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Hoa´s Restaurant Hoa´s Restaurant
Am Abend des Konzertes stellten wir dann unseren fahrbaren Untersatz unweit des Restaurants ab, und liefen die letzten Meter zum Konzert. Der Alte Schlachthof war wieder rappelvoll, man merkte das den Fans die zwei Jahre fehlten. Gemeinsam ging es durch den Abend, Louis erzählte aus seiner Zeit hier in Dresden. Seine Mutter, die neben uns saß, konnte manchmal nur verschmitzt lächeln, denn Louis war ebend auch ein richtiger Stadtbub. Die Zeit verstrich und verstrich, und es war kein Ende in Sicht. Letztendlich war dann kurz vor 21 Uhr Schluss, Louis und Band hatten mal wieder schamlos überzogen, und uns Fans hat´s gefallen. Nun aber flinken Fußes ins Restaurant, schließlich war der Tisch ja bereits um 20 Uhr bestellt.
Als wir im „Hoa´s Restaurant“ ankamen war unser Tisch schon wieder abgeräumt, denn man rechnete nun nicht mehr mit uns. Umso erfreuter war das Team, dass wir dann doch noch erschienen. Wir entschuldigten uns, und flugs wurden wieder zwei Tische zusammengestellt, sodass wir genügend Platz hatten. Nun konnten wir uns erst einmal setzen und freuten uns aufs Essen.
Gastraum Gastraum
Die umfangreiche Speisekarte wurde uns nun von einem jungen asiatischen Mann gebracht, welcher augenscheinlich der Sohn der Wirtsfamilie ist. Der Vater steht in der Küche, die Mutter hinterm Tresen und die beiden Jungs bewirtschaften den Kundenbereich.
Speisekarte
Dabei sprachen sie perfekt deutsch, sind sie doch scheinbar hier aufgewachsen. Mit den Eltern wurde sich dann vietnamesisch unterhalten, was ebend auch die Sprachbarriere am Telefon erzeugte, denn da hatte ich die Mutter am Hörer.
Die Speisekarte hielt ausschließlich vietnamesische Gerichte vor, wobei diese immer in eine Oberkategorie eingeteilt waren, und man sich dann die Zutaten dazu noch aussuchen konnte. So waren die Gerichte mit Hühnerfleisch, Rindfleisch, Schweinefleisch, Ente, Hühnerschenkel, Garnelen, Tintenfisch oder Tofu verfügbar. Als einzig deutsche Kategorie gab es die Getränke, welche über die normalen Softdrinks, Radeberger Pils und Allgäuer Büble erstreckte.
Auszug aus der Speisekarte
Wir wollten aber weitestgehend vietnamesisch bleiben, und so orderten wir an Getränken:
· 1x 0,33ér Saigon Bier für 3,80 €
· 2x Vietnamesischen Jasmintee für je 3,90 €
· 1x 0,2ér Guavensaft für 2,50 €
· 1x 0,2ér Mangosaft für 2,50 €
· 1x 0,5ér Pepsi Cola für 3,90 €
· 1x 0,5ér KiBa für 4,00 €
Unsere Speisen hatten wir zwischenzeitlich auch ausgesucht, und so bestellten wir:
Als Vorspeisen:
· 2x Sup Mien Ga - Glasnudelsuppe mit Hühnerfleisch, Glasnudeln und verschiedenen Gemüse für je 3,90 €
· 1x Tom Yam Gung – eine leicht scharfe Suppe mit Garnelen, Champignons, Tomaten, Koriander, Limettensaft und Zitronengras für 4,80 €
Als Hauptspeisen sollten es sein:
· 2x Com Ca Ri – Curry Gerichte mit gebratenem Gemüse in Kokosmilch-Curry-Soße mit Ente kross und Reis für je 13,90 €
· 1x Com Xao Xa Ot – Zitronengras-Chili Gerichte mit gebratenem Gemüse mit Zitronengras und Chili, mit Ente kross und Reis für 13,90 €
· 1x Pho Xao – gebratene Reisbandnudeln mit Ei, frischen Gemüse, Röstzwiebeln und Ente kross für 11,90 e
· 1x Pho Ga – traditionelle, herzhafte Reisbandnudelsuppe mit frischen Kräutern, Lauch in einer kräftigen Brühe, dazu vietnamesischer Churrus und Hühnerfleisch für 10,50 €
Nun hatten wir erst mal etwas Luft uns im Restaurant genauer umzusehen. Das Restaurant ist typisch asiatisch, kitschig eingeräumt. Auf relativ harten Bambusstühlen sitzt man Anfangs bequem, mit der Zeit könnte dann der ein oder andere zarte Hintern schmerzen. Die breiten Tische sind mit Platzdeckchen aus Bambus ausgestattet, wobei ich hier immer den hygienischen Aspekt sehe, denn ich glaube nicht das man diese zu 100% sauber bekommt.
