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Ich hatte zum Glück schon zu Hause die 78seitige Weinkarte in Augenschein genommen. Unser gewohnter Champagner Bollinger war nicht gelistet. Eine Flasche Roederer war uns als Aperitiv aber auch recht.
Roederer
Die kurzhaarige blonde Servicekraft legte auf unsere Platzteller je zwei dunkle kleine Brötchen und ein halbe Scheibe mittelhelles Brot. Unsere Dame vom Service machte einen hervorragenden Job, nahezu allwissend und durchgehend freundlich. Jeder bekam einen kleinen Napf mit aufgeschlagener Salzbutter.
Brot
Das Amuse bestand aus einem Läppchen Rinderfilet, medium rare, ein paar Tupfen Aprikosen-marmelade und einer fruchtigen Crème.
Amuse
Meine Vorspeise, das Rindertatar “Greek style” mit Ziegenkäsecreme, Espuma von Tsasiki, und etwas Tomatenreis war gut geschnitten, so dass man noch Biss hatte, eine tolle und sehr harmonische Vorspeise nach meinem Geschmack.
Tartar
Meine Frau hatte mit ihrem Sous vide gegarten Hirschrücken eher etwas Pech. Die Fleischscheiben waren trocken und zäh.
Hirschrücken
Als Zwischengericht wählte ich die Jakobsmuscheln mit etwas Cous-Cous und Krustentierschaum. Auf meinem Teller lagen zwei Prachtexemplare von Muscheln, sehr gut gebraten und saftig.
Mein Hauptgericht sollte das Filet vom Angus-Rind mit Sherryjus, Kürbis-und Pilzbeilage und etwas getrüffeltem Kartoffelpüree sein. Der zuvor erfragte Gargrad medium rare war perfekt getroffen. Mein Jus war so heftig gesalzen, dass ich zu Hause einen guten Liter Wasser benötigte, um den Durst zu vertreiben. Geschmacklich war es aber genau richtig und würzte die Kürbisstücke sehr harmonisch.
Angus-Filet
Ich war der einzige, der noch ein Dessert nahm, die Kaffee-Crème Brûlée, leider auch hier wieder mit der Klempner-Lötlampe abgeflämmt.
Dessert
Beratung und Ausschank von Wein und Sekt übernimmt hier kompetent und unaufdringlich der Chef. Zur Vorspeise hatte meine Frau nach einem Frühburgunder gefragt, aber nur Schulterzucken geerntet. Stattdessen wurde uns ein griechischer (?!) Rotwein empfohlen. Der Hinweis, dass der Winzer sein Handwerk im Burgund gelernt habe und der Zuspruch unserer Freunde, die den Wein bereits kannten, zerstreute unser Misstrauen. Es war wirklich eine gute Empfehlung.
Rotwein
Zum Hauptgricht hatte ich einen Riesling von Schäfer-Fröhlich ausgesucht. Meine Frau und ich sind Fans knarziger Säure beim Riesling. Unsere beiden Mitesser äußerten die Befürchtung, es könne zuviel davon sein. Unser Weinberater stellte klar, dass der 2016er am säureärmsten sei, der ganz junge dagegen am meisten hatte, der 2018er sei sicher ein guter Kompromiss. Ins Schwarze getroffen.
Weißwein