept.
Schmunzeln ließen einen aber diverse Schreibfehler selbst bei Klassikern, so etwas habe ich noch nirgends in einem indischen Restaurant erlebt: aus den Seekh kebab macht man in Ohligs „Sheep Kebab“ (der arme Shawn…), aus dem Jalfrezi Curry wird ein unaussprechliches „Jalferezei“ und die in Sri Lanka beliebten Fish Cutlets nennt man „Fisch Kadlet“.
Inhaltlich zeigen sich indes wenige Überraschungen, das Konzept, mit wenigen Grundsaucen und Zubereitungen in Kombination mit verschiedenen Fleischsorten, Fisch und Garnelen eine riesige Karte zu generieren, kennt man ja vom landläufigen Asia-Restaurant.
Dazu noch eine naturgemäß große vegetarische und vegane Sektion, Biryanis (ein beliebtes Reisgericht, ich nenne es gerne die Paella Indiens), sowie – und darüber freute ich mich besonders – Tandoor Gerichte, man hat einen dieser Öfen im Betriebe und ich liebe diesen speziellen Geschmack der in einem solchen in Kombination mit den herrlichen Marinaden entsteht.
Wir bestellten und umgehend fanden eine gut gekühlte 0,7er Flasche Haaner Felsenquelle (recht stramme 6,90€), sowie ein Holunder Minze Getränk, der halbe Liter zu 5,50€ zu uns, die Vorspeisen folgten in angenehmen Abstand.
Bevor wir uns jetzt dem Essen widmen, ein kleiner Hinweis in eigener Sache: Ich habe, sofern es in den letzten Jahren um das Thema Indien ging, gerne erwähnt, dass ich beruflich mal in Mumbai war und dort viel gegessen und erlebt habe, sowie dass ich einige Jahre sehr häufig in UK war, und mich dort durch so einige Curry Houses gefuttert habe.
Das wiederum soll aber ganz bestimmt nicht heißen, dass ich mich für Prof. Dr. Curry oder einen ausgewiesenen Experten für die facettenreiche Küche dieses riesigen Subkontinentes halte.
Ganz sicher nicht. Aber ich habe, was das auf den europäischen Gaumen zugeschnittene Angebot der hiesigen indisch-pakistanischen Restaurants mit ihren fleischlastigen, oft an die Region Punjab angelehnten Gerichten angeht, schon sehr viel erlebt: von lieblos, über so lala und guten Standard hin zu Erlebnissen – und das hatte oft gar nicht viel mit dem Preisniveau zu tun – bei denen man beim ersten Bissen dachte, man sei im siebten Himmel.
Insofern: Erfahrung ja, aber ich habe diese Küche auch sicher nicht erfunden, für die Einordnung des am Sonntag erlebten sollte es aber reichen…
| Vorspeisen |
Papadams und Dips (vom Haus)
Fisch „Kadlets“ – 4,50€
Onion Bahji – 6,50€
An die Papadams musste ich erinnern, als die beiden warmen Vorspeisen schon serviert wurden. Das ist insofern unglücklich, als das man sie eigentlich als Snack zum Start vor der eigentlichen Speisenfolge isst und nicht parallel zu irgendwelchen anderen Gerichten.
Ob diese hausgemacht waren, sei dahingestellt, ich habe sie in dieser Form hier in Deutschland quasi optisch identisch in Größe und Machart schon sehr oft gesehen, an die frischen, riesigen, hauchdünnen Exemplare, die ich aus England kenne reichten sie nicht im Ansatz heran, aber zum Verzehr der drei Dips, die dazu kamen, sollte es schon passen.
Diese allesamt brauchbare Convenience, der Minz-Dipp war gut, die Tamarinden Variante leider nur säuerlich indifferent ohne Tiefe, das dünnflüssige Mango-Chutney ebenfalls seicht und lediglich fruchtig süß, hätte als Marmelade auf Toast besser funktioniert.
