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Jetzt ist das fast normale Leben auch in den allermeisten anderen Regionen in NRW und den norddeutschen Ländern zurück gekehrt. Und man kann weitere Kreise ziehen. Das bedeutet, das Münster sein vorteilhaftes, für die dortigen Gastronomen, Alleinstellungsmerkmal verloren hat. Eine Reservierung aber stand noch aus, auf die meine Frau und ich uns sehr freuten! Am Sonntagmittag, den 20. Juni sollte es in das Coeur d'artichaut gehen, zu Elisabeth und Frederic Morel, inklusive Nachwuchs, und ihrem Team.
Sonntag Mittag ist nicht unbedingt die Zeit, an der wir fine dining Restaurants besuchen, aber es ging wegen anderer Termine nur am Mittag. Und wir haben es nicht bereut! Eigentlich wollte ich keinen Bericht schreiben, die wunderbaren Berichte unseres Treffen vom Oktober 2020 von Shaneymac und von TiNo beschreiben auf das Feinste, was mir an dem Konzept des cda so gut gefällt. Aber weil der Mittag, Nachmittag bis fast 16 Uhr so wunderschön war, doch eine kleine Bilderreise durch das Menü von Frederic Morel am Sonntag. Wir blieben uns mal wieder treu, Fleischgänge wurden abbestellt, aus maximalen 8 wurden 6 Gänge mit Fisch, Meeresfrüchten und rein vegetarischen Zutaten.
Gang 1 war ein Tatar aus Zander (Ikejime geschlachtet), Sellerie und Dill. Leider kein Foto, ich war ja eigentlich noch im "non Rezi" Modus. Großartig, ich habe noch nie ein Tatar aus rohem Zander gegessen. Das wird nachgeholt, sobald der erste Zander von mir selber gefangen ist dieses Jahr (hat leider bisher nicht geklappt). Und weil es so großartig war, machte ich nun doch Fotos der georderten Gänge. Gang 2 Kaisergranat, BBQ Spargel und Bergamotte.
Was für eine Qualität, ich fragte Frederic danach. Er hatte Granate der Sortierung 3 bis 5 bekommen können, also 3 bis 5 Exemplare pro Kilo. Frische norwegische Ware natürlich, laut ihm ist die Sortierung 1 bis 2 mit Exportverbot belegt, solche Granate essen die Norwegen lieber selber. Trotzdem, alleine die Schere auf meinem Teller enthielt genauso so viel Fleisch wie komplette Granate die ich auf dem Markt bekommen kann. Dazu Sauce aus Bergamotte mit toller Säure, und scharf angegrillten marinierten Spargel. Weiter ging es mit Steinköhler, Brunnenkresse und Oscietra Kaviar.
Gedämpft waren die Filets, Salzigkeit kam durch den Kaviar und die Brunnenkresse steuerte Frische bei. Großartig die Beurre blanc auf dem Teller unter dem Filet. Ich war schon wieder hin und weg. Es folgte Käse als Gang 4.
Scellebelle Ziegenkäse, Rhabarber und Mohn war der betitelt. Eine Münster'sche Käserei stellt den Käse her, geascht war der, und noch recht mild. Dazu der säurebetonte Rhabarber als Gegenpool mit der Mohnsauce als verbindende Klammer, perfekter Käse-Gang. Honig und Mandeln war der schlichte Titel von Gang 5.
ein Mandelgebäck brachte Crunch auf ein Mandeleis mit einem Schaum, insgesamt mir etwas zu eindimensional süß. Rückfrage aber ergab, dass man das so bewusst ins Menü platziert hatte, zum runterfahren nach den vorherigen Gängen. Trotzdem für mich der schwächste Gang. Beim Dessert aber wurde es wieder farbiger!
Erdbeere, Blüten und weiße Schokolade hat Frederic den Gang benannt. Holunder spielte auch eine große Rolle, hier hatten die Geschmacksknospen wieder mehr zu tun. Das war wieder Dessert, wie ich es mag. Das Menü schloss Frederic mit seinem signature dish ab, und hier spaltet Eukalyptus die Gemüter, ich finde es geil! Ein so ungewöhnlicher Geschmack sucht seinesgleichen.
Dazu noch Macaron mit Curry Banane Creme
und Madeleine aus Buchweizen.
Dann waren wir durch und glücklich über das Gegessene. Der Service war perfekt wie immer, und die beiden selbst erwählten Weine, weiß aus dem Burgund und dem Bordeaux gefielen auch.
Ganz besonders schön war das Ambiente am heutigen Tag. Wir speisten im Innenhof unter zwei großen Sonnenschirm. Das hatte wirklich Flair, und der Innenhof hält auch das wuselige Leben der Münsteraner Innenstadt fern! Besser kann man eine Rundtour durch die Münster'sche Gastronomie nicht abschließen.