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Meinem Besuch des Bad Herrenalbers Café Paradiso liegt allerdings eine andere Vorgeschichte zugrunde. Nach einem verunglückten Abendessen am Vortag vereitelt heftiges Bauchgrimmen jeglichen Appetit. Das Frühstück muss situationsbedingt ausfallen. Trotzdem stellen sich am frühen Nachmittag merkwürdige Gelüste ein. Und eine Art Fata Morgana. Mitten auf der Schweizer Wiese, nur wenige Schritte vom Bahnhof und der niegelnagelneu erstellten Celenus Fachklinik entfernt, prangt eine stilisierte Eiswaffel mitten auf dem Rasen. Schon etwas fiebrig taumle ich zum Café Paradiso gegenüber. Sowohl der Aussen- als auch der Innenbereich vermitteln ein gepflegtes Durcheinander. Muss man mögen! Nicht zum eigentlichen Areal gehörend, aber gerne von den Eisschlotzern genutzt, sind zwei öffentliche Bänke auf dem Gehsteig.
Die Servicedame (die nicht einmal die Inhaberin ist) überzeugt durch Zugewandtheit, aussergewöhnliches Engagement und Beherztheit. Gerne erläutert sie die Eissorten und berät auch mal ganz persönlich nach eigenen Vorlieben. Mir steht einfach der Sinn nach etwas Frischem. Zitroneneis wäre mein Wunsch, der jedoch nicht erfüllt werden kann. Doch die angebotene Alternative ist grandios: Orange mit Basilikum ist als Eissorte einfach die Wucht! Ziemlich sauer-herzhaft und somit eher ein ungewöhnlicher Appetizer als eine Süssspeise. Das kombiniere ich mutig und unwissend mit einer Kugel Malaga. Wird mir beides in eine krosse Waffel mit Mandelaroma gedrückt. Ein interessantes Geschmackserlebnis. Nur mit dem Aggregatzustand des Eises habe ich Schwierigkeiten. Nicht sehr geschmeidig und ständig tropfend. Doch für 2,40 Euro im Ganzen eine neue Erfahrung.
Ein Bon kann leider nicht ausgedruckt werden, da die Kasse defekt ist und der Servicetechniker erst am späteren Nachmittag eintreffen wird. Muss ich einfach so glauben. Dafür erhalte ich auf Wunsch einen handschriftlichen Beleg. Würde das Finanzamt bei der Reisekostenabrechnung vermutlich nicht anerkennen. Egal.
Als Eis-Unkundiger möchte ich trotzdem gerne eine Empfehlung für das Paradiso aussprechen. Es hat einfach den Charme des Unperfekten, liegt vollkommen verkehrsgünstig und zentral und wird sehr herzlich-direkt betrieben. Im Angebot sind auch Kaffeespezialitäten und Kuchen (sogar vegane – was auch immer man sich darunter vorstellen mag…), doch dazu kann ich nicht wirkliche eine Aussage machen. Das erste und einzige Eis in diesem Jahr hat mich auf jeden Fall überzeugt.