Dass man die Fisch „Kadlets“, allen Ernstes mit Balsamico garnierte fand ich dann etwas befremdlich, vielleicht – und dazu kommen wir gleich noch – hat man den Anspruch „Deutsch-Indisch“ kochen zu wollen, etwas überspannt, indem man mit dieser seit Jahren aus der Mode gekommenen 90er Jahre Marotte liebäugelte.
Fish Cutlets sind ausgebackene kleine Bällchen mit einer Füllung aus meist Kartoffeln, Makrele oder Thunfisch, die eher Sri Lanka als Kontinental-Indien zuzuordnen sind. Geschmacklich wenig aufregend, und verdächtig perfekt identisch, diese frittierten Snacks kommen in vielen Fällen in diesen Restaurants aus der mehr oder weniger brauchbaren Convenience.
Ansonsten könnte man auch nicht diese Bandbreite anbieten, zumal mit der europäischen Personal- und Lohnsituation. Was der Convenience Markt anbietet ist erstaunlich, wie ich auch auf der Anuga vor einiger Zeit feststellen durfte, es gibt für diese spezielle Kulinarik gar spezialisierte Anbieter, gerade auch in den Niederlanden.
Auch der Mango-Curry-Dipp dazu erinnerte frappierend an das, was man gerne beim Grillen mit Freunden aus dem Supermarkt dazu kauft, was nicht heißen soll, dass es nun fürchterlich geschmeckt hat, aber dafür gehe ich nicht essen.
Onion Bahji liebe ich sehr, in Kichererbsenteig ausgebackene Zwiebel, dazu ein paar schöne Dipps, herrlich. Wie so etwas aussehen kann sieht man hier, so kenne ich es in den meisten Fällen, die Zwiebel ist dünn ummantelt, knusprig, innen weich und aromatisch:
https://www.kitchensanctuary.com/wp-content/uploads/2021/01/Onion-Bhaji-tall-FS-40.webp
Im Maha Vishnu waren es kleine, recht kompakte Bällchen, die man auch mit Balsamico bedachte und in erster Linie aus einer teigigen Füllung bestanden, die Zwiebeln musste man regelrecht suchen, der begleitende Dipp war der gleiche, den man zu den Fischbällchen servierte - würde ich so nicht wieder bestellen weil es am Charakter dessen, was diese Vorspeise für mich ausmacht, völlig vorbei ging, geschmacklich und in der nicht unwesentlichen Textur.
Da wir nicht wussten, dass man um 15 Uhr die Küche für eine Stunde schließt und man uns das beim Bestellen auch nicht sagte, fragte man uns mitten im Vorspeisen-Geschehen, ob man schon die Hauptgerichte bringen könne, was uns etwas überraschte, daher beeilten wir uns so gut es ging - und schafften es gerade so.
Selber schuld, könnte man da sagen, die Öffnungszeiten sind ja einsehbar, aber ein kleiner Hinweis bei einer Ankunft um 14 Uhr wäre da schon angebracht gewesen.
| Hauptgerichte |
Mixed Tandoori Teller – 24,50 €
Chicken Curry – 13,50 €
+ Butter Naan – 2,50 €
Als mein Tandoori Mixed Grill nahte, freute ich mich, denn ein zischendes Geräusch verriet, dass man es hier so serviert, wie es sich gehört, in einer glühend heißen Gußeisen-Pfanne, es dampfte und duftete.
Das war schon mal eine wesentliche Verbesserung zum örtlichen Wettbewerber Spicy (hier Anfang 2022 gewürdigt), der als Tandoori Mix Grill in erster Linie eine Auswahl von staubtrockenen lauwarmen Hühnchenteilen auf einem kalten Teller servierte.
Nur optisch fiel er dann doch etwas ab, man kann hier bei Google mal schauen, diesen Link benutzen und dann auf die Bildersuche klicken, es ist was das Essen angeht eigentlich ein Fest für das Auge was die Farben angeht, das war doch zumindest auf den ersten Blick etwas blass:
https://www.google.com/search?q=tandoori+mix+grill
Highlight waren für mich im Maha Vishnu zwei kleine Garnelen, schön saftig und tiefrot mariniert, davon hätte ich gerne mehr gehabt und dafür auf einen viel zu trockenen Quader Lachs verzichtet.
