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GastroGuide-User: rr_blaubaer
rr_blaubaer hat Jewel of India in 60325 Frankfurt am Main bewertet.
vor 10 Jahren
"Guter Inder mit Anspruch aber überhöhten Preisen"
Verifiziert

Geschrieben am 09.03.2015 | Aktualisiert am 09.03.2015
Besucht am 04.03.2015
Im südlichen Frankfurter Westend, praktisch einen Steinwurf vom Messeturm entfernt liegt das Jewel of India.

Nach eigenen Angaben ein "Exclusives Indisches Restaurant".
Von der Strasse leicht durch die grün-weiss beleuchtete Eingangsbedachung zu finden, liegt der Eingang zum Restaurant,
wie auch das gesamte Lokal im Tiefparterre.

Nach Betreten des Lokals befindet man sich zunächst an einer Art Rezeption, die mich eher an ein Hotel als an ein Restaurant
erinnert. Links geht es in den Gastraum, einen länglichen Schlauch mit 2 Tischreihen und einer umlaufenden Bank.
Farblich in rot gehalten, mit nur sehr wenig des ansonsten üblichen Kitsches, gefällt mir der Gastraum sehr gut.
Ausser mir ist nur eine kleine Gesellschaft mit 4 Personen anwesend und ich kann mir einen freien Tische wählen.
Die Tische sind eingedeckt mit Platzteller, Besteck, Gläser und Stoffservietten, ohne überladen zu wirken.
Mir gefällt es hier sehr gut. das Ambiente kann schon mal gut bei mir punkten.

Bedient werde ich im Folgenden von einem jungen Angestellten, der zwar sehr höflich und ausserordentlich bemüht ist,
mit dem es aber aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse ausserordentlich schwer war sich zu verständigen.
Daneben gab es einen Herrn mit Turban (ich vermute der Besitzer), der mich zu Beginn begrüßte und dann auch später die
Essensbestellung aufnahm.

Nachdem ich also meine Platz eingenommen hatte, wurde mir die Karte gereicht und das zweite Gedeck am Tisch abgeräumt.
Der junge Kellner fragte dann noch meinen Getränkewunsch ab, ein alkoholfreies Hefeweizen (4,- €). Er verwies dann aber, als
diese Bestellung sich schon als beschwerlich erwies auf seien Chef, der wegen des Essen kommen würde.
So sollte es dann auch sein, der Chef kam kurz darauf an meinen Tisch und fragte, ob ich mich bereits entschieden hätte.
Ich bestellte Murgh Vindaloo (scharfes Hähnchencurry nach südindischer Art - 16,50 €) und zusätzlich Naan (3,- €)
(Reis ist standardmäßig enthalten). Er fragte ob es vielleicht noch eine Vorspeise sein dürfe, vielleicht eine kleine Auswahl
verschiedener Vorspeisen oder ähnliches, worauf ich meinte, etwas Papadam (2,- €) würde mir genügen.
Offensichtlich enttäuscht ob meiner spärlichen Bestellung bedankte er sich und überließ das Feld dem jungen Kellner, der mir
mein Bier servierte.

Nach relativ kurzer Wartezeit wurde mir dann ein kleines Körbchen mit 2 Papadam sowie 3 kleine Schälchen mit Dips gebracht.
Die Papadams (dünne knusprige Fladen aus Linsenmehl, bei denen man nicht viel falsch machen kann), waren von der schärfren Variante, was mir sehr gut gefiehl, da die 3 gereichten Dips (Minz-Joghurt, Tamarinde, Mango) allesamt von der milden Sorte waren. Der Tamarinden-Dip war dabei der würzigste. Leider war er ein wenig zu flüssig un ließ sich daher nur sehr dünn auf den Papadams verteilen. Der Mango-Dip war von der Konsistenz praktisch das Gegenteil. Sehr zäh und fest schnittfest. Dabei zwar mit schönem fruchtigen Aroma, aber auch sehr süß.
Der Minz-Dip fiehl aromatisch stark ab. Hätte es noch einen scharfen Chili-Dip gegeben, dann wäre der Minz-Dip als Neutralisator gut gewesen, so ging er eher unter.

Die Hauptspeise kam dann auch nach passender Zeit. Dazu stellte der junge Kellner ein kleines Klapptischen neben meinen Platz, auf dem der Chef dann das Tablett mit dem Hauptgericht abstellte, bevor er die einzelnen Komponenten zu mir auf den Tisch stellte. Zuvor gab es übrigens noch einen frischen, vorgewärmten Teller.
Das Chicken Vindaloo war gut gewürzt, aber für meinen Geschmack etwas zu mild. Gerade bei diesem Gericht liebe ich es sonst, wenn mir ein wenig warm wird. Heute hatte ich das Gefühl, sogar die Papadam seien eine Spur schärfer gewesen.
Das Fleisch war reichlich enthalten, aber schon etwas über den Punkt gegart. Die Kartoffeln waren noch OK, hier würde ich mir aber wünschen, eine geschmacklich optimaler Sorte zu wählen.
Die Soße war von optimaler Konsistenz, sähmig und ganz leicht stückig.
Das gereichte Naan, war von der besseren Sorte. Es ließ sich gut in Stücke reissen, war elastisch, aber dennoch gut gebacken. Dabei geschmacklich ausgezeichnet.

Auch wenn das Essen vielleicht nicht optimal war, geschmeckt hat es mir dennoch gut. Und da es mittlerweile "halbe Sterne" gibt, muss ich mich zum Glück nicht zwischen 3 und 4 entscheiden.

Der Bezahlvorgang war dann sehr unproblematisch. Die Rechnung kommt dabei in einer kleinen Mappe.

Am Ausgang steht dann noch ein kleines Tablett mit Fenchelsamen, Zuckerperlen und ähnlichem, an dem ich mich noch gerne bediente.

Fazit:
Ein ganz passables indisches Lokal, mit Optimierungspotenzial.
Ein echter Dämpfer ist dagegen der Preis, denn auch wenn das Essen gut war, günstig war es sicher nicht und preiswert nur bedingt.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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