Gastraum Gastraum Gastraum
Ansonsten ist der Raum mit viel Pflanzen, Buddhafiguren ausstaffiert und wird mit heimeligem Licht beleuchtet. Naja, wer´s mag. Dafür war aber alles außerordentlich aufgeräumt und anscheinend auch sauber. Auf den Tischen standen noch diverse Spender mit Saucen unterschiedlichster Schärfe, eingelegtem Knoblauch und Zitrone sowie dem allseits bekannten Sambal Olek.
frisches und scharfes Sambal Olek diverse Spender mit Saucen unterschiedlichster Schärfe, eingelegtem Knoblauch und Zitrone diverse Würzpasten
Nach ca. 10 Minuten waren dann nun auch unsere Getränke am Platz, und meine Frau und ihre Freundin freuten sich auf den frisch gebrühten und warmen Jasmintee. Dieser wurde in einem kleinen Kännchen serviert, getrunken wurde aus einer Tasse ohne Henkel, was bei der Temperatur des Tees manchmal problematisch war. Er war zwar nicht kochend heiß, was ja Jasmintee auch nicht sein darf, aber ebend richtig schön warm. Der blumige Geschmack kam voll zur Geltung.
frischer Jasmintee
Mein Saigon Bier gab es nur als Flaschenware und kam laut Etikett dieses Mal sogar direkt aus Vietnam. Für einen Biertrinker wie mich, der dann doch lieber das herbe nordische Bier bevorzugt, war der weiche und milde Geschmack für mich erst einmal ungewohnt. Aber süffig kann man dieses Bier dann doch schon bezeichnen. Auch die Säfte waren gut und richtig schön dickflüssig. Pepsi Cola muss man mögen, oder ebend auch nicht, weshalb ich das jetzt hier lasse. Der KiBa war ordentlich gemixt, obwohl das manch andere Kneipe besser bringt, aber das sei verziehen.
Saigon Bier
Knappe 10 Minuten später waren dann auch schon unsere Vorsuppen am Tisch. Frisch gekocht dampften die drei Terrinen schon einmal ordentlich. Meine Frau und ihre Freundin hatten sich für die Sup Mien Ga, die Glasnudelsuppe entschieden. Ein kräftig, herzhafter Boullion mit viel gekochten Hühnerfleisch, diesen schlüpfrigen Glasnudeln und viel frischen Gemüse. Dabei kam Gurke, Zucchini, Karotte, Lauch, Sellerie und Pilze zum Vorschein. Alles frisch, alles knackig im Biss. Obenauf noch frische Kräuter. Gut gemacht.
Sup Mien Ga - Glasnudelsuppe mit Hühnerfleisch, Glasnudeln und verschiedenen Gemüse
Ich hatte mich für die Tom Yam Gung – eine leicht scharfe Suppe entschieden. Diese war ebenfalls dampfend heiß und mit reichlich Garnelen, frischen, in Scheiben geschnittenen Champignons, einigen Tomaten und viel frischen Lauch versehen. Die ganze Suppe mit Koriander, Limettensaft, etwas Chili und Zitronengras herzhaft scharf angerichtet. Holla, mit der Zeit wurde es feurig. So liebe ich es.
Tom Yam Gung – eine leicht scharfe Suppe mit Garnelen, Champignons, Tomaten, Koriander, Limettensaft und Zitronengras
20 Minuten nach unseren Vorspeisen wurde es eng auf unserem Tisch, denn nun wurden allerhand Stövchen bzw. Warmhaltekerzenhalter platziert, denn wenig später waren dann auch unsere Hauptgerichte am Platz.
die Essensplatte auf dem Stövchen
Diese wurden auf großen Platten serviert, welche auf den Stövchen platziert wurden. Für jede Tischseite gab es dann noch eine extra große Schüssel mit körnigen, leicht pappigen Reis.