Den Seekh Kebab (Hackfleischspieß) hatte man nicht als kleine Spieße ausgeführt sondern eine große Variante in Scheiben geschnitten, auch dieser war leider nicht nur optisch blass, ich kenne sie strotzend vor Gewürzen und Aromen.
Dazu noch pastellfarbenes Tikka Chicken in grün und orange, auch sehr mild, durch marinieren in Joghurt sehr zart und obwohl es Brust war auch nicht zu staubig.
Sehr schön fand ich das Hühnerbein, dass zwar deutlich übergart war und auch mehr Aroma hätte haben müssen, aber in Sachen Vielfalt gefiel mir das gut.
Da man im Standard keine Chili Sauce oder einen scharfen Dip anbietet, ich das aber sehr gerne mag, improvisierte man etwas mit Chilipaste und servierte mir ohne Aufpreis ein absolutes Teufelszeug von Chili-Dip, das fand ich sehr nett.
Der etwas hellere, orange Dip rechts auf dem Bild, ist die einzige Sauce, die man ansonsten dazu serviert, wir hatten aber gottlob noch die Auswahl zu den Papadams auf dem Tisch.
Dieser orange, lauwarme Dip – es war eher eine Grundsauce der Currys und kein Dip, den man zum Grillfleisch erdacht hat - ließ mich geschmacklich völlig ratlos zurück, beim ersten Löffel solo schmeckte ich nur eine leicht metallisch, diffus nach Tomate und gekörnter Brühe schmeckende Angelegenheit, die nichts, aber auch gar nichts mit der Aromenwelt Indiens zu tun hatte.
Sehr schön dann wiederum der Reis, luftig und locker, schöne Aromatik, aber wie auch beim Chicken Curry meiner Begleitung wurden die typischen Karahis nicht auf einem Stövchen warmgehalten, was ich sehr unglücklich fand.
Dieses Chicken Curry, laut Karte „Hähnchenfleisch mit Tomaten in einer pikanten Currysauce“, ließ meine Freundin dann ebenso rätseln, wie mich Momente vorher die merkwürdige orange Soße zu meinem Fleisch.
Nach zwei, drei dortigen Bissen hörte ich von gegenüber: „Was ist das denn für ein Curry, ich schmecke eigentlich nur Brühe und Liebstöckel?“ und man streckte mir einen Probierlöffel entgegen.
Und ja, exakt der gleiche geschmackliche Eindruck, wie bereits bei meinem orangen Rätsel, davon hatte ich ihr bis dato noch nichts berichtet und freute mich insofern, als das ich schon dachte meine Zunge wäre noch im Tiefschlaf. Da war nichts von der betörenden, tiefschürfenden, vielschichtigen Aromatik, die ein gutes Curry ausmacht, sondern nur diffuse, brühegeschwängerte Seichte.
Mit dem Fleisch hatte man angesichts des Preises auch nicht gerade um sich geworfen, das war schon recht überschaubar, insgesamt eine herbe Enttäuschung. Das begleitende Naan wirkte wie erneut aufgebacken und war trocken und fade, trotz der buttrigen Variante.
Wir ließen uns die reichlich vorhandenen Reste einpacken und das Curry wurde am Abend noch mit guten Mischungen reichlich aufgepimpt, der penetrante Brühegeschmack ließ sich aber nicht wegzaubern.
Das mit der merkwürdigen flachen Aromatik merkte ich dann auch beim Bezahlen beim Service an, der anscheinend der Chefin, Tharshika Pirapakaran, Bescheid sagte, die kurz darauf nach unserer Zufriedenheit fragte.
Was für eine herzliche, sympathische Person, unfassbar nett, offen und an Feedback interessiert.
