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Zu den Betrieben, die direkt am 18.05. wieder geöffnet haben, zählt das "Mühlencafé Gräfinthal" in Mandelbachtal schräg gegenüber von der "Bärenstub", dem früheren Kloster Gräfinthal und der Naturbühne Gräfinthal. Ursprünglich die zum Kloster gehörige Mühle, nach Schließung des Klosters ab 1785 eine normale Mühle, die Ende des 2.Weltkriegs dicht gemacht wurde, war das Gebäude über viele Jahre ein reines Wohnhaus. 2014 erwarb Daniel Wagner das Anwesen, renovierte es über Jahre mit viel Liebe, vielen Arbeitsstunden und viel Geld, bevor es vor etwa eineinhalb Jahren als "Mühlencafé Café und Bistro Gräfinthal" eröffnete. Neben der Gastronomie hat Herr Wagner ein weiteres Standbein: er organisiert Wandertouren für Groß und Klein mit seinen eigenen Alpakas und Lamas.
Wir kannten das Café nur von außen sprich vom großen Parkplatz aus gesehen, den die Gäste des Cafés, der "Bärenstub" wie auch Wanderfreunde nutzen dürfen; an Sonntagen wie gestern sind Parkplätze allerdings knapp und die Autos stehen am Straßenrand bis fast zur Naturbühne und deren Parkplatz.
Für uns persönlich hatte seit über zweieinhalb Monaten keinen Gastrobesuch mehr gegeben; den Espresso nach dem Einkaufen im Saarbasar beim "Rialto Due" oder beim Pendant, der "Espressobar" (beide seit der vorletzten Maiwoche unter den bekannten Auflagen wieder geöffnet) werte ich nicht als Gastrobesuch. Obwohl die dortigen Auflagen (Atemschutz für den Gast bis zum Platznehmen am Tisch, Abstandswahrung, Ausfüllen des DEHOGA-Formulars, gegebenenfalls erneutes Anlegen des Atemschutzes beim Toilettengang etc. ) genau die selben sind wie die beim Besuch im "Mühlencafé".
Reserviert hatten wir nicht; entsprechend schwierig gestaltete sich die Platzwahl; bis auf einen für 15 Uhr reservierten Tisch im biergartenartigen Außenbereich fast alles belegt und den letzten noch freien Tisch schnappte uns eine jüngere Familie mit zwei Kindern buchstäblich vor der Nase weg; sie hatten ihren Volvo SUV direkt hinter uns geparkt und waren zu Fuß einfach schneller als wir gewesen. Wie sich herausstellte handelte es sich um die in München lebende und aus dem Mandelbachtal stammende Schauspielerin Bianca Hein (u.a. 2004 - 2020 "SOKO München"; erste Bühnenerfahrungen als Fünfjährige auf der obenerwähnten Naturbühne Gräfinthal und beim Kinderchor des Staatstheaters Saarbrücken), die mit ihrer Familie gerade auf Heimaturlaub war. Drinnen war wie mir eine der beiden Servicedamen unter ihrer Maske heraus bedeutete "unter Wahrung der Abstandsregelung alles bis aufs letzte Fitzelchen ausgereizt". Einen Platz auf der zugigen Terrasse (kein Wunder dass die dortigen drei Tische unbesetzt waren) lehnte ich dankend ab. Wir waren schon fast auf dem Weg zum Auto, als uns ein junges Paar an seinen Tisch winkte; man hatte gerade bezahlt, würde gleich aufbrechen und damit sei der Platz für uns ja frei. Wunderbar; bis auf den Umstand, dass der Tisch nicht desinfiziert wurde. Na ja, man kann eben nicht alles haben. Und die beiden Servicedamen hatten ohnehin mein volles Mitgefühl; während ihres Dienstes immer die Masken auf und dabei immer freundlich, zuvorkommend und flott zu bleiben ist schon eine reife Leistung, die wir natürlich zu schätzen wussten und auch honorierten.
Das "Mühlencafé" bietet nicht nur Kaffee und fast ausschließlich selbstgebackene Kuchen sondern auch kleine Speisen sowie am jeweils ersten Sonntag im Monat Brunch und Mittwochs auch ein Stammessen (auf Vorbestellung).
Meiner Frau war es nach Kaffee und Kuchen; sie bestellte ein Stück Rhabarberkuchen (EUR 2,50) mit einmal Extrasahne (EUR 0,50) und dazu eine Tasse koffeinfreien Kaffee (EUR 2,50). Dass es sich bei der Sahne um Sprühsahne handelte mag dem große Andrang geschuldet gewesen sein: ich hätte zu selbstgebackenen Kuchen auch selbstgeschlagene Sahne erwartet. Mir war es nach etwas Herzhafterem; ich wählte das "Schinkenbrot Oskar" für EUR 7,90. Mit Garnitur und der Wahl zwischen Schwarzwaldschinken und gekochtem Honigschinken; ich entschied mich für die Schwarzwaldvariante. Namensgeber des Brotes dürfte vermutlich der vormalige Saarbrücker OB und spätere saarländische Ministerpräsident Oskar Lafontaine sein; extra danach gefragt habe ich allerdings nicht. Gutbelegte Roggenbrotscheiben, sehr schmackhafter Schinken, eine schöne Garnitur, wobei ich darum gebeten hatte, die eigentlich unerlässliche Scheibe Tomate wegzulassen. Gut war, dass auf dem Holzbrett ein scharfes Messer mitserviert wurde; mit dem reichlich stumpfen Messer des Normalbestecks hätte es erhebliche Probleme beim Schneiden gegeben. Zum Schinkenbrot trank ich einen 2016er Grauburgunder Edition Calicae (0,2l EUR 5,80) vom Weingut Kolb aus der Pfalz. Schinkenbrot und Grauburgunder (vom gleichen Weingut hätte es auch einen 2016er Riesling gegeben, 0,2l für EUR 3,90); eine wirklich gelungene Kombination. Meine Frau und ich waren mit unserem Bestellten sehr zufrieden.
Fazit: Bei Gelegenheit kommen wir gerne mal wieder ins Café und Bistro "Mühlencafé Gräfinthal" zum Einkehren; die Wanderungen mit Alpakas und Lamas überlassen wir aber gerne anderen.