Reis als Beilage
Meine Frau und ihre Freundin hatten sich für die Curryvariante entschieden, und hatten nun das Com Ca Ri, ein Curry Gericht mit gebratenem Gemüse in Kokosmilch-Curry-Soße und Ente kross vor sich stehen. Die Ente war ausreichend groß, wirklich kross und knusprig gebraten und angenehm gewürzt.
Com Ca Ri – Curry Gerichte mit gebratenem Gemüse in Kokosmilch-Curry-Soße mit Ente kross
Durch das krosse war die Fettschicht der Ente auch angenehm zu essen. Die Ente begrub das frische Gemüse unter sich. Dies war aus Paprika, Bohnen, Ingwer und Zucchini frisch angerichtet, die milde, dunkelgelbe und sämige Currysauce passte perfekt für die beiden Damen.
kräftige und würzige Currsauce
Ich hatte mich hier wieder für die schärfere Variante entschieden, und wählte das Com Xao Xa Ot, das Zitronengras-Chili Gericht. Auch hier war wieder eine große und kross gebratene Ente der erste Blickfang auf dem Teller, unter ihr versteckt das frische, gebratene Gemüse aus Paprika, Bohnen, Ingwer und Zucchini, welches mit Zitronengras und Chili versetzt eine angenehme Schärfe erzeugte ohne aufdringlich zu werden. Von den bereitgestellten Saucen am Tisch brauchte ich mich nicht bedienen, denn der Koch hatte hier meinen Geschmack perfekt getroffen.
Com Xao Xa Ot – Zitronengras-Chili Gerichte mit gebratenem Gemüse mit Zitronengras und Chili, mit Ente kross reichlich frisches Gemüse aus Paprika, Bohnen, Ingwer und Zucchini
Unsere Große hatte sich das Pho Xao mit den gebratenen Reisbandnudeln ausgesucht. Auch hier wieder eine große, in angenehme Scheiben geschnittene Ente, welche unter sich die Reisbandnudeln mit dem frischen Gemüse und Röstzwiebeln versteckte. Allerdings war die Ente hier nicht so kross wie bei uns, und so war das Fett unter der Haut ziemlich schlabbrig, was mir bei der Menge der Ente am Ende auch nicht gefallen hätte. Schade, hier hätten ein paar Minuten Backofen mehr wahrlich Wunder bewirkt. Dafür waren die Reisbandnudeln gut, und das frische Gemüse wie bei uns knackig und lecker.
Pho Xao – gebratene Reisbandnudeln mit Ei, frischen Gemüse, Röstzwiebeln und Ente kross
Die Freundin unsrer Großen ist da dann schon ziemlich mäklig, deshalb hatte sie sich für ein einfaches Gericht, die Pho Ga, eine traditionelle, herzhafte Reisbandnudelsuppe mit Hühnerfleisch entschieden. Die Suppe kam in einer großen Terrine daher und war mit viel frischen Kräutern und Lauch garniert. In einer kräftigen, herzhaft leicht scharfen Brühe waren reichlich Reisbandnudeln als auch Hühnerfleisch vorhanden. Mit der Menge wurde das Gericht dann allerdings so scharf das selbst der dazu gereichte vietnamesische Churrus die Schärfe nicht mehr liquidieren konnte.
Pho Ga – traditionelle, herzhafte Reisbandnudelsuppe mit frischen Kräutern, Lauch in einer kräftigen Brühe, dazu vietnamesischer Churrus und Hühnerfleisch
Kurz nach 22 Uhr waren wir dann satt, zufrieden und hatten einen schönen Abend verlebt. Auf nächstes Jahr wieder, wenn es heißt „Ein Weihnachtsabend mit Staubkind“. Wir freuen uns drauf Louis!
Unser Fazit: wir ließen zu fünft 109,90 € im „Hoa´s Restaurant“. Seit langen mal wieder asiatisch gespeist und nicht wirklich enttäusch wurden. Schärfe ist Geschmackssache, das merke ich vor allem deutlich bei meiner Frau. Das Restaurant kitschig asiatisch eingeräumt, die Bedienung freundlich. So kann man das „Hoa´s“ auf alle Fälle empfehlen.