Sie sagte, man wolle eben „deutsch-indisch“ kochen und ich hörte raus, dass man sich nicht nur in Sachen Schärfe nicht so recht traut und unsicher ist. „Beim nächsten Mal müssen sie sagen, dass sie es gut gewürzt wollen, dann machen wir das auch.“ und „80% der Solinger Gäste haben noch nie indisch gegessen, wir sind daher da vorsichtig und wollen es sehr europäisch machen, nicht nur was Schärfe angeht.“ Und dass man daher bald im Sommer auf der Terrasse auch Dinge wie Schnitzel und Co. anbieten wollte, mit einem Hauch Indien in den Gerichten.
Aber mit dieser Logik kann man doch auch – wieder mal ein wahnsinnig passender Vergleich von mir – beim Griechen statt Zaziki einen faden, wenig geschmackvollen Kräuterquark ohne Knoblauch servieren und danach erwähnen „Also wenn sie Zaziki mit Knoblauch wollen, sagen sie das vorher, dann machen wir das gerne!“.
Nein, sorry, bei aller Liebe für die sympathische Frau, ich mache das sicher nochmal bei Gelegenheit habe aber da wenig Hoffnung, da fehlte so viel in diesem Curry, dass man es nicht mit ein bisschen mehr Garam Massala raureißen könnte.
Wenn ich in ein indisches Restaurant gehe, dann erwarte ich gewisse Geschmackswelten und wenn diese in einem Curry so gar nicht stattfinden, dann kann man nicht von den Gästen erwarten, dass sie bei der Bestellung erwähnen, indisch essen zu wollen.
Nun denn, „Versuch macht kluch“ sagt man ja, die Reste wurden bestens verpackt und wir machten uns auf den Heimweg, nahmen noch etwas bei der Eisdiele mit weil ein Dessert aufgrund der Küchenpause nicht mehr möglich war, es gab sicher schon schlimmere Sonntage.
Fazit
Für Gäste, die schon in vielen dieser Restaurants waren und die Küchen Indiens lieben haben sich in dieser Momentaufnahme in Sachen der Küche eher wenig Gründe offenbart, hier hinpilgern zu müssen. Man kann mit Dekoration Atmosphäre schaffen, aber nicht auf dem Teller und in den Töpfen, gute Küche ist dann am Ende doch mehr als ein Event.
Für völlige Anfänger ohne jegliche Vergleichsmöglichkeiten und ohne jegliche Lust die Stadt zu verlassen einen Blick wert und ich kann absolut verstehen, wenn diese dann durchaus zufrieden sind und sagen „Wir waren gestern bei einem indischen Restaurant, wir fanden es total lecker!“ und daraufhin auf Google einen Satz mit 5 Sternen hinterlassen.
Hat man aber diese Möglichkeiten, wird es in der momentan erlebten Form dünn im Kovelenberg: 2,5 Sterne für die Küche vor diesem Hintergrund.
Der Service jungenhaft bemüht und etwas fahrig, da muss sich noch einiges einspielen, nicht nur die Papadams einfach zu vergessen und das Geschirr nicht komplett abzuräumen nach dem Essen, obwohl kaum etwas los war, fand ich etwas unglücklich, es ist mehr Tellerlogistik als Service, junge Aushilfen eben: 3 Sterne weil die Freundlichkeit stimmte.
Das Ambiente gefiel mir gut, hätte ich aber in dem unteren Gastraum gesessen bei vollem Haus, wäre ich nicht glücklich geworden, so aber gute vier Sterne für einen angenehmen Aufenthalt.
Preis-Leistung sehe ich bei drei Sternen, die Zufriedenheit mit dem Essen dabei ausblendend. Aber 16 Euro für ein kleines Schälchen Curry mit etwas Naan sind auch in diesen Zeiten im Verhältnis zum Wareneinsatz und dem handwerklichen Aufwand ein eher strammer Kurs, schließlich hantiert man hier nicht gerade kunstvoll über Stunden mit Miéral Geflügel.
Nun denn, ich versprach wiederzukommen und das werde ich auch, meinen ersten Eindruck hätte mich mir jedoch anders gewünscht.