Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Zugegeben: die Lage des Restaurants ist leider erst mal etwas abtörnend. Inmitten eines sehr in die Jahre gekommenen, schon ziemlich lädierten Wohnviertels, umgeben von etwas zweifelhaften Geschäften, teilweise mit Leerständen. Doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Der Aussenbereich ist eher schattig, aber das mag am durchwachsenen Wetter und den vielen Sonnenschirmen liegen. Dafür liegt die Bushaltestelle des 701er geradewegs vor der Haustüre und tagsüber fährt der Bus jede Viertelstunde. Parkplätze findet man auch jederzeit.
Wir nehmen an einem halbwegs sonnigen Tisch Platz und werden auch sofort von der Servicedame wahrgenommen. Gegen 12 Uhr sitzt nur ein weiterer Gast im Aussenbereich. Die umfangreiche, sehr beeindruckende Speisekarte weist tatsächlich fast 75 Speisen auf – dazu kommt eine Extrakarte für den Mittagstisch mit geschätzt 10 weiteren aktuellen Angeboten. Glückselig überfliegen wir das Angebot: die üblichen Vorspeisen wie Tsatsiki, Auberginensalat, Schafskäse, gefüllte Weinblätter / einige Suppen und Salate / jede Menge Fleischgerichte vom Grill wie Souvlaki, Gyros, Leber, Bifteki, diverse Lammgerichte in zig verschiedenen Variationen / eine tolle Auswahl an Fisch und Meeresfrüchten / dazu etliches aus dem Backofen und für Vegetarier. Hmmhh! Um sich nicht heillos in der Vielfalt zu verlieren, einigen wir uns pragmatisch auf drei der aktuellen Mittagsangebote. Und das hat sich wahrlich gelohnt.
Nach gefühlt 20 Minuten werden die frisch zubereiteten Speisen aufgetragen. Die üppige Zeusplatte (9,50 Euro) vereint Gyros, einen gut gewürzten Hähnchenspiess und 1x lecker Bifekti mit selbst zubereiteten, grob gestiftelten Fritten, leider etwas laschem Tsatsiki und einem farbenfrohen Salatarrangement aus Gurke, Tomate, Zwiebeln, Paprika, Peperoni. Bei der ähnlich gestalteten Gyrosplatte (9,50 Euro) kommen griechische Bratkartoffeln zum Zug, dazu obendrauf noch ein Streifen Schafskäse. Etwas mehr Öl am Salat wäre nicht schlecht gewesen, statt Salz- und Pfeffermühle gibt es leider (coronabedingt?) nur abgepackte Portiönchen. Trotzdem alles superlecker und wirklich reichlich. Der Schafskäse (8,50 Euro) wurde in einer leichten Teighülle ausgebacken und mit gebratenen Kartoffelscheiben, sowie geschmortem Gemüse (Zucchini und Paprika) gereicht. Optisch und geschmacklich sehr fein. Der Makedonikos Rotwein (3,90 Euro für das Viertele) ist vermutlich ein Cuvee, fruchtig, halbtrocken, nicht zu schwer – und wird in einer Karaffe serviert. Herrlich schmeckt der griechische Mokka (2,20 Euro) zum Abschluss und erinnert wirklich an einen lang zurückliegenden Griechenlandurlaub. Perfekt auch die Größe: wie ein doppelter Espresso. Ach, und nicht zu vergessen: natürlich gibt es am Anfang einen Ouzu aufs Haus, so, wie es sich gehört und zu erwarten ist.
Die Bedienung agiert zuverlässig und versiert. Eine anfängliche Falschlieferung bei den Getränken wird ohne Diskussionen sofort zurückgenommen und korrigiert. Wartezeiten gibt es quasi keine. Später gesellt sich noch ein Paar zu uns auf die Terrasse. Dazu wechselnde Gäste, die allerdings das Take-away-Angebot nutzen und auch sehr rasch bedient werden. Auf dem Weg zur Toilette (im Untergeschoss) nehme ich den überraschend hellen, grosszügig und einladend eingerichteten Innenbereich wahr. Hier kann man sicherlich sehr gemütlich sitzen.
Fazit: üppige Portionen, beeindruckende Auswahl, authentisches Griechenland-Feeling, günstige Preise, zuverlässiger Service, aber leider eine wenig attraktive Lage. Ich würde sehr gerne noch einmal wiederkommen. Vielleicht am Abend? Die Bushaltestelle vor der Haustüre würde auch das Antesten des weiteren alkoholischen Angebots durchaus ermöglichen.