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Aber wir schauten uns das Haus, welches unweit der Ausfallstraße Richtung A81 lag, dann doch wenigstens mal an. Und da sahen wir einen großen Garten auf einer leichten Anhöhe mit sehr altem Baumbestand. Das könnte doch was für „draußen“ sein.
Aber vor dem Essen setzte der Herr das Parken. Und das ist in Heilbronn eine Katastrophe. Herausforderung wäre zu euphemistisch. Und wir waren eigentlich schon fast so weit, daß wir einfach weiter gefahren wären als sich in einer unweiten Seitenstraße dann doch einer auftat.
Also dann mal rein.
Und damit auch gleich das Thema Barrierefreiheit abgevespert: Es geht in den erhöhten Biergarten mehrere Stufen hoch. Ins Haus dann nochmals deren drei oder vier. Evtl. kommt man rückwärtig ebenerdig in den Biergarten. Ins Haus aber nicht.
Oben angekommen stand dann ein Schild mit der Bitte doch dort zu warten bis man „abgeholt“ werde. Bald war dann auch ein freundlicher Kellner zur Stelle, welcher dann auch gleich bekannt gab, daß das Essen wohl so 30-45 Minuten dauern könne. Wir dürften uns aber einen freien Tisch im weiteren Bereich des Gartens aussuchen.
Ja, schön und nett war es da. Unter dem alten Baumbestand wehte zwar kein kühles, aber an dem Tag ein durchaus angenehmes Lüftchen. Da konnte man es aushalten. Auch das Gestühl war, unterstützt durch allgegenwärtige Sitzkissen, gut zu „besitzen“.
Da an dem Mittag wohl nur der besagte Kellner und eine weitere Kellnerin den Garten bespielten, dauerte es eine kurze Zeit bis die ansprechenden Karten und ein Blatt mit dem Mittagsangebot den Tisch erreichten.
Ich hatte schon die Karte in Arbeit als meine liebe Frau meine Aufmerksamkeit auf das Mittagsangebot lenkte. Sie hatte natürlich in der Karte die Mittagsangebote gescannt (in der Karte wurden sie ausführlicher beschieben, oder kann jemand aus dem Stehgreif sagen, was Pizza Rustica bedeutet?).
Tja, ich würde mal sagen Volltreffer!
Tendierte ich an dem Tag tatsächlich leicht zu Spaghetti AOP, wurde die Beschreibung der Pizza Rustica dann doch zum entscheidungsmäßigen Gamechanger.
Mit Mozzarella, Paprika, Pilzen, Vorderschinken, Salami und Knoblauch und das für 8€, war bei mir schnell der Fisch geputzt.
Meine liebe Frau entschied sich dann für das Pastagericht des Mittagsangebotes: Rigatoni alla Panna mit Sahnesoße und Schinken (7,50€).
Gegen die Dehydrierung sollten dann mir ein großes Bitter Lemon (0,4l zu 3,80) und meiner Holden ein großes Johannisbeerschorle (4,00€) helfen.
Ich wunderte mich noch, daß das bitter Lemon in der Karte für 2,80 aufgerufen wurde. Wunderte mich aber nicht mehr als ich den, eigentlich erwartbaren, Preis auf dem Kassenzettel sah. Einen Hinweis auf diese Diskrepanz ließ ich nicht dort, da ich es erstens erwartet und zweitens nicht umgehend kontrolliert hatte. Geschenkt.
Und eigentlich wäre meiner Frau nach einem Rhabarberschorle gewesen, aber der Kellner bedauerte und deutete Lieferschwierigkeiten an. Wer kennt das Thema derzeit nicht? So sollte es eben das „Getränk eines Kriegers (Zitat: Sohn des Mogh)“ sein.
Es gab durchaus kurze Längen, aber im Grunde waren die Zeiten dann doch passabel. Zwar kamen unsere Speisen ganz knapp vor den Getränken, aber es war nur eine knappe halbe Stunde. Klar wären die Getränke zuvor besser gewesen, so aber wurden eben nur jeweils ein Gebinde geleert und nicht deren zwei. Man muß heutzutage schon auch etwas sparsamer sein. Dafür brüllte die Klima im Auto bei der Heimfahrt und machte dadurch diesen monetären Vorteil wieder wett.
Irgendwann kam dann die Pizza an den Tisch.
Die Küche haute wohl alles raus was gerade greifbar war. Aber auch die Rigatoni meiner Lieben kamen dann doch noch recht zeitnah. Letztlich war man ja irgendwie vorgewarnt. Und so ist es uns allemal lieber als andersrum, also wenn man nicht weiß, daß gerade auf Anschlag gekocht wird.
Überlegten wir noch zu Beginn ob es noch ein kleiner Salat zum Essen sein sollte kam kurz darauf die Ansage, der Beilagensalat komme gleich.
Das war in der Karte nicht erwähnt aber natürlich gerne angenommen.
Natürlich waren die Salate gekühlt. Das geht doch sonst nicht anders. Aber sie waren frisch und lecker und durchgehend angemacht. Das Dressing, für mein Empfinden etwas zu süß, aber dennoch gut.
Meine Frau war sehr zufrieden mit ihren Rigatoni.
Perfekter Gargrad und sehr aromatisch. Die Sahnesoße trug natürlich ihren Teil dazu bei aber auch diese lobte sie. Einzig etwas mehr Schinkenstücke hätte sie sich gewünscht. Aber sie war glücklich und zufrieden. Was will Mann mehr? ;-)
Die Pizza war schon eine Gute. Sehr aromatisches Sugo und ein Boden der zwar dünn aber nicht hart aber dabei auch nicht „lapprig“ war. Der Belag konnte was und auch der Knoblauch geizte nicht mit seinen Vorzügen. Der Rand erschien zwar luftig, war es auch leicht, aber nicht ganz so wie es „perfekt“ gewesen wäre. Eine gewisse „Teigigkeit“ verblieb noch. Wenn der Teig noch etwas mehr Würze und Wumms gehabt hätte, dann wäre selbst dies nicht von Nachteil gewesen. Das war aber leider nicht so. Dennoch konnte auch der Teig ein wenig, so war er mitnichten schlecht. Das geht zwar besser aber auch bei weitem schlechter.
Trotz der (nur scheinbar) überschaubaren Portionsgröße schaffte meine liebe Frau nicht alles. Das wurde dann, die Zeit zum Bezahlen den Kellner zu erreichen zog sich ein wenig, gerne eingepackt und freute Töchterlein dann am Abend noch.
Wir haben hier eine unerwartet gute Pizzeria erlebt die auch richtig gut Pasta kann. Wohnten wir hier vorort, wären wir sicherlich öfter hier. Aber auch nach Heilbronn kommen wir sicherlich einmal im Jahr und von daher wissen wir ja jetzt wo es sich gut aushalten lässt.
PS: Ein kleines Nachwort noch zum Pizzaofen.
Ein wunderschöner Holzofen den man beim Passieren des Gastraumes sehen kann.
Leider war zu viel los, so, daß ich ihn dann doch nicht geknipst habe. Aber darinnen drehte sich eine Schamottscheibe mitsamt der Pizzen. Das habe ich so noch nicht gesehen.